DDoS-Angriff lediglich ein Ablenkungsmanöver
Angriff auf TV5Monde: Weit mehr als eine reine Distributed-Denial-of-Service-Attacke
In den Chefetagen müssen sich die Verantwortlichen jetzt endlich intensiv mit dem ungeliebten Thema IT-Sicherheit auseinandersetzen
Von Markus Härtner, Senior Director Sales DACH bei F5 Networks
(30.04.15) - Der aktuelle Angriff auf TV5Monde zeigt einmal mehr: Nationale Infrastrukturen müssen besser geschützt werden. Es ist erschreckend zu sehen, dass Angriffe auf öffentliche Einrichtungen und Meinungsmultiplikatoren dieser Größe Erfolg haben. Zugegeben: Um einen Schaden von diesem Ausmaß anzurichten alle TV5Monde-Fernsehkanäle offline, Webseite sowie Facebook- und Twitter-Account gekapert , ist große Sachkenntnis nötig. Der Angriff war weit mehr als eine reine Distributed-Denial-of-Service-Attacke. Der DDoS-Angriff war lediglich ein Ablenkungsmanöver, um IS-Propaganda auf der Seite von TV5Monde zu platzieren es fanden Angriffe auf mehreren Ebenen statt. Es wurde also nicht mit digitalen Krummsäbeln, sondern mit modernsten Waffen gekämpft. Trotzdem: Dass dabei ein Schaden angerichtet werden konnte, dessen Behebung mehrere Tage dauert, zeugt klar von einem vernachlässigten Schutz gegen DDoS-Attacken.
Trotz ständiger Medienberichte über dieses Thema scheint ein Bewusstsein für die Gefahren und den Schaden wirtschaftlich, psychologisch und reputationstechnisch derzeit noch nicht vorhanden zu sein. Im Fall von TV5Monde kommt dazu wohl sogar noch die Gefahr für Leib und Leben von Angehörigen französischer Soldaten hinzu, deren Lebensläufe und persönliche Dokumente veröffentlicht und die explizit bedroht wurden. In den Chefetagen müssen sich die Verantwortlichen jetzt endlich intensiv mit dem ungeliebten Thema IT-Sicherheit auseinandersetzen. Es gibt Technologien, mit denen sich solche Angriffe abwehren lassen. Und diese Technologien gilt es zu nutzen, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, um nicht nur die Infrastruktur, sondern vor allem, um die Menschen zu schützen. (F5 Networks: ra)
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