Gefahr in Remote-Offices

Shadow-IoT-Geräte bedrohen Unternehmensnetzwerke

Neuer Infoblox-Report zeigt: Gefahr ist bekannt, doch Deutsche gerade bei Remote-Offices sorglos



Infoblox belegt in ihrem neuesten Report "What’s Lurking in the Shadows 2020", dass Unternehmensnetzwerke tatsächlich durch Shadow-IoT-Devices bedroht sind, dabei gehen gerade Remote-Offices häufig sorglos mit diesem Thema um: In den vergangene 12 Monaten haben 80 Prozent der befragten IT-Fachleute Shadow-IoT-Geräte in ihren Netzwerken entdeckt. Gemeint sind unter anderem Laptops, Ebook-Reader und Smartphones, aber auch IoT-Devices wie etwa vernetzte digitale Assistenten, vernetzte Küchenhelfer und andere Geräte, die – unbeachtet und kaum bis gar nicht gesichert – mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden werden. Für den Report wurden 2.650 IT-Experten in Deutschland, den USA, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden und in den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt.

Unüberschaubare Gerätelandschaft

In den Firmennetzwerken weltweit tummeln sich eine Vielzahl an Geräten und zwar mehr als 1.000 in der Mehrheit der Unternehmen (78 Prozent). In Deutschland haben rund 40 Prozent der Firmen mit 50-500 Mitarbeitern 2.000 bis 5.000 Geräte im Netzwerk.

Zusätzlich zu den von der Unternehmens-IT eingesetzten Geräten, berichteten Organisationen auf der ganzen Welt, dass eine Vielzahl privater Geräte – wie z.B. persönliche Laptops, Mobiltelefone oder Fitnesstracker – mit ihren Netzwerken verbunden sind. In Deutschland glauben 70 Prozent der Unternehmen, dass an einem normalen Arbeitstag über 1.000 dieser privaten IoT-Geräte an ihr Netzwerk angeschlossen sind. Bei dieser Anzahl ist es kein Wunder, dass in den letzten 12 Monaten nur 20 Prozent der IT-Führungskräfte keine Shadow-IoT-Devices in ihrem Netzwerk entdeckt haben.

"Die Menge der Shadow-IoT-Geräte, die in den Netzwerken lauern, ist in den letzten Monaten und Jahren drastisch angestiegen. IT-Führungskräfte müssen jetzt handeln, bevor die Sicherheit ihres Unternehmens ernsthaft gefährdet wird", sagte Thomas Gerch, Senior Sales Manager für Central Europe bei Infoblox. "Die Krux ist: Private IoT-Geräte sind für Cyberkriminelle leicht auffindbar. Damit sind sie ein einfach knackbarer Eintrittspunkt in das Unternehmensnetzwerk."

Effektive Sicherheits-Policy?

Die große Mehrheit der Unternehmen nimmt das Risiko der Shadow-IoT-Devices für das Netzwerk ernst. 89 Prozent der befragten Organisationen haben eine Sicherheits-Policy für private IoT-Geräte. Doch insbesondere kleinste Unternehmen bis zehn Mitarbeiter (46 Prozent) sowie immerhin ein Viertel (24,2 Prozent) der Unternehmen bis 50 Mitarbeiter in Deutschland verzichten gänzlich auf solch ein Regelwerk. In Deutschland sind 93,5 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen überzeugt, eine effektive oder sehr effektive Sicherheits-Policy für private Geräte zu haben. Das sind noch einmal mehr als im letzten Infoblox-Report zu diesem Thema: Mitte 2018 waren es 89,1 Prozent. Trotzdem fanden sich damals im Schnitt rund 1.856 nicht-dienstliche Geräte in den Organisationen, die weder von der Unternehmens-IT zur Verfügung gestellt wurden noch von dieser gemanagt werden.

Gefahr in Remote-Offices

Die Absicherung von Niederlassungen und Zweigstellen ist essenziell für die Sicherheit des gesamten Unternehmensnetzwerks. Oft hinken diese jedoch den Firmenzentralen hinterher. Fast neun von zehn der befragten IT-Führungskräfte (89 Prozent) zeigten sich mehr oder weniger besorgt über Shadow-IoT-Devices, die über Remote-Offices oder Zweigstellen mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden sind. Im globalen Vergleich sind vor allem die Niederländer stark besorgt (41 Prozent), wohingegen Deutschland mit 18 Prozent deutlich unter dem globalen Schnitt (28 Prozent) liegt. 12 Prozent der IT-Fachkräfte hierzulande geben an, gar nicht besorgt zu sein und sind damit am sorglosesten im internationalen Vergleich.

Dabei sichern die deutschen Unternehmen ihre Remote-Offices sehr unterschiedlich, was die Effizienz betrifft:

>> 23 Prozent spiegeln ihre zentrale Sicherheitslösung in den Niederlassungen.

>> 31 Prozent setzen nur die wichtigsten Punkte ihrer Policy durch (Firewall, Virus/Endpoint), weitere Maßnahmen werden aber nicht angewendet.

>> 28 Prozent tunneln den gesamten Zweigstellenverkehr zurück ins Unternehmensnetzwerk.

"Immer mehr Unternehmen müssen sich Gedanken über die Absicherung von Niederlassungen, Filialen oder Zweigstellen machen. Denn auch diese sind vom digitalen Wandel betroffen. Damit sie nicht zum Einfallstor ins Unternehmensnetzwerk für Cyberkriminelle werden, sind die IT-Verantwortlichen gefragt, auch hier entsprechend für Schutz zu sorgen", meint Gerch. "Nicht-abgesicherte Zweigstellen sind eine Gefahr für das gesamte Unternehmen. Gleichzeitig leidet nur allzu oft die User-Experience unter einer unzureichenden Infrastruktur. Deshalb ist es an der Zeit, dass Unternehmen ihre gesamte Netzwerk-Infrastruktur auf den Prüfstand stellen."

Den gesamten Report "What’s Lurking in the Shadows 2020” sowie eine Infografik dazu finden Sie hier zum Download.

Über die Studie

Das Meinungsforschungsinstitut Censuswide hat im Auftrag von Infoblox 2.654 IT-Fachkräfte in Deutschland, Großbritannien, den USA, den Niederlande, in Spanien und den Vereinigen Arabischen Emiraten befragt. Davon 500 in Deutschland. Die Studie wurde im Zeitraum vom 28.10.2019 bis 12.11. 2019 durchgeführt. (Infoblox: ra)

eingetragen: 05.02.20
Newsletterlauf: 22.04.20

Infoblox: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.