IT-Infrastruktur und kritische Daten


Unternehmen ändern Sicherheitsstrategie nach einer Cyber-Attacke nicht
Angesichts der bevorstehenden EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) kann sich eigentlich kein Unternehmen mehr einen laxen Umgang mit personenbezogenen Daten leisten



Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen ändert auch nach einer Cyber-Attacke die Sicherheitsstrategie kaum. So lautet ein zentrales Ergebnis einer aktuellen CyberArk-Untersuchung. CyberArk hat die globale Umfrage "Advanced Threat Landscape" zum elften Mal durchgeführt. Befragt wurden 1.300 IT-Verantwortliche und Geschäftsbereichsleiter, darunter 200 aus Deutschland. Ein Untersuchungsschwerpunkt waren die Unternehmensaktivitäten rund um Privileged Account Security und Endpunktsicherheit.

Obwohl sowohl die Anzahl der Attacken als auch der dadurch verursachte Schaden steigen, bleiben die Unternehmen in Sachen IT-Sicherheit vielfach noch zu inaktiv; sie setzen weiterhin auf herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen, die bewiesenermaßen nur unzureichend Schutz bieten. So erklären auch 39 Prozent der befragten deutschen Unternehmen, dass sie ihre Sicherheitsstrategie nicht signifikant verändern, wenn sie Opfer einer Cyber-Attacke geworden sind.

Schutz privilegierter Accounts ist unverzichtbar
Für den Großteil der befragten deutschen Unternehmen ist die Sicherung privilegierter Accounts für den Schutz der IT-Umgebung von erheblicher Bedeutung 96 Prozent stimmen der Aussage, dass "IT-Infrastruktur und kritische Daten erst dann vollständig geschützt sind, wenn die privilegierten Accounts und Zugangsdaten gesichert sind", vollständig oder teilweise zu. Und hier besteht bei vielen Unternehmen noch Handlungsbedarf: Zwar bestätigen 42 Prozent, dass sie in den letzten beiden Jahren Sicherheitsmaßnahmen zum Management privilegierter Accounts getroffen haben, mehr als die Hälfte (51 Prozent) befindet sich allerdings erst im Planungsstadium.

Nicht überraschend ist deshalb auch, dass die Unternehmen nach wie vor unzureichend vor Cyber-Bedrohungen geschützt sind. So bestätigen auch 53 Prozent, dass sie den Zugriff von Angreifern auf das interne Netzwerk nicht in jedem Fall verhindern können. Und fast die Hälfte (47 Prozent) der deutschen Unternehmen erklärt, dass Kunden- oder generell personenbezogene Daten Sicherheitsrisiken ausgesetzt sind.

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"Diese Zahl ist mehr als überraschend", betont Michael Kleist, Regional Director DACH bei CyberArk in Düsseldorf. "Angesichts der bevorstehenden EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) kann sich eigentlich kein Unternehmen mehr einen laxen Umgang mit personenbezogenen Daten leisten."

"Cyber-Angreifer entwickeln ihre Methoden und Taktiken permanent weiter. Inaktivität oder Stillstand auf Unternehmensseite bei der IT-Sicherheit kann nicht die adäquate Antwort sein", so Kleist weiter. "Unternehmen müssen sich mit den zentralen Einfallstoren auseinandersetzen. Dass ungesicherte privilegierte Accounts dabei zu den größten Sicherheitsrisiken gehören, ist inzwischen weitgehend bekannt, wie die Untersuchung zeigt. Das ist schon einmal positiv, jetzt fehlt es vielfach noch an der Umsetzung erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen."

Auch Endpunkte stellen Sicherheitsrisiko dar
Administratorenrechte oder weitreichende Benutzerrechte stellen gerade auch auf Endgeräten ein großes Risiko dar, das allerdings vielfach noch nicht berücksichtigt wird. Darauf deutet auch folgende Entwicklung hin: Die Befragten bestätigen, dass die Zahl der Anwender, die über lokale administrative Privilegien auf ihren Endgeräten verfügen, von 64 Prozent in der letztjährigen Untersuchung auf jetzt 83 Prozent gestiegen ist eine Zunahme um 19 Prozentpunkte.

"In unseren Augen ist das genau der falsche Weg. Dass auch normale Anwender auf ihrem Windows-Rechner Administratorenrechte erhalten, erhöht die Sicherheitsgefahren drastisch", erklärt Kleist. "Vielmehr sollten Unternehmen eine Lösung einsetzen, die die Umsetzung flexibler Least-Privilege-Richtlinien für Fach- und administrative Anwender unterstützt mit einer Einschränkung der Privilegien auf das notwendige Mindestmaß und mit einer bedarfsabhängigen, temporären Vergabe von höheren Rechten."

Sonstige Ergebnisse
Befragt wurden die deutschen Unternehmen auch zu aktuellen Sicherheitsrisiken. Die größten Gefahren sehen

>> 51 Prozent in zielgerichteten Phishing-Attacken

>> 51 Prozent in Insider-Bedrohungen

>> 38 Prozent in den in der Cloud gespeicherten Daten

>> 36 Prozent in Ransomware oder Malware

Ein weiterer Untersuchungsgegenstand betraf das Thema Cloud-Sicherheit:

>> 40 Prozent der Unternehmen haben keine Privileged-Account-Security-Strategie für die Cloud

>> Mehr als zwei Drittel (72 Prozent) vertrauen auf die Sicherheitsmaßnahmen ihres Cloud-Providers

>> 41 Prozent halten die Schutzmaßnahmen des Cloud-Providers allerdings für nicht ausreichend

Über den Report "CyberArk Advanced Threat Landscape 2018"
Im Auftrag von CyberArk hat das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne für den weltweiten Report "Advanced Threat Landscape" 1.300 IT-Security-Entscheider, Verantwortliche für DevOps und Applikationsentwicklung sowie Geschäftsbereichsleiter in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, den USA, Australien und Singapur zu Themen rund um die Cyber-Sicherheit befragt. Die Veröffentlichung der Untersuchung erfolgt in drei Teilen.
(CyberArk: ra)

eingetragen: 09.03.18
Newsletterlauf: 13.04.18

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Meldungen: Studien

Ein falscher Klick auf einen Phishing-Link genügt

Die Notwendigkeit, Angestellte für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren, ist akuter denn je. Dennoch herrscht in vielen Firmen noch immer dringender Handlungsbedarf. Laut der aktuellen Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins finden rund 46 Prozent der Befragten, dass technische Sicherheitslösungen allein ausreichen, um Cyberbedrohungen abzuwehren.

Cyberkriminelle haben es auf den Handelssektor abgesehen

Akamai Technologies hat einen neuen "State of the Internet"-Bericht (SOTI) veröffentlicht. Er trägt den Titel "Verborgen im Schatten: Angriffstrends bringen API-Bedrohungen ans Licht". Die Studie belegt eine Vielzahl von Angriffen auf APIs, einschließlich herkömmlicher Webangriffe. Die Untersuchung zeigt zudem, welche Regionen am stärksten gefährdet sind. Die Daten von Akamai zeigen den API-Angriffs-Traffic von Januar bis Dezember 2023 auf. Sie offenbaren, dass 2023 der höchste Prozentsatz an API-Angriffen weltweit mit 47,5 Prozent in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) verzeichnet wurde. Dies übertraf bei Weitem die mit 27,1 Prozent am zweitstärksten betroffene Region Nordamerika. Innerhalb der Region EMEA sind Spanien (94,8 Prozent), Portugal (84,5 Prozent), die Niederlande (71,9 Prozent) und Israel (67,1 Prozent) die Länder mit dem höchsten Anteil an API-Angriffen.

Schutz von Webanwendungen

Schwachstellen bei der Zugangskontrolle und das Risiko der Offenlegung von Daten sind die weit verbreitetsten Sicherheitsmängel in unternehmensintern entwickelten Webanwendungen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von Kaspersky im Zeitraum 2021 bis 2023.

Anstieg von Betrug durch Freunde

Mehr als ein Drittel der Internetkäufer in Deutschland hat in den letzten 12 Monaten einen Online-Betrug begangen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie, die vom Betrugspräventionsanbieter Ravelin beauftragt wurde und die Einstellungen, Motivationen, Werte und Hintergründe einer wachsenden Zahl von Verbrauchern untersucht, die sich der Kriminalität im E-Commerce zuwenden.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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