Kontrolle über Opfer ausüben

Ausspioniert: Nutzung von Spy- und Stalkerware während Lockdown mehr als verdoppelt

Wachsende Bedrohung durch Stalkerware aufmerksam und gibt Tipps für Betroffene



Avast hat untersucht, wie sich die Nutzung von Spyware- und Stalkerware-Apps in Deutschland seit Beginn der Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown verändert hat. Dabei konnten die Sicherheitsexperten im Januar und Februar 2021 einen Anstieg von 108 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2020 feststellen. Im vergangenen Jahr hat Avast über 5.928 Nutzer in Deutschland und weltweit sogar 165.049 vor Spionage-Apps geschützt.

Unethische Software wie Stalkerware ermöglicht einem Täter den Zugriff auf die persönlichen Fotos, Videos, E-Mails, Texte und die App-Kommunikation seines Opfers und das ohne dessen Wissen oder Zustimmung. Auch das Abhören von Telefonaten und das heimliche Aufzeichnen von Gesprächen über das Internet sowie die Standortverfolgung sind durch Stalkerware-Apps möglich.

"Die Zunahme von Spy- und Stalkerware gibt Anlass zur Sorge. Stalkerware ist eine Form von technischem Missbrauch und eine zunehmende Bedrohung, die Opfern ihre physische sowie digitale Freiheit nimmt. Die Programme werden in der Regel von sogenannten Freunden, eifersüchtigen Ehepartnern oder Ex-Partnern heimlich auf dem Mobiltelefon des Opfers installiert und verfolgen den physischen Standort, überwachen besuchte Websites, Telefonate oder Textnachrichten und untergraben so die individuelle und digitale Freiheit einer Person", sagt Jaya Baloo, Chief Information Security Officer bei Avast.

Alarmierenderweise scheint die Zunahme von Stalkerware ein Echo auf die steigende Anzahl von Fällen häuslicher Gewalt in ganz Deutschland zu sein, seit Inkrafttreten des Lockdowns. So stieg die Zahl laut polizeilicher Kriminalstatistik in 2020 um 1.343 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 21.509 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt.

Spy- und Stalkerware gibt Tätern eine weitere Möglichkeit, Kontrolle über ihre Opfer auszuüben, unabhängig davon, ob gerade eine Ausgangssperre besteht oder nicht. Leider sind die Zahlen von Avast nur die Spitze des Eisbergs – viele Fälle bleiben unentdeckt. Daher setzt sich Avast dafür ein, die Bedrohung durch Stalkerware zu identifizieren und zu beseitigen. So haben die Forscher für mobile Bedrohungen von Avast bereits im Jahr 2019 acht Stalkerware-Apps identifiziert, die daraufhin aus dem Google Play Store entfernt wurden. Zudem ist Avast Mitglied in der Coalition Against Stalkerware, einer branchenübergreifenden Organisation, die sich dem Kampf gegen häusliche Gewalt, Stalking und Belästigung verschrieben hat, indem sie die Verwendung von Stalkerware anspricht und die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert.

Jaya Baloo fügt hinzu: "Wir sind stolz darauf, mit den Mitgliedern der Koalition zusammenzuarbeiten, um das Bewusstsein für technischen Missbrauch zu schärfen, Menschen aufzuklären, wie sie dagegen vorgehen können, und die Möglichkeiten zur Prävention ständig zu verbessern."

Hier sind einige einfache Schritte, die Nutzern beim Erkennen von Spy- und Stalkerware auf ihren Geräten helfen und zeigen, wie sie sich davor schützen können:

Installation von Stalkerware verhindern

>> Sichern Sie Ihr Telefon gegen jeglichen unbefugten physischen Zugriff ab: Dazu empfiehlt sich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, zum Beispiel eine Kombination aus PIN-Code und Fingerabdruck.

>> Installieren Sie einen zuverlässigen Antivirenschutz auf Ihrem Mobiltelefon: Ein gutes mobiles Antivirenprogramm behandelt Stalkerware als PUP (potenziell unerwünschtes Programm) und gibt Ihnen die Möglichkeit, es zu entfernen.

Das sind die Anzeichen für Stalkerware

>> Die Leistung des Gerätes verschlechtert sich plötzlich: Sie bemerken möglicherweise Verzögerungen bei der Reaktionsgeschwindigkeit, häufigere Abstürze oder das Bild friert ein.

>> Einstellungen haben sich ohne Ihre Zustimmung geändert: Wenn Sie plötzlich eine neue Browser-Startseite, neue Symbole auf Ihrem Desktop, eine andere Standard-Suchmaschine oder ähnliche Änderungen feststellen, die Sie nicht vorgenommen haben, kann dies auf Stalkerware hinweisen.

>> Sie erhalten seltsame Meldungen: Eine Flut von Pop-Ups oder Fehlermeldungen von Programmen, die vorher einwandfrei funktioniert haben, kann ein Beleg für Spyware sein.

-- Sie haben unerklärliche Anrufe auf Ihrer Telefonrechnung.

-- Der Täter hatte physischen Zugriff auf Ihr Gerät.

-- Der Täter weiß Dinge darüber, was Sie tun, wohin Sie gehen und mit wem Sie kommuniziert haben.

Stalkerware manuell entfernen

>> Telefon im sicheren Modus starten: Halten Sie die Einschalttaste gedrückt, um die Optionen "Ausschalten" und "Neustart" anzuzeigen. Drücken Sie lange auf die Option Ausschalten und die Option "Im sicheren Modus neu starten" wird angezeigt. Tippen Sie auf OK.

>> Verdächtige Apps identifizieren: Öffnen Sie nach dem Neustart im abgesicherten Modus Ihre Einstellungen und tippen Sie auf Apps oder Apps und Benachrichtigungen. Sortieren Sie Ihre Apps und suchen Sie nach Programmen, die Ihnen unbekannt sind.

>> Bösartige Apps entfernen: Tippen Sie auf Deinstallieren, um die Anwendungen von Ihrem Gerät zu entfernen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine App bösartig ist oder nicht, suchen Sie im Internet nach dem Namen der App, um zu sehen, ob andere Nutzer Probleme mit dem Programm hatten.

(Avast: ra)

eingetragen: 09.06.21
Newsletterlauf: 13.09.21

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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