Angriffe per E-Mail machten 91 Prozent der Bedrohungen aus

Cyber-Angriffe steigen um 20 Prozent auf über 62,6 Milliarden im Jahr 2020

Ergebnisse des jährlichen Roundup-Reports von Trend Micro unterstützen bei der strategischen Sicherheitsplanung für 2021



Trend Micro veröffentlichte ihren Rückblick auf die Entwicklung der Cybersicherheit im vergangenen Jahr. Aus dem Bericht geht hervor, dass das Unternehmen im vergangenen Jahr 119.000 Cyber-Bedrohungen pro Minute erkannte und blockierte. Die Angriffe setzten sowohl Privatanwender als auch Unternehmensinfrastrukturen stark unter Druck.

Laut dem Bericht von Trend Micro befanden sich insbesondere Heimnetzwerke im Visier von Cyberkriminellen. Diese suchten darüber ein Einfallstor in Unternehmensnetzwerke oder hatten das Ziel, IoT-Geräte zu kompromittieren und in Botnets einzubinden. Trend Micro fand heraus, dass die Zahl der Angriffe auf Privathaushalte im Jahresvergleich um 210 Prozent auf fast 2,9 Milliarden anstieg. Die überwiegende Mehrheit (73 Prozent) dieser Angriffe waren Brute-Force-Attacken mit dem Ziel die Kontrolle über einen Router oder ein Smart Device zu erlangen.

Angriffe per E-Mail machten 91 Prozent der 62,6 Milliarden Bedrohungen aus, die Trend Micro im vergangenen Jahr blockierte. Auf Deutschland entfielen etwa 1,03 Milliarden dieser Attacken. Damit liegt es weltweit auf dem sechsten Rang der am stärksten betroffenen Länder. Zudem erfreuen sich Phishing-Angriffe bei Cyberkriminellen nach wie vor großer Beliebtheit. Der japanische Sicherheitsanbieter erkannte im Jahr 2020 fast 14 Millionen einzigartige Phishing-URLs, mit denen Cyberkriminelle auf unaufmerksame Heimarbeiter abzielten.

Das vergangene Jahr war dabei insbesondere durch Phishing- und andere Cyberangriffe gekennzeichnet, die sich die Corona-Pandemie zunutze machten. Fast 16,4 Millionen solcher Bedrohungen, die sich aus bösartigen URLs, Spam- und Malware-Attacken zusammensetzten, wurden von Trend Micro dokumentiert. Im weltweiten Vergleich war Deutschland mit fast 2,4 Millionen oder 14,6 Prozent an Erkennungen am zweitstärksten von derartigen Angriffen betroffen, lediglich überboten von den USA.

"2020 sahen sich Unternehmen mit einem noch nie dagewesenen Ausmaß an Bedrohungen konfrontiert, welche ihre gesamte Infrastruktur und zahlreiche Mitarbeiter im Homeoffice, betrafen. Bekannte Taktiken wie Phishing- und Brute-Force-Angriffe sowie das Ausnutzen von Schwachstellen stellen dabei noch immer die primär genutzten Angriffsmittel dar. Dieses Wissen kann bei der Implementierung von Abwehrmaßnahmen helfen", sagt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. "Unternehmen hatten inzwischen einige Zeit, die Auswirkungen der Pandemie auf den eigenen Betrieb und das Cyberrisiko zu verstehen. Dementsprechend bringt das neue Jahr die Chance einer Neuausrichtung mit sich. Ein Cloud-basierter Ansatz stärkt die Sicherheitsarchitektur eines Unternehmens und schützt darüber hinaus auch Remote-Mitarbeiter und -Systeme vollumfänglich."

Der Report von Trend Micro fasst weitere wichtige Entwicklungen zusammen:

>> Die Zahl der neu entdeckten Ransomware-Familien stieg um 34 Prozent, wobei "doppelte Erpressungsangriffe” und gezielte Attacken sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Beispielsweise stehlen Angreifer Daten, um sie in einem nächsten Schritt zu verschlüsseln und mit der Drohung, die Informationen zu veröffentlichen, ein Lösegeld erpressen. Behörden, Banken, die Fertigungsindustrie und das Gesundheitswesen waren diesen Angriffen am häufigsten ausgesetzt.

>> Die Anzahl der von Trend Micros Zero Day Initiative (ZDI) veröffentlichten Schwachstellen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent zu. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch Schwachstellen, die zum Teil schon seit dem Jahr 2005 bekannt sind, immer noch regelmäßig ausgenutzt werden.

>> Viele Angriffe zielten auf besonders von Remote-Mitarbeitern genutzte VPN-Schwachstellen ab. So blockierte Trend Micro bereits knapp 800.000 Versuche, CVE-2019-11510 auszunutzen, eine kritische Arbitrary-File-Disclosure-Sicherheitslücke in Pulse Connect Secure.

>> Fehlkonfigurationen in der Cloud hatten im Jahr 2020 zunehmend Konsequenzen. Trend Micro beobachtete die Ausnutzung ungesicherter APIs bei mehreren Crypto-Mining-Angriffen.

>> Die ZDI veröffentlichte 1.453 Schwachstellenhinweise, von denen fast 80 Prozent als kritisch oder mit hohem Schweregrad eingestuft wurden.

(Trend Micro: ra)

eingetragen: 04.03.21
Newsletterlauf: 31.05.21

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Meldungen: Studien

Schutz von Webanwendungen

Schwachstellen bei der Zugangskontrolle und das Risiko der Offenlegung von Daten sind die weit verbreitetsten Sicherheitsmängel in unternehmensintern entwickelten Webanwendungen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von Kaspersky im Zeitraum 2021 bis 2023.

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Mehr als ein Drittel der Internetkäufer in Deutschland hat in den letzten 12 Monaten einen Online-Betrug begangen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie, die vom Betrugspräventionsanbieter Ravelin beauftragt wurde und die Einstellungen, Motivationen, Werte und Hintergründe einer wachsenden Zahl von Verbrauchern untersucht, die sich der Kriminalität im E-Commerce zuwenden.

Cyberbedrohungen auf Rekord-Niveau

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Studie "Cybersicherheit in Zahlen"

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

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Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

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