Umstellung auf ein Fernunterrichtsmodell & Cybersicherheit
Studie: Bildungseinrichtungen sind unzureichend auf Cyberangriffe beim Distance Learning vorbereitet
Fast jeder dritte Schüler oder Lehrer wurde bereits Opfer eines Zoombombing-Angriffs - Fast drei Viertel der Schulen setzen aber neue Software für den Fernunterricht ein, die für den Fernunterricht benötigt wird, wie z.B. Zoom und Google Classroom
Malwarebytes gab die Ergebnisse ihres Berichts mit dem Titel "Lessons in Cybersecurity: How education coped in the shift to distance learning" bekannt. Für diesen wurden 500 Schüler und Studierende sowie 75 IT-Entscheidungsträger in Bildungseinrichtungen in den USA befragt, um den Stand der Cybersicherheit in diesem Bereich während der COVID-19-Pandemie zu beleuchten. Der Bericht enthält alarmierende Ergebnisse, darunter einen deutlichen Mangel an Training für die neuen Lernumgebungen und eine große Diskrepanz zwischen den Erfahrungen von Schülern sowie Studierenden und IT-Entscheidungsträgern mit Cyberangriffen.
"Schüler und Studierende haben während der Pandemie mit digitalem Unterricht, fehlender Motivation und einem starken Gefühl der Isolation zu kämpfen. Cybersicherheit sollte ihre geringste Sorge sein, und daher ist es beunruhigend festzustellen, dass fast die Hälfte der Bildungseinrichtungen einen Mangel an Prävention aufweist", so Marcin Kleczynski, CEO bei Malwarebytes. "Es ist wichtig, dass Schulen – und alle Organisationen – Cybersicherheit nicht länger als zweitrangigen Gedanken betrachten; der Schutz unserer Schüler, Studierenden und ihrer Daten sollte für Pädagogen oberste Priorität haben."
Der Bericht zeigt auf, dass entsprechende Vorkehrungen in punkto Cybersicherheit die Fähigkeit einer Einrichtung, einen Cyberangriff weitgehend unbeschadet zu überstehen, deutlich erhöhen. Von den Befragten, die sich vor der Umstellung auf ein Fernunterrichtsmodell mit einer Vielzahl von bewährten Verfahren im Bereich der Cybersicherheit beschäftigt hatten, erlitt keiner einen Angriff und keiner sagte einen Tag des Fernunterrichts wegen einer Cyberattacke ab. Nur 18,2 Prozent der Einrichtungen, die sich gezielt vorbereitet hatten, gaben an, dass "Lehrer oder Schüler einen Zoombombing-Angriff erlebt haben", verglichen mit 29,3 Prozent aller Befragten.
Darüber hinaus analysiert der Bericht große Unterschiede in der Wahrnehmung von Cyberangriffen bei den IT-Verantwortlichen und Schülern bzw. Studierenden. Eine bemerkenswert geringe Anzahl an IT-Entscheidungsträger gab an, dass ihre Bildungseinrichtung einem Cyberangriffs ausgesetzt war – nur 2,7 Prozent. Bei den Schülern und Studierenden waren es 46,2 Prozent. Diese Zahl ist umso wichtiger, da 61 Prozent der Schülerinnen und Schüler berichten, dass ein Cyberangriff einen erheblichen oder starken Einfluss auf ihr Vertrauen in ihre Schule oder Bildungseinrichtung hat.
Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht sind:
>> 50,7 Prozent der IT-Verantwortlichen gaben an, dass niemand (nicht Schüler, Studierende, Mitarbeiter oder Dozenten) vor Beginn des neuen Schuljahres an einem Cybersicherheitstraining teilnehmen musste.
>> 46,7 Prozent der IT-Entscheidungsträger gaben an, dass ihre Bildungseinrichtungen "keine zusätzlichen Anforderungen" an die Schüler, Lehrkräfte oder Mitarbeiter, die sich mit dem Schulnetzwerk verbunden haben, stellten (kein Cybersicherheitstraining und keine Installation von Antivirus-Tools).
>> Fast drei Viertel (70,7 Prozent) der Schulen setzen neue Software ein, die für den Fernunterricht benötigt wird, wie z.B. Zoom und Google Classroom.
>> Bei der Vorbereitung auf das neue Schuljahr gaben 30,7 Prozent der Schulen zu, dass sie nicht in der Lage seien, allen Lehrern, Verwaltungsangestellten und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, aus der Ferne zu arbeiten, während 45,3 Prozent der Schulen nicht alle Geräte zur Verfügung stellen konnten, um eine gleichwertige Bildungsqualität für alle Schüler und Studenten zu erreichen.
>> Während das Fernstudium in vollem Gange ist, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich des Gerätemangels: 28 Prozent der IT-Verantwortlichen gaben an, dass in ihren Einrichtungen Laptops, Computer oder Tablets für Lehrende fehlen. 40 Prozent der Befragten vermissen diese Werkzeuge für Eltern und Schüler.
Methodik: Für diesen Bericht führte Malwarebytes zwei parallele Umfragen durch. Die erste Umfrage richtete sich an 75 IT-Entscheider in Bildungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten. Die zweite Umfrage richtete sich an 500 Schüler und Studierende verschiedenster Bildungseinrichtungen.
(Malwarebytes: ra)
eingetragen: 30.12.20
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