Threat Intelligence bleibt ungenutzt

Cyber Security-Entscheidungen werden zumeist ohne Erkenntnisse über die möglichen Angreifer getroffen

Laut einer Umfrage mangelt es Organisationen in Deutschland an Wissen über die unterschiedlichen Hackergruppen und deren Vorgehensweisen - Die Nutzung vorhandener Threat Intelligence gestaltet sich in vielen Organisationen als Herausforderung



Der "Global Perceptions on Threat Intelligence"-Bericht von Mandiant gibt Aufschluss darüber, wie Organisationen mit der zunehmend komplexen Bedrohungslandschaft umgehen. Der Bericht basiert auf einer weltweiten Umfrage unter 1.350 Entscheidungsträgern für Cybersicherheit in 13 Ländern, darunter 100 in Deutschland, und 18 Branchen, darunter Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen und Regierungsbehörden. 40 Prozent der Befragten aus Organisationen in Deutschland gaben an, dass ihre Organisation in den letzten zwölf Monaten Opfer eines Cyberangriffs wurde – 7 Prozentpunkte mehr als weltweit gesehen. Dabei sehen deutsche Organisationen ganz ähnliche Herausforderungen in der Stärkung ihrer Cyberabwehr wie Cyber Security-Verantwortliche weltweit.

Um sich besser gegen Angriffe verteidigen zu können, ist es 77 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer wichtig, Informationen über die Vorgehensweise potenzieller Angreifer zu kennen. Dennoch erklären 81 Prozent der Befragten, dass in ihrer Organisation alle oder die Mehrzahl der Entscheidungen hinsichtlich der Cyber Security ohne Informationen zu den potenziellen Angreifern getroffen werden. Nur 35 Prozent der Befragten in Deutschland sind der Meinung, dass ihre Organisation überhaupt über ein umfassendes Wissen über die unterschiedlichen Hackergruppen und deren Taktiken, Techniken und Verfahren verfügt. 95 Prozent der deutschen Entscheidungsträger sind der Meinung, dass Cyber Security-Strategien bei Verfügbarkeit neuer Threat Intelligence nicht schnell genug an die Gefahren angepasst werden.

Die Führungsebene scheint Cybergefahren zu unterschätzen

Nur 32 Prozent der Befragten sehen einen Mangel an Talent und Expertise als Herausforderung in Bezug auf die Nutzung von Threat Intelligence. Bei den Befragten in Nordamerika ist diese Sorge größer (47 Prozent). Mehr als die Hälfte der deutschen Entscheidungsträger (60 Prozent) glaubt zudem, dass ausreichend Budget vorhanden ist, um den Angreifern einen Schritt voraus zu sein. Dafür sehen beinahe zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten das Problem in der Führungsriege ihrer Organisation, die Cybergefahren unterschätzt. 62 Prozent fordern hier ein Umdenken und dass ihre Organisation mehr Zeit und Energie in die wichtigsten neuen Entwicklungen im Bereich Cyber Security investiert.

"Organisationen in Deutschland bleiben ein begehrtes Ziel für Cyberkriminelle. Angesichts einer Reihe an bedeutenden Sicherheitsvorfällen in diesem noch jungen Jahr sind sich die Sicherheitsexperten mehr denn je der Notwendigkeit besserer Sicherheitspraktiken bewusst. Oft haben Sicherheitsteams jedoch Schwierigkeiten, mit der sich schnell verändernden Bedrohungslandschaft Schritt zu halten. Zudem sorgen sie sich darüber, dass leitende Angestellte das Ausmaß der Bedrohung nicht vollständig begreifen", sagt Jens Monrad, Head of Mandiant Intelligence, EMEA bei Google Cloud. "Sicherheitsteams sollten sich daher Threat Intelligence aneignen, die vertrauenswürdig, zeitig und verwertbar ist und relevante Intelligence (taktischer, operativer und strategischer Natur) regelmäßig mit den entsprechenden Interessengruppen bis hoch zur Führungsebene teilen. Dann können Organisationen Security- und Geschäftsentscheidungen mit Einblick in die potenziellen Angreifer treffen." (Mandiant: ra)

eingetragen: 14.02.23
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.05.23

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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