C-Level um Auswirkungen besorgt

Über 60 Prozent der DACH-Manager im verarbeitenden Gewerbe rechnen mit einem Cyberangriff

Die Investitionen in den Cyberschutz und die IT-Sicherheit sind insgesamt gestiegen, auch im verarbeitenden Gewerbe



Im Rahmen einer Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Führungskräften (C-Level) zum Thema Cyber Security, die im Auftrag von Sophos vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde, hat Sophos auch das verarbeitende Gewerbe beleuchtet. In diesem Sektor rechnet die Mehrheit des Managements künftig mit einem Cyberangriff, hat die potenziellen Gefahren also erkannt: 63 Prozent der deutschen und 61 Prozent der österreichischen Führungskräfte halten einen Cyberangriff auf ihr Unternehmen für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. In der Schweiz sind die Führungskräfte mit 68 Prozent noch besorgter als die Nachbarn.

Bußgelder spielen untergeordnete Rolle

Befragt nach den wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten DACH-Manager besonders Störungen in kaufmännischen Abläufen. Dies sagten 62 Prozent der deutschen, 50 Prozent der österreichischen und sogar 74 Prozent der Schweizer Manager. Auch befürchten sie Produktionsverzögerungen oder einen Produktionsstopp: dies geben 49 Prozent der Befragten Manager in Deutschland, 33 Prozent in Österreich und 58 Prozent der Schweizer Manager an.

Zu den weicheren Faktoren zählen der negative Einfluss auf Image und Marke durch einen Cyberangriff. Diese Gefahr wird in DACH etwas geringer eingeschätzt als die Störung interner Prozesse. 42 Prozent der Chefs in der Schweiz und lediglich 25 Prozent der deutschen beziehungsweise 28 Prozent der österreichischen Chefs denken, dass ein Cyberangriff das Image und die Marke schädigen könnte.

Überraschend niedrig fallen die Befürchtungen hinsichtlich Strafen aufgrund eines Cyberangriffs aus. Die Sorge um Bußgelder aufgrund von Datenschutzverletzungen als wirtschaftliche Auswirkung eines Cyberangriffs treibt nur 10 Prozent der Schweizer Führungskräfte um, Deutschland und Österreich sehen Bußgelder als Konsequenz aus einer Cyberattacke sogar noch gelassener: Deutschland liegt bei 4 Prozent und für Österreich spielt dieser Faktor gar keine Rolle.

Bedeutung der Cybersicherheit wächst

Insgesamt hat sich die Wahrnehmung und Bedeutung von Cybersicherheit bei vielen leitenden Mitarbeitern in den DACH-Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in den letzten zwei bis drei Jahren verändert. So geben mit 33 Prozent rund ein Drittel der Manger in Deutschland und 39 Prozent der österreichischen Manager an, dass Cyber-Sicherheit für sie noch wichtiger geworden ist. In der Schweiz meinen dies sogar mehr als die Hälfte (53 Prozent).

Investition in Cybersicherheit gestiegen

Die Investitionen in den Cyberschutz und die IT-Sicherheit sind insgesamt gestiegen, auch im verarbeitenden Gewerbe. Die Schweiz ist Spitzenreiter: 53 Prozent der Schweizer Manager erhöhten die Investitionen in den Cyberschutz, gefolgt von den österreichischen Unternehmen mit 39 Prozent und deutschen Unternehmen mit 33 Prozent. Künftig sollen laut den Managern im verarbeitenden Gewerbe die Cyber-Security-Maßnahmen weiter verstärkt werden, wobei Führungskräfte in der DACH-Region insbesondere in zusätzliche IT-Security-Lösungen, wie z.B. in KI, investieren möchten. Im Ländervergleich bestehen allerdings Unterschiede: In Deutschland planen 35,4 Prozent der Chefs und in der Schweiz knapp 37 Prozent mehr Geld dafür in die Hand zu nehmen; in Österreich sind dies lediglich 27,5 Prozent.

Herausforderung Fachkräftemangel

Dass das Thema Cybersicherheit verstärkt in den Mittelpunkt der DACH-Manager im verarbeitenden Gewerbe gerückt ist, zeigt auch der Ausbau der IT-Sicherheitsfachkräfte in diesen Unternehmen. In den vergangen zwei bis drei Jahren haben 56 Prozent der Führungskräfte in Deutschland (Österreich 66 Prozent; Schweiz 68 Prozent) die Fachkräfte für IT-Sicherheit aufgestockt. 22 Prozent der deutschen Führungskräfte planen auch zukünftig, weitere Fachkräfte einzustellen (Österreich: 17 Prozent; Schweiz: 15 Prozent). Diese Maßnahme zur Sicherstellung und Umsetzung der Cyber Security beinhaltet allerdings auch eine große Herausforderung, denn wie in allen Branchen besteht auch hier ein großer Fachkräftemangel. Dass es an qualifiziertem Fachpersonal mangelt, sind sich 65 Prozent der deutschen, 78 Prozent der österreichischen und 58 Prozent der Schweizer Manager bewusst.

IT-Sicherheit ist (noch) keine Chefsache

Hinsichtlich der für die Cybersicherheit im verarbeitenden Gewerbe verantwortlichen Akteure bestehen in den DACH-Ländern große Unterschiede. Während in 39 Prozent der österreichischen Unternehmen die IT-Abteilung für die Cybersicherheit verantwortlich ist, sind dies in Deutschland 48 Prozent und in der Schweiz 47 Prozent. Über eine dezidierte Cyber-Sicherheits-Instanz im Unternehmen verfügen jedoch nur 9 Prozent der deutschen, 11 Prozent der österreichischen und 26 Prozent der Schweizer Unternehmen. Ein Drittel der österreichischen Führungskräfte (33 Prozent) und 29 Prozent der deutschen Führungskräfte vertrauen externen Dienstleister; in der Schweiz sind dies lediglich 15 Prozent.

Chefsache ist die IT-Sicherheit in nur wenigen Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe: Das Thema ist lediglich bei 14 Prozent der deutschen, 11 Prozent der österreichischen und 11 Prozent der Schweizer Unternehmen direkt auf Geschäftsführer- bzw. Vorstandsebene angesiedelt.

Manager im verarbeitenden Gewerbe fühlen sich gut aufgestellt

Insgesamt sieht sich das verarbeitende Gewerbe in DACH gut gegen Cybergefahren gerüstet: 62 Prozent der Manager in Deutschland und 61 Prozent in Österreich meinen, gut bis sehr gut gegen Cybergefahren aufgestellt zu sein. Besonders gut gerüstet sieht sich die Schweiz: Führungskräfte der Schweizer Unternehmen aus dem verarbeiteten Gewerbe halten sich mit dem höchsten Branchenwert von 79 Prozent für gut bis sehr gut gegenüber Cybergefahren aufgestellt.

Über die Umfrage:

Ipsos hat im Auftrag von Sophos im Sommer 2022 201 C-Level-Managerinnen und -Manager aus Handel, Dienstleitung und verarbeitendem Gewerbe in Deutschland sowie jeweils 50 in Österreich und der Schweiz zum Thema IT-Sicherheit in ihren Unternehmen befragt.

(Sophos: ra)

eingetragen: 13.02.23
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Meldungen: Tipps & Hinweise

Wie reagiert man auf Angriffe des Dienstleisters?

Im neuesten Sophos Threat Report: Cybercrime on Main Street berichten die Security-Experten, dass das "Sophos MDR Team" in 2023 vermehrt auf Fälle reagierte, in denen Unternehmen über die sogenannte Supply Chain, sprich die Lieferkette im Business und in der IT-Infrastruktur, attackiert wurden. In mehreren Fällen lagen die Schwachstellen in der Remote-Monitoring- und Management-Software (RMM) eines Dienstanbieters.

Dauer-Renaissance von Tape

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Transparenz für KI-Algorithmen

Funktionalität und Komplexität geschäftsorientierter KI-Anwendungen haben exponentiell zugenommen. DevOps-Tools, Security-Response-Systeme, Suchtechnologien und vieles mehr haben von den Fortschritten der KI-Technologie profitiert. Vor allem Automatisierungs- und Analysefunktionen haben die betriebliche Effizienz und Leistung gesteigert, indem sie komplexe oder informationsdichte Situationen verfolgen und darauf reagieren.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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