Cybersecurity 2020: Prognosen und Tipps


Privilegierte Accounts bleiben beliebtes Einfallstor für Hacker
Deepfakes heben Identitätsdiebstahl auf neue Stufe



Von Markus Kahmen, Regional Director DACH bei Thycotic

Privilegierte Unternehmenskonten sind seit vielen Jahren eines der beliebtesten Einfallstore, über die sich Cyberkriminelle Zugang zu Systemen und sensiblen Daten verschaffen. Das wird sich auch im nächsten Jahr nicht ändern, denn was die Verwaltung und Absicherung privilegierter Accounts (dazu zählen Administratoren-, Service-, Maschinen- oder Datenbank-Konten) angeht, haben viele Unternehmen immer noch erheblichen Nachholbedarf. Wie der aktuelle State of PAM Maturity Report 2019 von Thycotic zeigt, haben 55 Prozent der Unternehmen keinen Überblick darüber, wie viele privilegierte Konten sie haben oder wo sich diese befinden. Mehr als die Hälfte dieser Accounts haben zudem eine unbegrenzte Laufzeit. Einmal gehackt eröffnen sie Cyberkriminellen uneingeschränkten Zugriff auf sensible Ressourcen und gewähren die Kontrolle über das gesamte Netzwerk. Wer dies im kommenden Jahr vermeiden will, sollte anfangen, die Kontrolle über seine privilegierten Konten zurückzugewinnen. Ein erster Schritt ist dabei das automatisierte Identifizieren der Konten sowie das Einschränken von weitreichenden Berechtigungen mit Hilfe einer Least Privilege-Strategie.

Mit der zunehmenden Nutzung sozialer Medien ist Identitätsdiebstahl und -missbrauch zum Massenphänomen geworden. War das Bedrohungspotenzial dank riskanter Passwortpraktiken und nachlässigem Umgang mit persönlichen Daten bis jetzt schon sehr groß, hebt die Deepfake-Technologie die Bedrohung nun auf eine neue Stufe. Dabei nutzen Cyberkriminelle oder Hacktivisten künstliche Intelligenz, um das Gesicht oder die Stimme einer Person täuschend echt in existierendes Video- oder Tonmaterial hinein zu retuschieren. Waren Deepfakes bis jetzt vor allem in der Pornoindustrie beliebt, werden sie 2020 auch vermehrt im Cybercrime-Umfeld auftauchen, etwa um Phishing-Kampagnen oder den CEO-Fraud zu optimieren.

Security-as-a-Service auf dem Vormarsch
Obwohl sich deutsche Unternehmen lange Zeit eher skeptisch bzw. kritisch gegenüber Cloud-Lösungen gezeigt haben, lassen sich mehr und mehr von ihnen von den Vorteilen von SaaS-Tools überzeugen insbesondere im Bereich IT-Security. Schon heute nutzen 52 Prozent der Unternehmen Sicherheitstechnologien als Cloud-Service, weiter 12 Prozent planen dies im Jahr 2020, wie eine auf der EIC 2019 durchgeführte Umfrage zeigt. Dabei geht es vor allem darum, die Kosten zu senken. SECaaS-Lösungen zeichnen sich in der Regel durch eine flexible Kostenstruktur aus, da hier Ressourcen im Sinne eines Pay-to-Use-Service lediglich gemietet werden. Da Installations-, Wartungs-, Upgrade- oder Abschreibungskosten wegfallen, können sowohl Vorabinvestitionen als auch langfristige Kosten deutlich reduziert werden. Da sich der Fachkräftemangel weiter verstärkt, ist zudem davon auszugehen, dass Unternehmen SECaaS-Lösungen im nächsten Jahr immer öfter über Managed Security Service Provider (MSSPs) beziehen.

Geschäftsführer müssen die strategische Bedeutung von Cybersicherheit erkennen
Auch in diesem Jahr haben Geschäftsführer und Vorstände weniger Budget für IT-Security-Maßnahmen bereitgestellt als eigentlich notwendig, weshalb das Sicherheitsniveau vieler Unternehmen der aktuellen Bedrohungslandschaft meist nicht gerecht wird. Ein Grund für die zögerliche Investitionsbereitschaft ist dabei die fehlende Sichtbarkeit der Wirksamkeit von Sicherheitsmaßnahmen, die ja oft als reine Präventionsmaßnahmen gesehen werden Dabei übersieht die Geschäftsführung jedoch, dass Investitionen in die Cybersicherheit gleichzeitig auch Investitionen in die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens sind.

So bedeuten neue IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht nur einen besseren Schutz vor Cyberangriffen und Datenverlust, sondern im besten Fall auch Kosten- und Zeitersparnis und damit verbunden wirtschaftliche Effizienz. So schaffen innovative Sicherheitslösungen jenseits ihrer Security-Funktion mehr Übersichtlichkeit und Transparenz und automatisieren Prozesse, was letztlich dazu führt, dass Mitarbeiter in ihrer Alltagstätigkeit entlastet werden und effizienter arbeiten können. Im Jahr 2020 sind nun CIOs und CISOs gefragt, ihre Vorgesetzten vom Geschäftsnutzen neuer Security-Investitionen zu überzeugen anstatt sich nur auf die "sicherheitstechnischen " Vorteile zu fokussieren. (Thycotic: ra)

eingetragen: 16.12.19
Newsletterlauf: 03.02.20

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Meldungen: Hintergrund

Drohendes TikTok-Verbot in den USA

Am 13. März 2024 kam das US-Repräsentantenhaus zusammen und verabschiedete einen Gesetzesentwurf, der den chinesischen Eigentümer von TikTok – ByteDance – per Gesetz dazu zwingen soll, die Videoplattform zu verkaufen. Jetzt geht der Entwurf an den US-Senat. Adam Marrè, Chief Information Security Officer bei Arctic Wolf und ehemaliger FBI Special Agent und Cyber Investigator, ordnet die Entwicklungen rund um TikTok und ihre möglichen Konsequenzen für die globale Internetwirtschaft ein.

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

Nachfrage nach HDDs mit höheren Kapazitäten

Festplatten speichern Daten zuverlässig und basieren auf bewährter Technologie. Dank hoher Kapazitäten bei niedrigen Kosten pro Kapazitätseinheit sind sie eine ausgezeichnete Grundlage für die Datenspeicherung in verschiedenen Branchen und Anwendungen, etwa in Rechenzentren, in der Videoüberwachung, im Gaming und im Cloud Computing.

Bedrohliche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle

Cyber-Angriffe gehören fast schon zum Business-Alltag. 58 Prozent der deutschen Unternehmen waren im letzten Jahr betroffen, so eine aktuelle Umfrage. Neue Technologien von Quantencomputern bis zu künstlicher Intelligenz könnten die Ausmaße und Auswirkungen von Cyber-Kriminalität allerdings noch weiter steigern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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