Opfer von Spieleanfragen auf Facebook


Cyberpsychologie-Studie gibt Einblick in das Cyber-Psychogramm von Nutzern und Gamern
Gerade Gamer werden von Cyberkriminellen verstärkt mit Malware und Phishing attackiert

(28.08.14) - Wer war nicht schon einmal im Gaming-Modus gefangen, ist in die Welt der Online-Rollenspiele, Browser-Games oder Puzzles abgetaucht und hat sich vielleicht sogar wie ein E-Sport-Champion gefühlt? Während früher in der PC-Szene das Klischee des jüngeren, männlichen Eigenbrötlers oft der Realität entsprach, diversifiziert sich die heutige Gamer-Szene. Gerade in Sozialen Netzwerken wie Facebook, die einen weiteren Kanal für die Aus- und Verbreitung von Spielen darstellen, zeigt sich, dass Gamer gleichermaßen Täter wie Opfer sein können.

"Im so genannten Gaming-Modus ändert sich unser Verhalten. Computer-Gaming spricht sowohl unser emotionales wie auch unser rational-kognitives System an. Je nach Spiel reagieren wir ganz verschieden, doch auf jeden Fall beeinflusst das Spiel unsere Erleben und unser reales Verhalten", erklärt Frank Schwab, Professor für Medienpsychologie an der Universität Würzburg. "Beispielsweise versenden Anwender Spieleanfragen an Freunde, von denen sie wissen, dass sie solchen Einladungen kritisch gegenüberstehen. Im schlimmsten Fall beendet ein Facebook-Freund daraufhin seine Freundschaft. Deutlich gefährlicher wird es, wenn Cyberkriminelle diesen emotionalen Zustand ausnutzen."

Täter und Opfer
In einer Untersuchung der Universität von Pennsylvania haben Forscher herausgefunden, dass Facebook-User während des Spielens Einblicke in ihre Persönlichkeit gewähren. Daneben greifen Spiele-Apps in Facebook in hohem Maße auf die Intimsphäre ihrer Nutzer zu. Sie verwenden allgemeine Informationen aus dem Profil des Facebook-Nutzers, darunter auch seine nicht-öffentliche E-Mail-Adresse. Die Apps können überdies im Namen des Mitglieds posten, und zum Beispiel den Spielstatus wie den Punktestand veröffentlichen. Leidenschaftliche Candy-Crush-Spieler stellen beispielsweise mit ihren Aktivitäten Freundschaften auf die Probe, da das Spiel einen offensiv dazu auffordert, mehr Facebook-Mitglieder zu Candy-Crush-Spielern zu machen. Wer sein Konto an Candy Crush Lives erhöhen will, sieht sich fast dazu gezwungen, seine Freunde mit einzuspannen auch wenn er weiß, dass diese davon oft genervt sind.

Dieses Risikoverhalten beim Surfen macht Gamer auch zu idealtypischen Cyberopfern. "Gamer können typabhängig Schwierigkeiten haben, ihre Erfolgs- und möglicherweise auch Allmachtgefühle aus der Spielwelt in anschließend realen Lebenssituationen abzuschalten. Das kann parallel zum Spiel zu riskantem Surfverhalten führen, wenn sich der Spieler beispielsweise Cheats auf illegalen Seiten besorgt", ergänzt Prof. Schwab. Analysen von Kaspersky Lab zeigen, dass gerade Gamer von Cyberkriminellen verstärkt mit Schadprogrammen und Phishing attackiert werden.

Kaspersky Lab nennt Cyberrisiken für Gamer
Kaspersky Lab kennt mehr als vier Millionen verschiedene Schadprogramme, die es explizit auf Gamer abgesehen haben. Deutsche Gamer stehen bei den Cyberkriminellen hoch im Kurs. Sie tauchen in den Top-10 der am häufigsten attackierten Spieler in Europa auf.

Das Ziel dieser Schadprogramme: Diebstahl von Spiele-Account-Daten und virtuellen Gegenständen. "Neben Angriffen durch Malware beobachten wir verstärkt Phishing-Angriffe, bei denen Gamer sehr zielgerichtet über äußerst authentisch wirkende Schreibweisen und Layouts attackiert werden", erklärt Christian Funk, Head of Global Research and Analysis Team Germany bei Kaspersky Lab. "Gamer bleiben ein lukratives Ziel für Angreifer. Denn der Verkauf von spielinternen Gegenständen beziehungsweise Artefakten kann für Cyberkriminelle sehr gewinnbringend sein."

Über Cyberpsychologie:
Unsere Psyche unter dem Einfluss des Internet Das Internet ist zum neuen Leitmedium geworden und beeinflusst maßgeblich das Verhalten vieler Menschen. Unser Erleben in Sozialen Medien, unser Verhältnis zu Endgeräten wie Smartphones, Tablets oder Laptops und im Grunde die Art und Weise, wie unsere direkt erlebbare, physikalische Umgebung durch den "Cyberspace" künstlich erweitert wird das ist unter anderem das Thema der Disziplin "Medienpsychologie". Was stellen Social Apps, Online-Videos, Internet-Communities, Internet-Shops oder Chatforen mit uns an? Wenn schon in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für das Fernsehen eine "Second Hand Reality" postuliert wurde, was bewirkt dann die zunehmende elektronische Vernetzung der Bevölkerung mit verschiedenen gleichermaßen vermehrt intelligenten Technologien und Endgeräten? Ist unser digitales -Leben riskanter als das Wirkliche? Sind manche von uns schon Cyberpsychos? Kaspersky Lab ist diesen Fragen gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Schwab und Dr. Astrid Carolus vom Institut für Medienpsychologie der Universität Würzburg nachgegangen und veröffentlicht dazu in lockerer Folge Beiträge. (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

Trend von Präsenzschulungen

Bei Security Awareness Trainings setzt die Hälfte der Unternehmen in Deutschland auf Präsenztermine für ihre Mitarbeitenden. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

"Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit"

Sophos veröffentlicht einen neuen, aktuellen Teil ihrer großangelegten Management-Studie "Chef, wie hältst du es mit der Cybersicherheit" für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die nun veröffentlichten Zahlen aus diesem Jahr beleuchten unter anderem, wie C-Level-Managements in den drei Ländern den Einfluss der Cybersicherheit im eigenen Unternehmen auf Geschäftsbeziehungen bewerten.

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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