Schadprogramme, die von Nationalstaaten verbreitet werden

Studie: Jeder achte Geschäftscomputer ist dem Risiko einer Malware-Infektion ausgesetzt

Die Innovationsrate der Unternehmen wird derzeit von der sich schnell entwickelnden globalen Bedrohungslandschaft übertroffen



Laut einer neuen Studie, die von Avast veröffentlicht wurde, sind 15 Prozent der beruflich genutzten Computer weltweit dem Risiko einer Infektion durch Malware ausgesetzt. Dem Report zufolge ist in Deutschland derzeit jeder achte Geschäftscomputer (12,46 Prozent) gefährdet. Im internationalen Vergleich landet Deutschland auf Platz zehn der Top-10 Länder mit dem niedrigsten Risiko. Die Ergebnisse wurden im Avast Global PC Risk Report 2020 veröffentlicht, in dem die durch Avast-Lösungen erkannten Malware-Bedrohungen detailliert analysiert wurden und so die Häufigkeit von Cyberangriffen auf PCs innerhalb von Unternehmensnetzwerken ermittelt werden konnte. Den Daten zufolge ist das weltweite Risiko einer Infektion durch jede Art von Malware – dies schließt sowohl einfache als auch komplexe Bedrohungen ein – für einen Geschäftscomputer im vergangenen Jahr um vier Prozent gestiegen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen von einer komplexen Bedrohung betroffen sind, liegt bei fünf Prozent (drei Prozent im Vorjahr). Zwar ist die Zahl der komplexen Bedrohungen geringer als die Zahl der einfachen Bedrohungen, aber sie stellen eine ebenso große Gefahr dar. Zu den komplexen Bedrohungen gehören Schadprogramme, die von Nationalstaaten verbreitet werden, sowie solche mit benutzerdefinierten Packern und Anti-Emulation-Funktionen. Diese stammen häufig von kriminellen Gruppen, die sich auf erfolgreiche Infektionsraten konzentrieren und dafür sorgen, dass die von ihnen erstellte Malware die meisten Sicherheitslösungen der Anwender umgeht.

"Die Innovationsrate der Unternehmen wird derzeit von der sich schnell entwickelnden globalen Bedrohungslandschaft übertroffen. Unternehmen werden heute mit größerer Wahrscheinlichkeit mit Cyberkriminalität konfrontiert als noch vor zwölf Monaten", so Luis Corrons, Security Evangelist bei Avast. "Unternehmen müssen einen mehrschichtigen Sicherheitsansatz verfolgen, um sicherzustellen, dass sie sowohl im Netzwerk als auch an den Endpunkten geschützt sind, um die in unserem Bericht skizzierten komplexen Bedrohungen zu entschärfen."

Die risikoreichsten und -ärmsten Länder

In Vietnam sind 46 Prozent der PCs in Unternehmen dem Risiko eines Malware-Angriffs ausgesetzt, gefolgt von 38 Prozent in Bangladesch und 35 Prozent in Indonesien.

Irland, Schweden und Finnland verzeichneten 2019 weltweit die niedrigste Quote im Business-Bereich, wobei Irland mit elf Prozent das am wenigsten gefährdete Land war. Dennoch ist diese Risikoquote seit 2018 gestiegen: Damals verzeichneten die drei Länder mit dem niedrigsten Risiko, die USA, die Niederlande und Irland, noch ein Risikoniveau zwischen acht und neun Prozent.

Innerhalb der Länder mit dem niedrigsten Risiko ist Deutschland das Schlusslicht – mehr als zwölf Prozent der beruflich genutzten Computer sind hier durch Malware gefährdet:

Die zehn Länder, in denen Unternehmen die höchste Risikoquote für eine PC-Bedrohung aufweisen:

Vietnam (45,93 Prozent)

Bangladesch (37,87 Prozent)

Indonesien (34,73 Prozent)

China (32,93 Prozent)

Philippinen (32,71 Prozent)

Tansania (30,95 Prozent)

Kroatien (30,12 Prozent)

Türkei (29,38 Prozent)

Malaysia (29,34 Prozent)

Singapur (28,75 Prozent)

Die zehn Länder, in denen Unternehmen die geringste Risikoquote bei der Begegnung mit einer PC-Bedrohung aufweisen:

Irland (10,79 Prozent)

Schweden (10,86 Prozent)

Finnland (11,05 Prozent)

United Kingdom (11,41 Prozent)

Japan (11,86 Prozent)

Dänemark (11,89 Prozent)

Australien (11,96 Prozent)

USA (12 Prozent)

Niederlande (12,2 Prozent)

Deutschland (12,46 Prozent)

Methodik

Threat Intelligence: Dieser Report basiert auf Daten, die das Netzwerk zur Erkennung von Bedrohungen von Avast zwischen September und Oktober 2019 gewonnen hat. Um statistisch relevante Daten zu liefern, enthält der Bericht Daten aus Ländern, Gebieten und Regionen mit einer Stichprobengröße von mindestens 1.000 Computern, die von Unternehmen genutzt werden.

Globale Risikoquote: Um die Risikokennzahlen für den Bericht zu berechnen, teilte Avast die Anzahl der Computer, bei denen die Schutzschichten von Avast mindestens eine Bedrohung aufgehalten haben, durch die Gesamtzahl der Computer, die Avast innerhalb der 30-Tage-Frist aktiv geschützt hat.

(Avast: ra)

eingetragen: 03.07.20
Newsletterlauf: 23.09.20

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Meldungen: Studien

Schutz von Webanwendungen

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Studie "Cybersicherheit in Zahlen"

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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