Eine neue Generation von Bedrohungen


Studie: Rund 66 Prozent der Unternehmen in Deutschland mussten in den letzten zwölf Monaten Sicherheitsverletzungen verzeichnen
Lediglich 55 Prozent der Unternehmen in Deutschland sehen sich mit langfristigen Strategien gegen alle künftigen Bedrohungen gewappnet

(21.03.14) - In einer weltweiten Umfrage hat Dell 1.440 IT-Entscheidungsträger nach ihrer Einschätzung der IT-Sicherheit und künftiger Bedrohungen, etwa durch mobile Systeme oder die Cloud, befragt. Lediglich 55 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland verfügen über umfassende langfristige Sicherheits-Strategien.

Eine neue Generation von Bedrohungen kommt durch Trends und Technologien wie BYOD, Mobilität und Cloud-Nutzung auf die Unternehmen zu. Diese Bedrohungen können von außerhalb des Unternehmens in Form von Schadcode, Zero-Day-Exploits oder Phishing kommen. Sie können aber auch in den Unternehmen selbst entstehen, sei es durch Nutzer oder auch durch Administratoren, die absichtlich oder fahrlässig Informationen oder Zugriffsrechte missbräuchlich verwenden. Neue Bedrohungen entstehen dabei beispielsweise durch schlecht konfigurierte Sicherheitseinstellungen von privaten Geräten oder durch unzureichend gemanagte mobile Systeme.

Viele IT-Verantwortliche sind sich dieser wachsenden Risiken noch nicht bewusst. Oft sind die Sicherheitsvorschriften unvollständig, Berechtigungen werden nicht aktualisiert, Data Governance bleibt lückenhaft, die Zugriffsverwaltung unvollständig und vorhandene Richtlinien für die Verwendung von Systemen werden nicht umgesetzt. So können sich Angriffe dann epidemisch ausbreiten und Prozesse, Datenbestände oder individuelle Accounts beeinträchtigen. Dass dabei immense Schäden verursacht werden, steht außer Frage.

Dell hat in einer weltweiten Umfrage insgesamt 1.440 Entscheidungsträger in der IT aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern nach ihrer Einschätzung dieser neuen Bedrohungen und zu ihren Gegenmaßnahmen befragt. Unter den Befragten waren 200 aus Deutschland. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

74 Prozent der befragten Unternehmen hatten innerhalb der letzten 12 Monate Sicherheitsverletzungen zu verzeichnen; 66 Prozent in Deutschland und sogar 87 Prozent in den USA. Jedoch betrachten nur 37 Prozent aller Befragten (45 Prozent in Deutschland) die genannten versteckten Bedrohungen als Top-Thema der nächsten Jahre.

Sorgen machen den Unternehmen vor allem folgende Bedrohungen: Externe Angriffe durch Hacking oder Malware befürchten 66 Prozent (Deutschland 54 Prozent), zufällig intern entstandene Schäden, etwa durch Fehlbedienung oder verlorene Passwörter, 62 Prozent (Deutschland 52 Prozent), absichtliche interne Schädigung 60 Prozent (Deutschland 51 Prozent), neue Technologien, die unzureichend konfiguriert sind und so zu Datenverlusten führen können, 52 Prozent (Deutschland 39 Prozent).

Diese neuen Bedrohungen werden von den befragten Unternehmen meist nur selektiv erkannt; lediglich 36 Prozent sehen alle diese Bedrohungen, in Deutschland nur 24 Prozent.

Schäden durch unkontrollierte mobile Systeme erwarten nur 20 Prozent der Befragten (Deutschland 15 Prozent); Datenverluste durch mobile Systeme 25 Prozent (Deutschland 22 Prozent). Dass Mitarbeiter Unternehmensdaten irrtümlich aus den Netzen nach außen tragen, befürchten 32 Prozent, in Deutschland aber nur 22 Prozent der Befragten. Sicherheitsbedenken aufgrund der Verlagerung von Daten in die Cloud haben lediglich 22 Prozent (Deutschland 21 Prozent). Das ist insofern erstaunlich, als 73 Prozent der befragten Unternehmen (Deutschland 71 Prozent) angaben, die Cloud bereits in irgendeiner Weise zu nutzen, 27 Prozent (Deutschland 34 Prozent) sogar für kritische Anwendungen oder Daten.

Als größte Bedrohungen der Sicherheit innerhalb der nächsten fünf Jahre werden erachtet:

>> Wachsende Bedeutung von Internet und Browser-basierten Apps: 63 Prozent (Deutschland 62 Prozent)
>> Zunehmende Nutzung von mobilen Systemen: 57 Prozent (Deutschland 57 Prozent)
>> Zunehmende Nutzung der Cloud: 49 Prozent (Deutschland 49 Prozent)
>> Professionelle Hacker: 48 Prozent (Deutschland 50 Prozent)
>> Noch nicht bekannte Bedrohungen: 37 Prozent (Deutschland 45 Prozent)

Hinreichende Strategien gegen künftige Bedrohungen sind jedoch nicht bei allen Unternehmen vorhanden. 60 Prozent der Befragten (Deutschland 55 Prozent) sehen sich mit langfristigen Strategien für alle künftigen Bedrohungen gewappnet, weitere 36 Prozent (Deutschland 39 Prozent) meinen, sie seien zumindest auf einige der kommenden Herausforderungen vorbereitet; einen reaktiven Ansatz verfolgen nur 4 Prozent der befragten Unternehmen, in Deutschland immerhin 7 Prozent.

Über die Umfrage
Dell Software hat Vanson Bourne mit einer Umfrage unter 1.440 IT-Entscheidern in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern beauftragt. Die Umfrage fand im Oktober und November 2013 in folgenden Ländern statt: USA (300 Befragte), Kanada (60), Großbritannien (200), Frankreich (200), Deutschland (200), Italien (60), Spanien (60), Indien (200), Australien (60) und China (100, ausschließlich in Peking).
(Dell: ra)

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