Wo der Microsoft-Schutz aufhört


Wie manche Nutzer die Zwei-Faktor-Authentifizierung falsch einsetzen ein Kommentar von Andy Kemshall, SecurEnvoy
"Neue Sicherheitsmängel in Microsoft RD Web"

(17.12.14) "Viele Unternehmen nutzen Microsoft Remote Desktop Web (RD Web), um ihre Zugriffe auf Web- und Serverressourcen zu verwalten. Als Absicherung wird eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) empfohlen. Diese setzt sich herkömmlicher Weise aus den Komponenten Benutzername plus Passwort und einem ergänzenden Passcode zusammen. Zuletzt gab es jedoch in RD Web-Umgebungen vermehrt Vorfälle, bei denen Dritte ohne zusätzlichen Passcode Zugriff auf Webapplikationen erlangten. Wie konnten sie die eigentlich sichere 2FA aushebeln, und wie sollen sich RD Web-Nutzer in Zukunft schützen?

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Firmenalltag und darauf, wie eine RD Web-Anmeldung normalerweise abläuft. Als Erstes muss sich ein Nutzer in einem Microsoft RD Web-Interface via 2FA für den Zugriff auf eine Webseite legitimieren. Anschließend folgt eine zweite Authentifizierung, in der Regel via Single Sign On (SSO), um auf den RD Gateway als Haupt-VPN zugreifen zu dürfen. Der RD Gateway empfängt alle remote versendeten Daten von den Remote Desktop Protocol (RDP)-Client-Nutzern. Jetzt kommt der sogenannte RD Connection Broker ins Spiel, der den Nutzer mit einem Backend-RD Session Host verbindet. Danach ist der Applikationszugriff freigeschaltet.

Doch im Zusammenspiel von RD Web und herkömmlichen 2FA-Servern tauchten enorme Sicherheitslücken auf. Grund dafür ist die fehlende Verbindung des 2FA-Servers zum Microsoft RD Gateway-Server. User können problemlos eine Remote Desktop Protocol (RDP)-Datei erstellen oder einen vollen Desktop-Zugriff erreichen, um sich dadurch direkt mit dem RD Gateway zu verbinden ohne sich zuvor mit RD Web verbinden zu müssen. Dadurch umgehen Dritte die 2FA-Sperre und greifen direkt auf die RD-Webseite und das Gateway zu. Zur Anmeldung muss man hier lediglich seinen Benutzernamen und sein Passwort verwenden. Da der RD Gateway keine herkömmliche, sichere Zwei-Faktor-Authentifizierung unterstützt, stellt dies für Unternehmen und Organisationen ein Sicherheitsrisiko dar.

Um die 2FA-Umgehungstaktiken zu stoppen, wird Firmen empfohlen, einen Windows Logon Agent (2FA) auf jedem RD Session Host zu installieren. Doch dieses eigentliche Sicherheitsplus erzeugt ein weiteres großes Problem: Jeder Backend-RD Session Host erfordert nun eine separate Zwei-Faktor-Authentifizierung. Wenn der Nutzer nun verschiedene Applikationen startet, wird der RD Connection Broker womöglich verschiedene Session Hosts dafür auswählen. Das heißt, Nutzer wären gezwungen, sich bei der täglichen Arbeit unzählige Male via 2FA zu legimitieren, was nicht nur zu frustrierten Gesichtern, sondern auch zu langsamen Arbeitsabläufen führen wird. Zudem ist dies ein schlechtes Security-Konzept, weil versucht wird, alle internen Türen zu schließen, während die Haustür die ganze Zeit offensteht.

SecurEnvoy liefert als erster 2FA-Anbieter eine richtige RD Gateway-Integration. Somit bietet man die einzige Lösung, die die Sicherheit der 2FA wiederherstellt und die genannten Probleme mit Microsoft RD Gateways überwindet. Installieren Firmen die SecurEnvoy-Lösung im RD Web und auf den Gateways, wird die gesamte Kommunikation über RD Web und den RD Gateway geroutet und gleichzeitig vom SecurEnvoy-Agent kontrolliert. Dies gelingt, weil die SecurEnvoy-Lösung nun direkt mit dem RD Gateway- und Active Directory-Server verbunden ist und die Sicherheitsmechanismen im ganzen System greifen können. Dadurch ist jeder Anwender in der Lage, die 2FA wieder für alle Remote Desktop Web-Sitzungen (Sessions) uneingeschränkt zu nutzen. Das System ist jetzt zu 100 Prozent abgesichert und kann zu keiner Zeit mit einem herkömmlichen Anmeldevorgang (Benutzername plus Passwort) umgangen werden."
(Andy Kemshall, SecurEnvoy: ra)

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Meldungen: Kommentare und Meinungen

Zunahme von Bedrohungen nach Authentifizierung

Wie erwartet war 2023 ein weiteres herausforderndes Jahr für die IT-Sicherheit, da die Anzahl und Komplexität von Phishing-Angriffen weiter zugenommen haben. Dies ist vor allem auf KI-gesteuertes Phishing zurückzuführen. Phishing ist dank niedriger Kosten und hoher Erfolgsquote nach wie vor die am weitesten verbreitete Angriffsmethode.

Regulierung der KI keine Frage des "ob"

Europa besinnt sich einmal mehr auf seine moralische Vorreiterrolle in der Welt. Während in den beiden globalen Technologiesupermächten USA und China ein kaum kontrollierter Wildwuchs in Sachen Künstlicher Intelligenz stattfindet, hat die EU sich nicht nur dem technischen Fortschritt, sondern dem großen Ganzen gewidmet: Mit dem nun beschlossenen KI-Gesetz gibt es zum ersten Mal eine umfassende Regulierung in diesem Bereich.

Online-Sicherheitspraktiken auf den Prüfstand stellen

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser: Interessanterweise leben insbesondere die Boomer dieses Motto, sodass sie wesentliche bessere Datenschutzpraktiken pflegen, wenn sie im online unterwegs sind, als die Millennials und die Gen Z. Dies ergab eine von OnePoll im Auftrag von Yubico durchgeführte Studie, die sich der Frage widmete, inwiefern Menschen in einer Zeit, in der es immer raffiniertere Phishing-Angriffe gibt, ihre Cybersicherheitshygiene-Praktiken angepasst haben.

Hacktivismus – ein Schutzschild für Gesetzesbrecher?

Hacker sind neugierige, kreative Menschen, die ihr Wissen nutzen, um Probleme zu bewältigen und Lösungen zu entwickeln. Sie sind nicht von vornherein Kriminelle, und es ist wichtig, das zu erkennen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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