Daten- oder Identitätsdiebstähle sind alltäglich


Die Hälfte der Deutschen weiß nicht, was ihre Daten wert sind
Studie zeigt Einstellung zu persönlichen Daten und deren monetären Wert



Zwar wissen 63 Prozent der Deutschen, dass Unternehmen mit dem Verkauf ihrer persönlichen Daten an Dritte Geld verdienen können, jedoch kennen 50 Prozent den Wert ihrer Daten nicht. Das ist auch deshalb problematisch, da Cyberkriminelle solche Daten auf dem Schwarzmarkt verkaufen: Für ein digitales Leben erhalten sie weniger als 50 US-Dollar. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Kaspersky-Studie hervor.

Aufgrund des fehlenden Bewusstseins für den Wert ihrer Daten sind die Bemühungen in Sachen IT-Sicherheit bei vielen Nutzern eher zufällig und planlos; das macht es für Cyberkriminelle umso leichter, Daten zu stehlen und Verbrechen zu begehen. Ein Viertel der deutschen Nutzer (22 Prozent) geht zudem locker mit der Tatsache um, dass Unternehmen Namen und Adresse gegebenenfalls ohne Erlaubnis speichern und sehen darin keine Probleme.

Was Nutzer-Daten wert sind
Im Rahmen der Studie untersuchte das Global Research and Analysis Team (GReAT) von Kaspersky Lab den Wert von Nutzerdaten. Das Ergebnis: Cyberkriminelle verkaufen das komplette digitale Leben einer Person für weniger als 50 Dollar inklusive Daten von gestohlenen Social-Media-Accounts, Bankdetails oder Remote-Zugängen zu Servern oder Desktops. Auch Daten von beliebten Services wie Uber, Netflix, Spotify oder von Spiele-Webseiten, Dating-Apps oder pornografischen Webseiten, die möglicherweise Kreditkarteninformationen enthalten, werden hier mitverkauft. Gehackte einzelne Accounts sind dagegen rund einen US-Dollar wert und Cyberkriminelle bieten Rabatte beim Kauf mehrerer Accounts an. Oftmals wird den Käufern eine lebenslange Garantie gewährt: Funktioniert ein Account nicht mehr, erhält der Käufer kostenlos einen anderen.

"Es ist unglaublich, aber man kann grundsätzlich das digitale Leben einer Person für weniger als 50 US-Dollar verkaufen", sagt David Jacoby, Senior Security Researcher bei Kaspersky Lab. "Die meisten Menschen zwischen 15 und 35 Jahren sind für über 20 unterschiedliche Online-Services registriert und nutzen vielleicht zehn davon regelmäßig. Das macht es leichter für Hacker, unbemerkt zu bleiben, und Geld zu verdienen."

Meistens stehlen Cyberkriminelle persönliche Daten mittels Phishing-Kampagnen oder durch das Ausnutzen einer Web-bezogenen Schwachstelle in der Software von Anwendungen. Bei einem erfolgreichen Angriff erhalten sie dann sowohl Emails als auch Passwörter für den gehackten Service. Da viele Nutzer dasselbe Passwort für verschiedenen Accounts verwenden, können Angreifer diese wiederum für Accounts anderer Plattformen verwenden.

"Daten- oder Identitätsdiebstähle sind leider alltäglich", so David Jacoby weiter. "Wer sich nicht schützt, kann leicht ebenfalls zum Opfer werden. Hacker greifen nicht nur Unternehmen oder Prominente an, jedermanns Daten sind wertvoll und können verkauft werden. Zusätzlich finanziert der Handel mit gestohlenen Daten andere, schwere Kriminalität. Wir alle sind in der Pflicht, uns selbst zu schützen, um diese Verbrechen zu stoppen. Zum Glück gibt es Wege - wie das Nutzen von Cybersicherheitssoftware um Datendiebstahl zu verhindern. Wir müssen uns bewusst darüber sein, wie viele Daten wir kostenlos preisgeben insbesondere über öffentlich zugängliche Social-Media-Profile oder gegenüber Organisationen."

Kaspersky-Tipps zum Schutz persönlicher Daten

>> Zum Schutz gegen Phishing sollte jede E-Mail-Adresse und jeder Link auf Echtheit geprüft werden, bevor etwas angeklickt wird. Umfassende Sicherheitslösungen enthalten Anti-Phishing-Technologien, die Aufrufe von Phishing-Webseiten blockieren.

>> Um zu verhindern, dass ein Datenleck mehrere digitale Identitäten betrifft, sollte nie dasselbe Passwort für mehrere Webseiten oder Services verwendet werden. Ein sicheres Passwort besteht aus 16 Zeichen und einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen.

>> Bei der Nutzung von Social Media sollte man stets darauf achten, was man über sich preisgibt. Zudem sollten die Privatsphäreeinstellungen überprüft werden, ob und wer auf die eigenen Daten zugreifen kann.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 25.11.18
Newsletterlauf: 13.12.18

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Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

Bei Security Awareness Trainings setzt die Hälfte der Unternehmen in Deutschland auf Präsenztermine für ihre Mitarbeitenden. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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