Angriffe auf Webanwendungen fast verdoppelt

Die wichtigsten Cyber-Sicherheitsereignisse im Jahr 2021 und detaillierte Einblicke in die Entwicklungen bei DDoS-Attacken

Die Statistiken sind nicht nur Zahlen, sondern sie erzählen eine Geschichte über die Entwicklung bösartiger Akteure



Nach dem "Global Threat Analysis Report 2021-2022" von Radware hat sich die Zahl der Angriffe auf Webanwendungen im vergangenen Jahr weltweit nahezu verdoppelt - die Analysten bilanzieren einen Anstieg um 88 Prozent gegenüber 2020. Damit liegen solche Angriffe bei der Wachstumsrate deutlich in Führung - die Anzahl der DDoS-Attacken stieg im gleichen Zeitraum aber immerhin auch um 37 Prozent. Der Bericht beschreibt unter anderem, wie im vergangenen Jahr mehrere rekordverdächtige DDoS-Angriffe und Ransomware Denial of Service (RDoS) von sich reden machten. Doch während diese großen Angriffe Schlagzeilen machten, flogen Micro Floods weiterhin unter dem Radar. Bei diesen oft unbemerkten Angriffen verzeichnete Radware eine Zunahme von 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Geschichte hinter den Zahlen

"Die Statistiken sind nicht nur Zahlen, sondern sie erzählen eine Geschichte über die Entwicklung bösartiger Akteure", so Pascal Geenens, Director of Threat Intelligence bei Radware. "Sie werden immer schlauer, organisierter und gezielter bei der Verfolgung ihrer Ziele, sei es für Geld, Ruhm oder ein politisches Anliegen. Darüber hinaus verlagern Cyberkriminelle ihre Angriffsmuster von größeren Angriffsvektoren hin zur Kombination mehrerer Vektoren in komplexeren Kampagnen. Ransomware-Betreiber und ihre Partner, zu denen zunehmend auch DDoS-for-Hire-Akteure gehören, arbeiten mit einem ganz neuen Maß an Professionalität und Disziplin - etwas, das wir bisher noch nicht gesehen haben."

Der Global Threat Analysis Report 2021-2022 von Radware gibt einen Überblick über die wichtigsten Cyber-Sicherheitsereignisse im Jahr 2021 und bietet detaillierte Einblicke in die Entwicklungen bei DDoS-Attacken und Angriffen auf Webanwendungen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts gehören:

DoS-Angriffe skalieren:

Da immer mehr Unternehmen kritische Ressourcen und Anwendungen in die öffentliche Cloud migrieren, passen Angreifer ihre Taktiken und Techniken an die Bandbreite der öffentlichen Cloud-Anbieter an. Unternehmen sollten sich zwar nicht sofort von Berichten über riesige Angriffe beunruhigen lassen, aber sie müssen sich bewusst sein, dass DDoS-Angriffe Teil ihrer Bedrohungslandschaft sind, unabhängig von ihrer geografischen Lage oder Branche. Unternehmen, die Dienste in der öffentlichen Cloud hosten, müssen auf Angriffe im Cloud-Maßstab, also mit hohen Bandbreiten vorbereitet sein.

RDoS-Banden übernehmen das Kommando:

Im Jahr 2020 kam es zu einem Anstieg von DDoS-Angriffen gegen Unternehmen, die eine Lösegeldforderung nicht rechtzeitig bezahlten. Im Jahr 2021 bestätigte RDoS mit mehreren Kampagnen seine allgegenwärtige Präsenz in der DDoS-Bedrohungslandschaft. Dazu gehörten auch Angriffe auf VoIP-Anbieter weltweit, die Besorgnis über kritische Infrastrukturen auslösten.

Ransomware-Betreiber wenden sich neuen Erpressungstechniken zu:

Um widerstrebende Opfer wieder an den Verhandlungstisch zu bringen, starteten sie dreistufige Erpressungskampagnen, indem sie Kryptolocking und Datenlecks mit DDoS-Angriffen kombinierten. Die florierende Untergrundwirtschaft, die von Ransomware-Betreibern unterstützt wird, verzeichnet daher eine steigende Nachfrage nach DDoS-as-a-Service.

Micro Floods hatten 2021 ihren großen Auftritt:

Während die Zahl der großen Angriffsvektoren (über 10 Gbps) von 2020 auf 2021 um 5 Prozent zurückging, nahmen Micro Floods (weniger als 1 Gbps) und Angriffe auf Anwendungsebene um fast 80 Prozent zu. Durch die geschickte Kombination einer großen Anzahl von Micro Floods über längere Zeiträume setzen Angreifer Unternehmen dem Risiko aus, dass sie ihre Infrastruktur-Ressourcen wie Bandbreite, Netzwerk- und Serverkapazitäten ständig erhöhen müssen, bis ihre Cloud Services nicht mehr bezahlbar sind.

DDoS-Angriffe

Im Jahr 2021 stieg die Anzahl der DDos-Attacken um 37 Prozent. Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA) und Nord- und Südamerika registrierten jeweils 40 Prozent der Angriffe, während die Region Asien-Pazifik 20 Prozent verzeichnete. Das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahr dabei um 26 Prozent. Zielbranchen waren vor allem der Spielesektor und der Einzelhandel, auf die jeweils 22 Prozent des Angriffsvolumens auf normalisierter Basis entfielen. Auf diese beiden Branchen folgten Behörden (13 Prozent), das Gesundheitswesen (12 Prozent), die Technologiebranche (9 Prozent) und die Finanzdienstleistungen(6 Prozent).

Angriffe auf Webanwendungen

Die Zahl der bösartigen Anfragen an Webanwendungen stieg von 2020 bis 2021 um 88 Prozent. Mehr als drei Viertel der Angriffe auf Webanwendungen entfielen auf Injektionsangriffe und die Ausnutzung mangelhafter Mechanismen zur Zugangskontrolle. Die am häufigsten angegriffenen Branchen im Jahr 2021 waren das Bank- und Finanzwesen sowie SaaS-Anbieter, auf die zusammen mehr als 28 Prozent der Angriffe auf Webanwendungen entfielen. An dritter und vierter Stelle rangieren der Einzelhandel und die High-Tech-Branche mit jeweils fast 12 Prozent, gefolgt von der Fertigungsindustrie (9 Prozent), der Regierung (6 Prozent), den Carriern (6 Prozent) und dem Transportwesen (5 Prozent). (Radware: ra)

eingetragen: 23.04.22
Newsletterlauf: 27.05.22

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Professionelle Arbeitsumgebung erhalten

Laut der Daten, die das Cybersicherheitsunternehmen NordLayer gesammelt hat, sperrt ein beträchtlicher Anteil der Arbeitgeber (72 Prozent) böswillige Webseiten und Inhalte für Erwachsene. Böswillige Webseiten können zu schweren Sicherheitsbedrohungen führen, indem sie Malware verbreiten, während Webseiten mit Erwachseneninhalten oft aufgrund von Bedenken wegen unangemessener Inhalte und möglicher Produktivitätsverluste gesperrt sind.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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