IPv6 bringt neue IT-Sicherheitsbedrohungen


"State of the Internet Security Report" für das erste Quartal 2015: Die Anzahl der DDoS-Angriffe hat sich im Jahresvergleich verdoppelt
Umfassender Bericht zur Cloud-Sicherheit berücksichtigt erstmals auch Angriffe auf Web-Applikationen

(10.06.15) - Akamai Technologies stellte ihren Report zur Internetsicherheit für das erste Quartal 2015 vor. Die aktuelle Ausgabe des "State-of-the-Internet-Security"-Reports für das erste Quartal 2015 liefert Analysen und Einblicke in die globale Cloud-Sicherheit und deren Bedrohungslandschaft.

DDoS-Angriffe nehmen zu
Im ersten Quartal 2015 erreichte die Zahl der Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe im PLX-gerouteten Netzwerk Rekordwerte: Im Vergleich zum ersten Quartal 2014 stieg die Anzahl um mehr als das Doppelte an und wuchs im Vergleich zum vierten Quartal 2014 um über 35 Prozent. Dabei hat sich das Angriffsprofil gewandelt: Im Vorjahr stellten Angriffe mit einer hohen Datenübertragungsrate und einer kurzen Dauer die Norm dar. Im ersten Quartal 2015 aber hatte die typische DDoS-Attacke eine Datenübertragungsrate von weniger als zehn Gbit/s, dauerte aber mehr als 24 Stunden. Bei acht großen Angriffen im ersten Quartal 2015 überstieg die Datenübertragungsrate jeweils 100 Gbit/s. Im Vergleich zum vierten Quartal 2014 war dies zwar nur ein großer Angriff mehr, aber vor einem Jahr wurden Attacken dieser Dimension kaum beobachtet. Der größte beobachtete DDoS-Angriff im ersten Quartal 2015 erreichte eine Übertragungsrate von 170 Gbit/s.

Während des vergangenen Jahres verlagerten sich auch die Angriffsvektoren. Im ersten Quartal 2015 lag der Anteil der Angriffe auf das Simple-Service-Discovery-Protokoll (SSDP) bei mehr als 20 Prozent, während in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2014 solche Angriffe noch überhaupt nicht beobachtet worden waren. SSDP ist standardmäßig auf Millionen von privaten und Unternehmensgeräten wie Router, Media-Server, Web-Kameras, Smart-TVs und Drucker aktiviert. Dadurch können sich die Geräte gegenseitig im Netzwerk erkennen, miteinander Verbindung aufnehmen und ihre Aktivitäten koordinieren. Wenn solche an das Internet angebundene lokale Geräte aber ungeschützt und häufig auch falsch konfiguriert sind, lassen sie sich als Reflektoren bei der Durchführung einer DDoS-Attacke nutzen.

Im Verlauf der ersten drei Monate des Jahres 2015 wurde erneut die Spieleindustrie von mehr DDoS-Angriffen als jede andere Branche getroffen. Seit dem zweiten Quartal 2014 greifen Hacker diesen Industriebereich am stärksten an, der prozentuale Anteil der DDoS-Angriffe liegt konstant bei 35 Prozent. Der Software- und Technologie-Bereich lag im ersten Quartal 2015 an zweiter Stelle in der Rangliste angegriffener Sektoren 25 Prozent der verzeichneten Angriffe galten ihm.

Im Vergleich zum ersten Quartal 2014 entwickelten sich die DDoS-Attacken wie folgt:
>> Die Gesamtzahl der Angriffe stieg um 116,5 Prozent.

>> Die Anzahl der Angriffe auf Anwendungsebene (Layer 7) stieg um 59,83 Prozent.

>> Die Anzahl der Angriffe auf Infrastrukturebene (Layer 3 und Layer 4) stieg um 124,69 Prozent.

>> Die durchschnittliche Dauer der Angriffe wuchs um 42,8 Prozent von 17,38 auf 24,82 Stunden.

Im Vergleich zum vierten Quartal 2014 entwickelten sich die DDoS-Attacken wie folgt:
>> Die Gesamtzahl der Angriffe stieg um 35,24 Prozent.

>> Die Anzahl der Angriffe auf Anwendungsebene (Layer 7) stieg um 22,22 Prozent.

>> Die Anzahl der Angriffe auf Infrastrukturebene (Layer 3 und Layer 4) stieg um 36,74 Prozent.

>> Die durchschnittliche Dauer der Angriffe sank um 15,37 Prozent von 29,33 auf 24,82 Stunden.

Sieben Angriffsvektoren von Web-Anwendungen
Für die aktuelle Ausgabe des Reports konzentrierte sich Akamai auf die Analyse von sieben weit verbreiteten Angriffsmethoden, die zusammen 178,85 Millionen Angriffe auf Web-Anwendungen im Akamai-Edge-Netzwerk verzeichneten. Dazu gehörten die Einschleusungstechniken SQL Injection (SQLi), Local File Inclusion (LFI), Remote File Inclusion (RFI), PHP Injection (PHPi), Command Injection (CMDi), OGNL Java Injection (JAVAi) sowie der böswillige Upload von Dateien (Malicious File Upload MFU).

Während des ersten Quartals 2015 gingen mehr als 66 Prozent der Angriffe von Web-Applikationen auf das Konto von Local-File-Inclusion (LFI)-Attacken. Darunter befanden sich zwei massive Offensiven gegen zwei große Einzelhandels-Unternehmen im März 2015, die das WordPress-Plug-in RevSlider angriffen.

29 Prozent der Angriffe auf Web-Applikationen wurden mit SQL-Injection durchgeführt. Ein Großteil dieser Angriffe stellten Kampagnen gegen zwei Unternehmen aus der Tourismus- und Hotelbranche. Die verbleibenden fünf Prozent teilten sich auf die übrigen Angriffsvektoren auf.

Diesen Ergebnissen zufolge war der Einzelhandel am meisten von Angriffen auf Web-Anwendungen betroffen, gefolgt von Unternehmen aus dem Bereich Medien und Unterhaltung sowie aus der Tourismus- und Hotelbranche.

Daten zu Cross-Site-Scripting (XSS)-Attacken und andere anspruchsvolle Angriffsvektoren wurden für diese Ausgabe des Reports nicht gesammelt, werden aber möglicherweise in zukünftigen Ausgaben des Reports untersucht.

Bedrohung durch Miet-Angebote von Bootern und Stressern
Zahlreiche Webseiten bieten mit ihren Booter- und Stresser-Tool-Angeboten einfach anzuwendende DDoS-Angriffsmethoden an. Das Angebot leicht einsetzbarer Tools kann dazu führen, die Effektivität der Angriffe zu unterschätzen. Vor einem Jahr betrugen die Spitzen der Datenübertragungsrate solcher Angriffe zehn bis 20 Gbit/s; nun aber sind solche Seiten gefährlicher geworden und können Attacken mit mehr als 100 Gbit/s durchführen. Die kontinuierliche Erweiterung von neuen Reflektor-Angriffen wie über SSDP lassen ein weiteres Wachstum der möglichen Schäden durch solche Angriffe erwarten.

Neue Sicherheitsrisiken durch Einsatz des IPv6-Protokolls
IPv6-basierte DDoS-Attacken kommen noch nicht besonders häufig vor, aber es gibt Anzeichen, das Hacker begonnen haben, solche Angriffe zu testen und deren Möglichkeiten zu untersuchen. Eine neue Reihe von Risiken und Herausforderungen, die sich aus dem Übergang zu IPv6 ergeben, zielen bereits sowohl auf Anbieter von Cloud-Diensten als auch auf die Betreiber von Heim- und Unternehmensnetzwerken ab. Viele IPv4-DDoS-Attacken können in IPv6 analog durchgeführt werden, während andere Methoden direkt auf die IPv6-Architektur zielen. Zahlreiche IPv6-Funktionen können Angreifer nämlich in die Lage versetzen, IPv4-basierte Schutzmechanismen zu umgehen und schaffen damit eine größere und möglicherweise effektivere Angriffsfläche für DDoS-Angriffe. Der aktuelle Sicherheitsbericht umreißt einige der Risiken und Herausforderungen der Zukunft.

Mehr als nur Informationsdiebstahl durch SQL-Injection
SQL-Injection-Angriffe sind seit 1998 dokumentiert, ihre Verbreitung hat seitdem zugenommen. Die Folgen solch böswilliger Anfragen können über die einfache Weiterleitung von Daten hinausgehen und somit mehr Schaden verursachen, als etwa ein Datenschutzverstoß haben kann. Mit solchen Angriffen können Hacker bestehende Privilegien erweitern, Befehle ausführen, Dateien infizieren oder korrumpieren sowie Dienste ablehnen und vieles mehr. Die Research-Experten von Akamai haben mehr als acht Millionen SQL-Attacken aus dem ersten Quartal 2015 untersucht, um die häufigsten Methoden und Ziele solcher Angriffe aufzudecken.

Website Defacements und Domain Hijacking
Auch die Risiken der böswilligen Umgestaltung von Webseiten (Website Defacement) und die illegale Übernahme fremder Webseiten (Domain Hijacking) wurden untersucht. Hunderte von Unternehmen bieten Web-Hosting-Dienste für eine Gebühr von einigen wenigen Euro im Monat an. Unter Umständen hosten die Provider mehrere Accounts auf demselben Server, so dass Hunderte von Domains und Seiten unter derselben IP-Adresse des Servers laufen. Hacker können so mehrere Webseiten auf einmal angreifen, danach Server-Directories umgehen, Listen mit Passwörtern und Nutzernamen lesen und auch Dateien von anderen Kunden-Accounts lesen. Auch Zugangsberechtigungen für die Webseite-Datenbank können so ausspioniert werden. Mit diesen Informationen erlangen Hacker unter Umständen die Möglichkeit, Daten auf jedem Ort des Servers zu verändern. Der aktuelle Report erklärt detailliert die Risiken dieser Sicherheitslücke und empfiehlt Abwehrmaßnahmen.

"Für den Bericht für das erste Quartal 2015 haben wir Tausende DDoS-Angriffe analysiert, die wir im ganzen PLX-gerouteten Netzwerk beobachtet haben. Außerdem haben wir Millionen Auslöser von Angriffen auf Web-Applikationen auf der gesamten Akamai-Edge-Netzwerkplattform ausgewertet. Durch die Berücksichtigung der Daten zu Angriffen auf Web-Applikationen und der ausführlichen Berichte unserer Experten-Teams rund um IT-Sicherheit können wir eine umfassendere Übersicht über das Internet und die alltäglichen IT-Angriffe bieten", sagt John Summers, Vice President der Cloud Security Business Unit bei Akamai. "Damit ist dies unser bisher umfassendster Bericht. Er bietet eine tiefgehende Analyse von DDoS-Angriffen und schafft eine Grundlage für die Auswertung von Attacken auf Web-Applikationen. In den kommenden Ausgaben werden wir daher über die Angriffstrends auf der Network- und der Anwendungs-Ebene berichten können." (Akamai: ra)

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Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

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"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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