Sicherheitsthematiken hemmen IT-Innovationen


CIO-Umfrage: Legacy-IT behindert digitalen Wandel
Logicalis Studie zeigt, dass IT-Chefs zu Gestaltern und nicht Verwaltern des Wandels werden wollen



CIOs weltweit wollen auch bei den Digitalisierungsvorhaben ihrer Unternehmen eine strategischere Rolle einnehmen und wünschen sich mehr Freiheit vom operativen IT-Tagesgeschäft. Bislang wurden sie vom digitalen Wandel eher mitgerissen als ihn selber aktiv zu gestalten gebremst u.a. von dem hohen Arbeitsvolumen zur Aufrechterhaltung des IT-Betriebs und den wachsenden Sicherheitsanforderungen. Zum fünften Mal in Folge befragte Logicalis CIOs (dieses Jahr 890 in 23 Ländern) dazu, wie sie die Umsetzung der digitalen Transformation in ihren Unternehmen bewerten, auf welche Hindernisse sie stoßen und wie sie diese angehen.

Digitale "Reifegrade" überschaubar
Was den Fortschritt des digitalen Wandels angeht, sehen sich in der diesjährigen Studie 5 Prozent als "digitale Innovatoren" und 20 Prozent als "Early Adopters"; im Vorjahr waren es noch je 7 bzw. 22 Prozent. Dahingegen steigt die Anzahl derjenigen, die dem Reifegrad ihrer Organisation einen mittleren Wert zuordnen, von 45 auf 48 Prozent. Deutsche IT-Leiter schreiben ihren Unternehmen dieses Jahr häufiger einen mittleren Digitalisierungsgrad zu als im Vorjahr. Der Fortschritt hält sich aber insgesamt in Grenzen, möglicherweise, weil die IT-Verantwortlichen das volle Ausmaß der mit der Digitalisierung verbundenen Herausforderungen inzwischen klarer sehen.

Legacy-IT ist große Barriere
Ein zentraler Hemmschuh für die Transformation ist laut Studienteilnehmer die vorhandene, komplexe und oft starre IT-Infrastruktur. Anders als Start-ups können CIOs etablierter Unternehmen mit ihrer "Legacy-IT" nicht auf der grünen Wiese anfangen. Über viele Jahre hinweg wurde der IT in etablierten Unternehmen eine operative, keine gestalterische Rolle zugeschrieben. 56 Prozent der CIOs sehen deswegen auch die Veränderung der Unternehmenskultur als große Herausforderung an.

63 Prozent der befragten CIOs führen außerdem den Bereich Business Analytics als sehr wichtigen oder kritischen Faktor an, um Innovationen im Unternehmen voranzutreiben. Für deutsche IT-Chefs sind Probleme hierbei vor allem auf fehlende bzw. unklare Absprachen mit den Geschäftsbereichen (zwei Drittel von 104 Antworten) zurückzuführen. Im weltweiten Durchschnitt sind Dateninseln (40 Prozent) und die Komplexität der IT-Struktur (55 Prozent) die Hauptfaktoren.

Sicherheitsthematiken hemmen IT-Innovationen
Weiterer wesentlicher Störfaktor nicht nur bei der Digitalisierung, sondern auch bei jedem IT-Projekt ist weiterhin die sich zunehmend verschärfende Sicherheitslage. Immer aggressiver, ausgefeilter und umfassender werdende Angriffsarten machen IT-Abteilungen und deren Verantwortlichen das Leben schwer, binden verstärkt Ressourcen und üben einen negativen Einfluss auf IT-Innovationen aus. Ein Drittel der befragten CIOs gaben sogar an, dass Sicherheitsprobleme oder -überlegungen IT-Projekte schon einmal verhindert oder gestoppt haben. Für deutsche IT-Leiter stellt das Thema Ransomware das kritischste Sicherheitsrisiko dar (81 Prozent). Dabei stufen sie die Risiken insgesamt noch immer höher ein als die Kollegen weltweit. "Security ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen", sagt Christian Werner, CEO der Inforsacom Logicalis GmbH. "Ich bin froh, dass deutsche CIOs die Chancen und Risiken professionell abwägen und zu wichtigen Gesprächspartnern für strategische Unternehmensentscheidungen werden."

Neben Cybercrime hemmen auch lokale Datenschutzbestimmungen die Bereitschaft, Cloud-Services mehr zu nutzen. Gerade für IT-Leiter in Europa agierender Unternehmen ist das ein großes Thema. Dies dürfte nicht zuletzt auf die bevorstehende Einführung (zum 25.05.2018) der EU-Datenschutzgrundversorgung (DSGVO) zurückzuführen sein.

Lesen Sie zum Thema "Outsourcing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagagzin.de)

IT-Outsourcing noch verhalten
Wie es sich im vergangenen Jahr bereits abzeichnete, verstärkt sich vor dem Hintergrund neuer strategischer Aufgaben für unternehmensinterne IT-Abteilungen der Wunsch, mehr IT-Tagesgeschäft an externe Partner auszulagern, nur leicht. Der Prozess schreitet sehr langsam voran. So ist der Anteil derjenigen, die mehr als 50 Prozent outgesourct haben, nur um einen Prozentpunkt von 24 auf 25 Prozent gestiegen. In Deutschland sank der Prozentsatz sogar von 15 Prozent im Vorjahr auf 12 Prozent. Der überwiegende Teil der Tätigkeiten rund um die IT-Infrastruktur wird weltweit nach wie vor inhouse erledigt.

Optimistische Zukunftspläne
Dennoch lassen die CIOs die Köpfe nicht hängen und blicken optimistisch in die Zukunft. Sie wollen in die Modernisierung der vorhandenen IT-Infrastruktur und in den Wandel der Unternehmenskultur investieren sowie mit zusätzlichen Schulungen und Trainings weiteres Know-how aufbauen. "Unsere Studie zeigt deutlich, dass gerade auch in Deutschland mutige CIOs sitzen, die die Herausforderung der Digitalisierung anpacken", äußert sich Werner speziell zu Deutschland. "Dabei setzen die deutschen IT-Verantwortlichen stärker als der weltweite Durchschnitt auf eine intensivere Zusammenarbeit der Geschäftsbereiche, auf Überzeugungsarbeit in Richtung Unternehmensführung und auf die Schulung von Mitarbeitern im Bereich Data Analytics, um die Digitalisierung im Unternehmen weiter voranzutreiben", so Werner weiter.

Insgesamt zeigt sich im Fünfjahrestrend der Logicalis CIO-Umfragen: Die digitale Transformation schreitet weltweit voran, aber in vielen Bereichen noch sehr langsam. Überkommene IT-Infrastrukturen, traditionelle Unternehmenskulturen und Sicherheitsbedenken sind wesentliche Störfaktoren für die Unternehmen. IT-Leiter äußern von Jahr zu Jahr stärker den Wunsch, mehr in die Rolle digitaler Mitgestalter zu schlüpfen. Es bleibt abzuwarten, wie die Unternehmensspitzen den Wandel aktiv angehen und sich gegenüber unternehmensinternen digitalen Vordenkern öffnen. (Logicalis Group: ra)

eingetragen: 20.11.17
Home & Newsletterlauf: 21.12.17


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Meldungen: Studien

Effektiv vor Bedrohungen schützen

Der Abschluss einer erschwinglichen und umfassenden Cyberversicherung wird für Unternehmen immer zeit- und ressourcenaufwendiger. Immer häufiger nimmt der Prozess sechs Monate oder länger an Anspruch, wie der "2023 State of Cyber Insurance"-Report von Delinea nun zeigt.

Rüstzeug für Ransomware-Angriffe

Barracuda hat die Ergebnisse ihres fünften jährlichen Ransomware-Reports veröffentlicht. Als Grundlage des Reports identifizierte und analysierte der Spezialist für Cloud-Security 175 öffentlich gemeldete Angriffe aus den letzten 12 Monaten. Ein beunruhigendes Resultat des Reports ist, dass sich erfolgreiche Ransomware-Angriffe in den drei gesellschaftlichen Bereichen Kommunen, Bildungswesen und Gesundheitswesen seit 2021 mehr als vervierfacht haben.

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Cyberkriminalität ist eines der größten Risiken für Unternehmen aller Branchen. Dennoch sind Angriffsraten und daraus resultierende Schäden für Unternehmen je nach Branchensektor unterschiedlich. Das Cybersicherheitsunternehmen Sophos ist in seiner weltweiten Studie State of Ransomware in Retail der Frage nachgegangen, wie sich insbesondere die Cybergefahr der Ransomware im Bereich des Einzelhandels entwickelt hat und aktuell darstellt.

Tool-Wildwuchs und mangelnde Kollaboration erhöhen Risiko

Die Ansprüche an ein effektives Risikomanagement der externen Angriffsfläche, die ein Unternehmen über aus dem Internet erreichbare IT-Assets bietet, und die reale Situation klaffen in Unternehmen weit auseinander. Zu diesem Schluss kommt ein vom Analystenhaus Forrester erstellter Thought Leadership Report, der von CyCognito, Marktführer für External Attack Surface Risk Management (EASM), in Auftrag gegeben wurde.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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