Deutschland: In der IT-Security-Forschung stark


Bund fördert Forschungskooperation zur Cybersicherheit von CISPA und US-Eliteuniversität Stanford
Das neue Qualifizierungsprogramm am CISPA wird daher den besonderen Karrierewünschen junger deutscher Forscher in der Cybersicherheit nachkommen



Das Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit CISPA an der Universität des Saarlandes wird mit der US-amerikanischen Elite-Universität Stanford eine Forschungs- und Ausbildungskooperation für Cybersicherheit aufbauen. Ziel ist es, exzellente Nachwuchskräfte auf dem Gebiet der IT-Sicherheit auszubilden, die zukünftig in Forschung und Industrie Führungsverantwortung übernehmen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das bereits das CISPA unterstützt, wird diese Kooperation am CISPA umfassend fördern. Vorbild für die Einrichtung ist das Max Planck Center for Visual Computing and Communication, das 2003 vom Max- Planck-Institut für Informatik und der Stanford University gegründet wurde und ebenfalls vom BMBF gefördert wird.

"Die voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung unseres Alltags bringt enorme Herausforderungen in der IT-Sicherheit mit sich. Dafür brauchen wir exzellent ausgebildete Wissenschaftler auf diesem Gebiet, die Forschung und Industrie vorantreiben können", sagt Michael Backes, Direktor des CISPA und Professor für Informationssicherheit und Kryptographie an der Saar-Uni. Er wird gemeinsam mit John Mitchell, Informatik-Professor und derzeit stellvertretender Kanzler der Stanford University, das neue Programm leiten. "Im Rennen um die besten Bewerber haben wir derzeit klare Nachteile gegenüber Ländern wie den USA, denen es leichter gelingt, Spitzenkräfte anzulocken", erläutert Backes.

Das neue Qualifizierungsprogramm am CISPA wird daher den besonderen Karrierewünschen junger deutscher Forscher in der Cybersicherheit nachkommen. "Wir geben einigen wenigen hervorragenden Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, zuerst zwei Jahre am CISPA zu forschen, um dann weitere zwei Jahre an der Stanford-Universität als Gastprofessor in der Cybersicherheit zu arbeiten", erläutert Backes. Anschließend werden die IT-Experten wieder an das CISPA als Forschungsgruppenleiter zurückkehren, um sich von dort auf Professuren an deutschen Universitäten oder als Forschungsleiter in der Industrie zu bewerben. Starten wird die Kooperation 2017.

"Deutschland ist in der IT-Sicherheitsforschung stark. Um diese Position weiter auszubauen, brauchen wir hervorragende Spitzennachwuchsforscher. Auslandserfahrungen sind eine Schlüsselqualifikation für diese Nachwuchskräfte in Forschung und Wirtschaft. Denn gerade in der IT-Sicherheit sind Experten auf internationale Zusammenarbeit angewiesen. Ich freue mich daher, dass die Stanford-University in Kooperation mit dem CISPA unser Förderprogramm für herausragende Forscher im Bereich der IT-Sicherheit unterstützt", sagt Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes, ergänzt: "Wir sind stolz darauf, dass die Stanford University auf dem Gebiet der Cybersicherheit mit dem CISPA an der Universität des Saarlandes zusammenarbeiten will. Das zeigt erneut eindrucksvoll die Exzellenz und das weltweite Renommee von Forschung und Lehre in diesem Gebiet auf, die in den letzten Jahren im Saarland durch das CISPA entstanden ist." (CISPA, Uni Saarland: ra)

eingetragen: 17.11.16
Home & Newsletterlauf: 01.12.16


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