Bereitschaft zur Lösegeldzahlung altersabhängig

Geld weg, Daten weg: Jeder Zweite in Deutschland zahlt nach Ransomware-Angriff Lösegeld – und erhält Daten nicht zurück

Studie: Die größte Bereitschaft zur Lösegeldzahlung zeigen weltweit die 35- bis 44-Jährigen, die geringste die Generation 55 plus



Wie gehen Verbraucher mit Erpressungsversuchen durch Ransomware um? Welche Lösegeldsummen sind sie bereit zu zahlen und bekommen sie so ihre Daten tatsächlich wieder zurück? Eine weltweite Kaspersky-Studie, bei der auch rund 1.000 Personen in Deutschland befragt wurden, beantwortet diese Fragen: Demnach haben hierzulande bereits 52 Prozent in Folge eines Ransomware-Angriffs Lösegeld bezahlt. Davon erhielt im Anschluss allerdings nur die Hälfte (47 Prozent) der Betroffenen wieder Zugriff auf ihre Daten. Die Kaspersky-Experten raten generell von Lösegeldzahlungen ab, stattdessen sollten die Vorfälle zur Anzeige gebracht werden.

Mit Ransomware verschlüsseln Cyberkriminelle den Zugang zum kompromittierten Gerät oder den dort gespeicherten Dateien. Anschließend fordern sie Lösegeld mit dem Versprechen, die Sperrung nach Zahlung wieder aufzuheben.

Die aktuelle Kaspersky-Studie "Consumer appetite versus action: The state of data privacy amid growing digital dependency" zeigt, dass die Bereitschaft Lösegeld zu zahlen, weltweit stark vom Alter der Betroffenen abhängt. Die größte Bereitschaft zeigen mit 65 Prozent die 35- bis 44-Jährigen, die geringste Bereitschaft (11 Prozent) gibt es bei der Generation 55 plus. Im weltweiten Durchschnitt lassen sich 56 Prozent aller Betroffenen auf die Zahlung von Lösegeld ein.

Unabhängig davon, ob sie bezahlten oder nicht, waren in Deutschland nur 9 Prozent (weltweit 29 Prozent) der Betroffenen in der Lage, alle ihre verschlüsselten oder gesperrten Dateien nach einem Angriff wiederherzustellen. 22 Prozent (18 Prozent weltweit) verloren wenige Dateien, 48 Prozent (32 Prozent global) jedoch eine beträchtliche Menge und 16 Prozent (13 Prozent weltweit), die einen solchen Vorfall erlebten, verloren sogar fast alle ihre Daten.

"Unsere Zahlen zeigen in den vergangenen zwölf Monaten eine hohe Bereitschaft privater Nutzer, Lösegeldzahlungen zu leisten", erklärt Marina Titova, Head of Consumer Product Marketing bei Kaspersky. "Doch eine Geldübergabe ist keine Garantie dafür, die Daten auch wieder zurück zu bekommen; sie ermutigt Cyberkriminelle sogar, ihre Praktiken fortzuführen. Wir empfehlen daher grundsätzlich allen Ransomware-Betroffenen nicht zu zahlen, da eine Zahlung diese kriminelle Masche nur weiter anheizt. Stattdessen sollten private Nutzer lieber von Anfang an in den Schutz und die Sicherheit ihrer Geräte investieren und für alle Daten regelmäßig Sicherungskopien anfertigen. Das macht derartige Angriffe für Cyberkriminelle weniger attraktiv beziehungsweise lukrativ. Erpressungsversuche gehen dann zurück, und die Zukunft wird für alle Internetnutzer sicherer."

In den vergangenen Monaten kannten 7 Prozent der Befragten in Deutschland Ransomware-Opfer in ihrem persönlichen Umfeld, weitere 20 Prozent haben davon über die Medien erfahren. Gerade mit Blick auf die Zunahme von Home-Office ist es wichtig, dass das Bewusstsein für das Risiko, Opfer eines Ransomware-Angriffs zu werden, steigt. Um sich besser schützen zu können, müssen Verbraucher mehr über diese Form von Cyberangriffen erfahren. Sie müssen wissen, worauf sie achten können und was zu tun ist, wenn sie auf Ransomware stoßen.

Tipps gegen Ransomware-Attacken

Worauf genau muss in Zusammenhang mit Ransomware geachtet werden, und was ist zu tun, wenn man einem solchen Angriff zum Opfer fällt? Kaspersky-Experten empfehlen folgende Maßnahmen:

• >> Bei Ransomware-Attacke kein Lösegeld zahlen, sondern die zuständigen Ermittlungsbehörden informieren.

• >> Die genaue Bezeichnung des Ransomware-Trojaners hilft Sicherheitsexperten bei der Entschlüsselung und Wiederherstellung der Daten.

• >> In Spam-Mails oder auf unbekannten Webseiten niemals Links anklicken und keine Anhänge in E-Mails von unbekannten Absendern öffnen.

• >> Keine USB-Sticks oder andere Speichermedien unbekannter Herkunft verwenden.

• >> Alle Geräte mit umfassenden Sicherheitslösungen schützen.

• >> Regelmäßig Backups der schützenswerten Daten anfertigen.

(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 18.04.21
Newsletterlauf: 23.07.21

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Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

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Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

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