Den Wert der Datensicherheit erkennen
"Risk:Value-Studie": Zwei Drittel der Führungskräfte erwarten Verletzungen ihrer Datensicherheit, unterschätzen aber langfristige Schäden
Weniger als 10 Prozent stufen schwache IT-Sicherheit als größtes Risiko für ihr Unternehmen ein
(01.12.14) - Laut der aktuellen "Risk:Value Studie" des Informationssicherheits- und Risikomanagement-Unternehmens NTT Com Security steht Informationssicherheit auf der Gefährdungsliste der Unternehmen ganz unten. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 800 Führungskräften (nicht in einer IT-Funktion) in Australien, Frankreich, Deutschland, Hong-Kong, Norwegen, Schweden, GB und den USA, darunter 100 aus Deutschland. Sie bestimmt das Gefährdungsniveau und den Wert, den Führungskräfte der Daten- und Informationssicherheit in großen Unternehmen beimessen.
Zwar erwarten fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten zukünftig eine Sicherheitsverletzung, doch stufen weniger als ein Zehntel (9 Prozent) "geringe Datensicherheit" als das größte Risiko für ihr Unternehmen ein. Den Befragten zufolge sind der Verlust von Marktanteilen, mangelnde Mitarbeiterkompetenz und Gewinneinbrüche die Hauptrisiken.
Zudem erkennen Führungskräfte oft die langfristigen Schäden nicht, und zwar weder im Hinblick auf die Zeit, die eine Wiederherstellung kosten, noch im Hinblick auf die finanziellen Verluste, die eine Verletzung der Datensicherheit für ihr Unternehmen mit sich bringen würde. Über die Hälfte (59 Prozent) meint, dass nur ein minimaler Langzeitschaden zu befürchten ist. Jedoch gehen die meisten Befragten davon aus, dass der Ruf ihres Unternehmens Schaden nehmen würde (60 Prozent) und das Vertrauen der Kunden verloren ginge (56 Prozent), wenn Daten bei einem Angriff gestohlen würden. Den durchschnittlichen Umsatzrückgang schätzen sie auf acht Prozent. 17 Prozent erwarten allerdings keinerlei Auswirkung auf den Umsatz, während ein Viertel zugibt, nicht zu wissen, welchen Rahmen finanzielle Auswirkungen einnehmen würden.
"Die Frage ist, ob Entscheider in der Führungsetage die wahren Risiken sowie den Wert der Datensicherheit für ihr Unternehmen erkennen. Offenbar tun sie das nicht", sagt Garry Sidaway, Senior Vice President Security Strategy & Alliances, NTT Com Security. "Als wir die Teilnehmer fragten, was sie mit dem Begriff "Datensicherheit verbinden, war nur die Hälfte der Meinung, sie sei unerlässlich für das Unternehmen. Weniger als die Hälfte betrachteten sie als gängige Praxis und weniger als ein Viertel sahen sie als notwendig für ihr Unternehmen an. Die Mehrheit der Führungskräfte neigt nach wie vor dazu, Sicherheit mit Datenschutz oder Privatsphäre zu verbinden.
Der Bericht zeigt, dass es immer noch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen den Kosten von Datenverlusten und der Bedeutung gibt, die Unternehmen IT Security beimessen, um diese Kosten zu reduzieren. Sicherheitsvorfälle machen täglich Schlagzeilen und die Kosten für einen größeren Datenverlust sind in den letzten Jahren rasant gestiegen bei großen Unternehmen durchschnittlich bis zu 1,8 Millionen $ (1,4 Millionen Euro). Ein größerer Sicherheitsvorfall kann für ein Unternehmen weitreichende negative Folgen haben, und zwar sowohl im Hinblick auf das Image als auch im Hinblick auf den Aktienpreis und die Möglichkeit, die besten Talente anzuwerben."
Der Risk:Value-Bericht beleuchtet vier Hauptbereiche: Datenrichtlinien, Datensicherheit, Auswirkung einer Datensicherheitsverletzung und persönliche Kenntnisse/Verhalten:
Datenrichtlinien im Unternehmen
>> Durchschnittlich werden zehn Prozent des IT-Budgets eines Unternehmens für Daten-/Informationssicherheit ausgegeben, obwohl 16 Prozent der Befragten die aufgewendete Summe nicht kennen.
>> Rund die Hälfte (49 Prozent) halten Datensicherheit für "teuer und 18 Prozent betrachten sie als "störend".
>> Über die Hälfte (57 Prozent) unterhält eine formelle Datensicherheitsrichtlinie, doch weniger als die Hälfte (47 Prozent) hat einen Geschäfts- oder Disaster-Recovery-Plan für den Fall einer Verletzung.
Datensicherheit
>> Weniger als die Hälfte (44 Prozent) berichtet, dass ihre kritischen Daten "völlig sicher" sind.
>> 55 Prozent der Befragten berichten, dass (Verbraucher-) Kundendaten für den Erfolg ihres Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, doch nur 38 Prozent berichten, dass alle Kundendaten "völlig sicher sind.
>> 45 Prozent berichten, dass die Leistungsdaten des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung für ihre Unternehmen sind, doch nur 31 Prozent räumen ein, dass all diese Daten "völlig sicher" sind.
Auswirkungen einer Verletzung der Datensicherheit
>> Rund drei Viertel (72 Prozent) sagen, dass es für ihr Unternehmen essentiell ist, gegen Sicherheitsverletzungen versichert zu sein.
>> Weniger als die Hälfte (48 Prozent) gibt an, sie seien sowohl bei Datenverlust als auch bei einer Sicherheitsverletzung abgesichert.
>> Ein Viertel weiß hingegen nicht, wogegen sie im Falle einer Verletzung der Datensicherheit versichert sind.
Persönliche Kenntnisse und Verhalten
>> Weniger als die Hälfte (41 Prozent) wird vom IT-Sicherheitsteam nicht über Datenangriffe und potentielle Bedrohungen informiert.
>> 28 Prozent verlassen sich auf ihr eigenes Urteil, was "sicheres Verhalten bei der Nutzung/dem Zugriff auf arbeitsbezogene Daten bedeutet. Ein >>Fünftel (21 Prozent) gibt allerdings an, dass Datensicherheit eine gemeinsame Verantwortung der Mitarbeiter und des IT-Teams sei.
Simon Church, CEO bei NTT Com Security, fügt hinzu: "Die meisten Entscheidungsträger in Unternehmen sind nicht primär mit den Herausforderungen oder Risiken befasst, vor denen ihre Unternehmen im Zusammenhang mit Technologie stehen. Als Branche müssen wir geschickter darin sein, Unternehmen über die größeren Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen aufzuklären und dabei zu helfen, den Datensicherheitsschalter von "wichtig" auf "unerlässlich" umzulegen. Wir müssen betonen, dass Datensicherheit ein wesentlicher Teil der gesamten Gefährdungslage eines Unternehmens ist und genauso hoch bewertet werden sollte wie der Gewinn und das Image."
Methodologie
NTT Com Security beauftragte das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im September 2014 mit einer umfassenden Befragung von 800 Entscheidern aus der Führungsetage (nicht in einer IT-Funktion) in Australien, Frankreich, Deutschland, Hong-Kong, Norwegen, Schweden, GB und den USA (100 Befragte in jedem Land). 45 Prozent der Unternehmen hatten zwischen 1001 und 5000 Mitarbeiter und 28 Prozent hatten mehr als 5000 Beschäftigte. Die Mehrheit (67 Prozent) setzt weltweit zwischen $ 100 Millionen und $ 10 Milliarden um, während 18 Prozent weltweit $ 10 Milliarden+ pro Jahr umsetzen. Zu den befragten Branchen gehören Fertigung, Einzelhandel, Bank-/Finanzdienstleister, Transport, Gesundheitswesen, Versorgungsunternehmen, Telekommunikationsunternehmen, Öl und Gas sowie staatliche Einrichtungen.
(NTT Com Security: ra)
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