Gratis-Antiviren-Programme: PUP im Handgepäck
Unter der Gürtellinie: kostenlose Antivirus-Programme verbreiten PUPs
Bequeme Wege, um als Antiviren-Anbieter mit PUPs viel Geld zu machen
(03.02.15) - Eine aktuelle Erhebung von Emsisoft zeigt, dass leider zu viele Softwareanbieter auf schnelles Geld abzielen, indem sie oftmals fragwürdige Toolbars auf dem System der Benutzer mitinstallieren. Potentiell unerwünschte Programme (PUPs) in Form von Symbolleisten, Adware, Plugins oder andere Downloads verbreiten sich schneller als je zuvor. Eine Untersuchung unter den kostenfreien Antivirus-Suiten und deren Installationspraktiken bringt nun eine erschütternde Situation ans Tageslicht: Sieben von acht Gratis-Antiviren-Programmen installieren auch PUPs.
Es gibt eine Menge Geld in der Software-Industrie durch Bundles zu machen, konkret einige Millionen Dollar. Anbieter verdienen von ein paar Cent bis hin zu 2 Dollar für jede Installation. Bei mehreren Tausend Installationen pro Woche, kann es richtig schwer sein, hier standfest zu bleiben und nein zu sagen. Alle Freeware-Anbieter müssen sich mit dieser schweren Entscheidung irgendwann auseinandersetzen, doch immer mehr entscheiden sich dafür, ihre Ethik bezahlt beiseite zu legen.
Nicht alles was gratis ist, ist automatisch schlecht und mit PUPs verbunden, dazu zählen Testversionen, die meisten Open-Source-Downloads und Spenden-basierte Freeware. Freeware-Anbieter, die zu ihren ethischen Grundsätzen stehen, sind die wahren Opfer dieser schnellen Verbreitung, weil sie mit jene Freeware-Anbietern konkurrieren müssen, die mittels Pay-per-Install-Einnahmen das große Geld machen.
Fast alle kostenfreien, vollständigen Antivirus-Lösungen hatten zum Untersuchungszeitpunkt eine Art von PUP im Handgepäck. Dies sind die häufigsten Wege, die von Antivirenprogrammen in Kombination mit PUP genutzt werden:
>> (Rebrandete) Ask toolbar: Schlimmer als das Original, wird die Ask-Toolbar dem Aussehen des Softwareanbieters angepasst und ist eine der beliebtesten Pay-Per-Install-Bundles. Nur manche legen dies auch offen.
>> Änderung der Suchmaschine: Die Standard-Suchmaschine wird auf diejenige nach Wahl des Softwareanbieters geändert.
>> Änderung der Startseite: Fast alle der getesteten Freeware-Programme haben eine Kooperation mit einem anderen Anbieter, um die Startseite der Benutzer für neuen "kostenlosen" Traffic zu nutzen.
>> Verkauf der Daten: niemand weiß, was Antiviren-Softwareanbieter mit Ihren Daten anstellen. Bekannt ist jedoch, dass man Benutzerverhalten aufzeichnet, wer weiß also, was damit getrieben wird.
Trend: Massenverteilung und üble Installations-Praktiken
Download-Plattformen helfen bei der massiven Verbreitung von PUPs. Leider sind auch viele Anbieter von kostenfreier Antiviren-Software darunter.
(Emsisoft: ra)
Emsisoft: Kontakt und Steckbrief
Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.