IT-Sicherheit und Corona-Auswirkungen

Trotz umfassender IT-Budgetkürzungen: Cybersicherheit bleibt Investitionspriorität

Report zeigt: Auch während der Covid-19-Pandemie hat IT-Security wachsende Relevanz



Cybersicherheit hat auch 2020 für Unternehmen eine hohe Priorität hinsichtlich der Entscheidung für entsprechende Investitionen, wie eine aktuelle Kaspersky-Umfrage unter Entscheidungsträgern zeigt. Ihr Anteil an den IT-Ausgaben ist bei KMU von 23 Prozent im vergangenen Jahr auf 26 Prozent 2020 und bei großen Unternehmen im gleichen Zeitraum von 26 Prozent auf 29 Prozent gestiegen. Fast drei Viertel (71 Prozent) der befragten Organisationen erwarten darüber hinaus, dass ihr Budget für Cybersicherheit in den kommenden drei Jahren weiter wachsen wird.

Externe Ereignisse und Bedingungen können die IT-Prioritäten von Unternehmen teilweise stark beeinflussen. Infolge der COVID-19-Pandemie und deren Auswirkung mussten Firmen ihre geschäftlichen Pläne entsprechend anpassen. Dies reicht von der notwendigen Adhoc-Digitalisierung bis hin zur Kostenoptimierung.

Budget für IT-Sicherheit steigt - trotz Corona-Auswirkungen

Der Anteil des IT-Budgets für IT-Sicherheit steigt weiter an, auch wenn das IT-Gesamtbudget bei KMU von 1,2 Millionen Dollar im Jahr 2019 auf 1,1 Millionen Dollar im Jahr 2020 und bei großen Unternehmen von 74,1 Millionen Dollar auf 54,3 Millionen Dollar gesunken ist. Dieser Rückgang könnte, laut Gartner, auf die Folgen der globalen Coronavirus-Pandemie zurückzuführen sein.

Infolgedessen stellten kleine und mittlere Firmen 275.000 US-Dollar für die Cybersicherheit bereit, während große Unternehmen 14 Millionen US-Dollar investierten. Die Mehrheit der befragten erwartet, dass diese Zahlen in den nächsten drei Jahren um durchschnittlich 11 Prozent bei Konzernen und 12 Prozent bei KMU wachsen werden. Knapp ein Fünftel (17 Prozent) glauben, dass sich die Aufwendungen mindestens auf dem Niveau dieses Jahres halten werden.

Jedes zehnte (10 Prozent) Unternehmen gab jedoch an, dass es weniger für IT-Sicherheit ausgeben werde. Interessanterweise liegt der Hauptgrund dafür unternehmensübergreifend in der bewussten Entscheidung des Top-Managements der Befragten, das keinen Grund sieht, in Zukunft so viel Geld in Cybersicherheit zu investieren (32 Prozent).

Budgetoptimierungen v. a. bei KMU

Bei den KMU ist der Grund für die Reduzierung der Investitionen in diesem Bereich in erster Linie die Notwendigkeit, die Gesamtausgaben des eigenen Unternehmens zu senken und Budgets zu optimieren, wie 29 Prozent der Befragten angaben. Kleine und mittlere Organisationen waren von der Ausgangsbeschränkung aufgrund von Corona am stärksten betroffen: Mehr als die Hälfte der kleinen Unternehmen weltweit berichteten über einen Umsatzrückgang oder hatten Einschränkungen beim Cashflow. Dies erklärt, warum die betroffenen Firmen gezwungen waren ihre Ausgaben zu optimieren, um überleben zu können. Aber auch wenn dies Auswirkungen auf den Cyber-Schutz hat, ist es für Unternehmen in einer so schwierigen Zeit wichtig, einen Weg zu finden, sich weiterhin vor Cyber-Risiken zu schützen.

"Das aktuelle Jahr hat viele Unternehmen in Situationen gebracht, in denen sie reagieren mussten, so dass sie klugerweise all ihre Ressourcen und Anstrengungen darauf konzentrierten, sich über Wasser zu halten", kommentiert Alexander Moiseev, Chief Business Officer bei Kaspersky. "Auch wenn die Budgets revidiert werden, bedeutet das nicht, dass Cybersicherheit auf der Prioritätenliste nach unten gerückt werden muss. Wir empfehlen, dass Unternehmen, die in den kommenden Jahren weniger für Cybersicherheit ausgeben müssen, dies geschickt angehen und alle verfügbaren Optionen nutzen, um ihre Verteidigung gegen Cybergefahren zu stärken - indem sie auf kostenlose, auf dem Markt erhältliche Sicherheitslösungen zurückgreifen und Programme zur Förderung des Sicherheitsbewusstseins in der gesamten Organisation einführen. Das sind zwar kleine Schritte, die jedoch einen wichtigen Unterschied machen können, insbesondere für KMU." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 06.10.20
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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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