Ransomware-Bedenken weltweit konsistent

Zwei Drittel aller Unternehmen waren bereits Ziel von Ransomware-Angriffen

85 Prozent der Befragten einer Fortinet-Umfrage sind besorgter über einen Ransomware-Angriff als über andere Cyber-Bedrohungen



Fortinet veröffentlichte ihren "Global State of Ransomware Report 2021". Die Umfrage zeigt, dass sich die meisten Unternehmen mehr Sorgen um Ransomware machen als um andere Cyber-Bedrohungen. Die Mehrheit der befragten Unternehmen gibt an, auf einen Ransomware-Angriff vorbereitet zu sein, unter anderem durch Cyber-Schulungen für Mitarbeiter, Plänen zur Bewertung von Risiken und Cybersicherheits-Versicherungen. Jedoch gibt es eine deutliche Lücke bei den von vielen Befragten als wesentlich erachteten technologischen Lösungen zum Schutz vor Bedrohungen und der Technologie, die am besten gegen die am häufigsten gemeldeten Methoden zum Eindringen in ihre Netzwerke schützt.

Bei den Technologien, die als wesentlich angesehen werden, sehen die Unternehmen die größten Herausforderungen bei Remote-Mitarbeitern und -Geräten, wobei Secure Web Gateway, VPN und Network Access Control ganz oben auf der Liste stehen. Obwohl es sich bei ZTNA um eine neue Technologie handelt, kann sie als Ersatz für die herkömmliche VPN-Technologie angesehen werden. Am besorgniserregendsten ist jedoch die geringe Bedeutung, die der Segmentierung beigemessen wird (31 Prozent), einer kritischen Technologielösung, die Eindringlinge daran hindert, sich lateral durch das Netzwerk zu bewegen, um auf wichtige Daten und geistiges Firmeneigentum zuzugreifen. Auch UEBA und Sandboxing spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Eindringlingen und neuen Malware-Stämmen, finden sich aber jeweils weiter unten auf der Liste. Mit 33 Prozent geben zudem überraschend wenige der Befragten das sichere E-Mail-Gateway an, obwohl Phishing als gängige Einstiegsmethode von Angreifern genannt wird.

Die größte Sorge der Unternehmen in Bezug auf einen Ransomware-Angriff stellt das Risiko des Datenverlusts dar - dicht gefolgt von Produktivitätsverlusten und Betriebsunterbrechungen. Darüber hinaus geben 84 Prozent der Unternehmen an, über einen Notfallplan zu verfügen, wobei in mehr als jedem zweiten (57 Prozent) dieser Pläne eine Cybersicherheits-Versicherung enthalten ist. Was die Zahlung von Lösegeld im Falle eines Angriffs betrifft, so sieht fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) vor, das Lösegeld direkt zu bezahlen, und für weitere 25 Prozent hängt es davon ab, wie hoch das Lösegeld ist. Von dem Viertel der Befragten, das Lösegeld gezahlt hat, haben die meisten, aber nicht alle, ihre Daten zurückerhalten.

Während Bedenken zu Ransomware-Angriffen unter den Befragten weltweit größtenteils übereinstimmen, gibt es auch regionale Unterschiede. Die Befragten in europäischen Märkten (EMEA, 95 Prozent) sowie in Südamerika (LATAM, 98 Prozent) und den asiatischen Märkten (APJ, Asia-Pacific/Japan, 98 Prozent) sind sich eher des Risikos von Ransomware-Angriffen bewusst als ihre Kollegen in Nordamerika (92 Prozent). In allen Regionen wird der Verlust von Daten als größtes Risiko im Zusammenhang mit einem Ransomware-Angriff angesehen, zusammen mit der Sorge, nicht in der Lage zu sein, mit einer immer ausgefeilteren Bedrohungslandschaft Schritt zu halten.

In der den asiatischen Märkten ist das fehlende Bewusstsein und die mangelnde Schulung der Nutzer die größte Sorge. Die Befragten in APJ und Lateinamerika waren zudem in der Vergangenheit häufiger Opfer eines Ransomware-Angriffs (78 Prozent) als die Studienteilnehmer in Nordamerika (59 Prozent) und in den europäischen Märkten (58 Prozent). Phishing-Köder waren überall ein gängiger Angriffsvektor, während die Ausnutzung des Remote-Desktop-Protokolls (RDP) und offene Schwachstellen-Ports die wichtigsten Angriffsvektoren in APJ und Lateinamerika waren.

Steigender Bedarf an Integration und Intelligenz

Fast alle Befragten sehen handlungsfähige Bedrohungsdaten mit integrierten Sicherheitslösungen oder einer Plattform als entscheidend für die Verhinderung von Ransomware-Angriffen an und sehen einen hohen Wert in KI-gesteuerten Verhaltenserkennungsfunktionen.

Unter den Befragten fühlten sich fast alle einigermaßen vorbereitet auf Ransomware-Angriffe und planen, in Cyber-Trainings zur Sensibilisierung der Mitarbeiter zu investieren. Zudem geht aus der Umfrage klar hervor, dass Unternehmen den Wert von Investitionen in Technologien wie erweiterte E-Mail-Sicherheit, Segmentierung und Sandboxing erkennen müssen, die zusätzlich zu den Grundpfeilern NGFW, SWG und EDR eingesetzt werden, um Ransomware-Bedrohungen schnell und frühzeitig zu erkennen, zu verhindern und zu begrenzen. Für Unternehmen ist es essenziell, diese Lösungen in Betracht zu ziehen und zu bewerten, um das Risiko angesichts der heutigen Ransomware-Taktiken und -Techniken zu verringern. Für einen umfassenden Schutz bietet sich für Unternehmen eine Strategie mit einem plattformbasierten Sicherheitsansatz an, der Kernfunktionen bietet, die vollständig mit verwertbaren Bedrohungsdaten integriert sind. Alles sollte so konzipiert sein, dass es als einheitliches System zusammenarbeitet und mit KI und maschinellem Lernen erweitert werden, um Ransomware-Bedrohungen besser erkennen und darauf reagieren zu können.

"Laut dem aktuellen FortiGuard Labs Global Threat Landscape Report haben Ransomware-Angriffe im Vergleich zum Vorjahr um 1070 Prozent zugenommen. Es überrascht daher nicht, dass Unternehmen die sich stets weiterentwickelnde Bedrohungslandschaft als eine der größten Herausforderungen bei der Abwehr von Ransomware-Angriffen nennen," bestätigt John Maddison, EVP of Products und CMO bei Fortinet. "Wie unsere Ransomware-Umfrage zeigt, stellt der Einsatz von Technologielösungen wie Segmentierung, SD-WAN, ZTNA sowie SEG und EDR, sehr gute Optionen dar, um die von den Befragten am häufigsten genannten Zugriffsmethoden von Ransomware-Bedrohungen zu verhindern. Die hohe Zahl der Angriffe zeigt, dass Unternehmen schnell gewährleisten sollten, dass ihre Sicherheit die neuesten Ransomware-Angriffstechniken in Netzwerken, Endgeräten und Clouds berücksichtigt. Die gute Nachricht ist, dass Unternehmen den Wert eines plattformbasierten Ansatzes zur Ransomware-Abwehr erkennen."

Über die Fortinet Ransomware-Umfrage

Der Bericht basiert auf einer weltweiten Umfrage unter IT-Entscheidungsträgern, und hat das Ziel, daraus abzuleiten, wie Unternehmen die Bedrohung durch Ransomware einschätzen, wie sie sich derzeit dagegen schützen und wie sie planen, sich in Zukunft dagegen zu schützen.

Die Umfrage wurde im August 2021 unter 455 Führungskräften aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen weltweit durchgeführt. Bei den Umfrageteilnehmern handelt es sich um IT- und Sicherheitsverantwortliche aus 24 verschiedenen Ländern, die nahezu alle Branchen, einschließlich des öffentlichen Sektors, umfassen.

(Fortinet: ra)

eingetragen: 20.10.21
Newsletterlauf: 17.12.21

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Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

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Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

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Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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