Einblicke in die DDoS-Bedrohungslandschaft


"PLXsert Q3 2014 State of the Internet Security Report": Die durchschnittliche Spitzenbandbreite der DDoS-Angriffe hat sich gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal nahezu vervierfacht
Die Angreifer nutzen verstärkt eine breitere Basis von Geräten für den Aufbau von BotNetzen und einfach einzusetzende Hacker-Tools

(12.11.14) - Akamai Technologies stellt den "PLXsert Q3 2014 State of the Internet Security Report" vor. Das "Prolexic Security Engineering and Research Team" (PLXsert) von Akamai zählt zu den Anbietern von Lösungen zur Abwehr von Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffen. Der aktuelle PLXsert-Quartalsbericht bietet eine ausführliche Analyse und umfangreiche Einblicke in die weltweite DDoS-Bedrohungslandschaft.

"Die Zahl und die Größe der DDoS-Angriffe hat in diesem Jahr explosionsartig zugenommen", sagt John Summers, Vice President der Security Business Unit bei Akamai Technologies. "Allein im dritten Quartal 2014 hat Akamai 17 Angriffe mit einer Stärke von mehr als 100 GBit/s bekämpft, der größte brachte es auf 321 GBit/s. Interessanterweise gab es im gleichen Vorjahresquartal keinen Angriff dieser Größe und lediglich sechs im zweiten Quartal des Jahres 2014. Jeder dieser Mega-Angriffe nutzte mehrere DDoS-Vektoren und große, sehr viel Bandbreite beanspruchende Datenpakete, die mit extrem hohen Geschwindigkeiten die angegriffenen Webseiten trafen."

Die umfangreichsten Attacken im dritten Quartal des Jahres 2014 folgten alle einem Brute-Force-Ansatz. Dabei setzten die Angreifer einerseits neue Methoden ein und verfeinerten andererseits bereits bekannte Verfahren, so dass ihnen eine größere Bandbreite zur Verfügung stand. Die umfangreichsten DDoS-Angriffe führten zu einer Steigerung der durchschnittlichen Spitzenbandbreite um 80 Prozent im dritten Quartal 2014 im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 und einer Vervierfachung gegenüber dem dritten Quartal 2013. Zudem war im dritten Quartal 2014 eine um 10 Prozent höhere durchschnittliche Spitzenzahl übertragener Pakete gegenüber dem zweiten Quartal 2014 und eine Vervierfachung gegenüber dem dritten Quartal 2013 zu verzeichnen.

Den Angreifern ist es gelungen, eine breitere Basis von Geräten in ihre BotNetze zu integrieren und damit umfangreichere DDoS-Attacken zu starten. PLXsert fand Beispiele, bei denen die Hacker über Sicherheitslücken in Web-Applikationen auf Linux-Rechnern Kontrolle über diese Systeme erlangten. Ferner wurden eine Reihe neuer Systeme für BotNetze erschlossen: Smartphones, Embedded Devices wie kundenseitige Splitter, Kabelmodems, andere mobile Endgeräte sowie eine große Vielfalt von Geräten aus der Kategorie "Internet der Dinge", beispielsweise Wearables.

Komplexe Multi-Vector-Angriffe waren im dritten Quartal 2014 die Norm auf sie entfielen mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken. Das bedeutet eine Steigerung um 11 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2014 und eine Zunahme um 9 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2013. Möglich wurden diese Multi-Vector-Angriffe durch das zunehmende Angebot von einfach anwendbaren Toolkits und einer wachsenden Anzahl von Hackern, die für Geld nahezu alles tun.

Die Highlights aus dem "Akamai PLXsert Q3 2014 State of the Internet Security Report" im Überblick

Im Vergleich zum dritten Quartal 2013 gab es:
>> Einen Anstieg um 22 Prozent bei der Gesamtzahl der DDoS-Angriffe
>> Einen Anstieg um 389 Prozent bei der durchschnittlichen Bandbreite, mit der die Attacken ausgeführt wurden
>> Einen Anstieg um 366 Prozent bei der durchschnittlichen Spitzenzahl übertragener Pakete
>> Einen Rückgang um 44 Prozent bei den Application-Layer-Angriffen
>> Einen Anstieg um 43 Prozent bei den Infrastructure-Layer-Attacken
>> Einen Anstieg um 5 Prozent bei der durchschnittlichen Dauer der Angriffe
>> Einen Anstieg um 9 Prozent bei den Multi-Vector-Attacken.

Im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 gab es:
>> Einen Anstieg um 2 Prozent bei der Gesamtzahl der DDoS-Attacken
>> Einen Anstieg um 80 Prozent bei der durchschnittlichen Bandbreite, mit der die Angriffe ausgeführt wurden
>> Einen Anstieg um 10 Prozent bei der durchschnittlichen Spitzenzahl übertragener Pakete
>> Einen Anstieg um 2 Prozent bei den Application-Layer-Angriffen
>> Einen Anstieg um 2 Prozent bei den Infrastructure-Layer-Attacken
>> Einen Anstieg um 29 Prozent bei der durchschnittlichen Dauer der Angriffe
>> Einen Anstieg um 11 Prozent bei den Multi-Vector-Attacken
>> Einen Anstieg um 183 Prozent bei Angriffen mit einer Bandbreite von mehr als 100 Gbit/s: 17 vs. 6 Attacken.

Phishing-Attacken auf Webseiten
Im dritten Quartal kam es auch zu einer Zunahme von Phishing-Attacken. Ziele waren Anwender von Google Enterprise und deren Kreditkarten- und anderen vertraulichen Daten. Hacker nutzten diese Informationen zur Manipulation von Inhalten auf den Webseiten von CNN, Associated Press und anderen Medienunternehmen.

Eine hochkarätige Gruppe von Hackern, die es auf persönliche Daten abgesehen hat, ist die Syrian Electronic Army (SEA). Sie verschickt E-Mails mit einem gefälschten Link zu einem Bildschirmformular, bei dem Anwender ausgewählter Unternehmen beispielsweise ihre Benutzernamen und Passwörter bestätigen sollen. Klicken die Anwender den Link an, sehen sie ein täuschend echtes Login-Formular zur Dateneingabe. Diese Informationen greift die SEA dann ab und nutzt sie für ihre betrügerischen Zwecke. (Akamai: ra)


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Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

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"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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