Aggressive Adware sammelt private Daten


Neuer Betrugsversuch über virales Video auf Facebook: "Girl killed by husband for kissing another men"
Mit dem Klick auf "Installieren" laden sich Nutzer eine ausführbare Datei auf ihre Computer herunter, die dann Adware oder im schlimmsten Fall schädlichen Code installiert

(27.08.14) - Laut Bitdefender hat ein neuer Betrugsversuch Tausende von Facebook-Nutzern mit einem angeblichen Video von einem Mädchen, das von ihrem Ehemann getötet wird, in die Falle gelockt. Der Virenschutzhersteller zeigt dabei, dass diese Betrugsmasche auch weiterhin Opfer unter neugierigen Nutzern findet und deren Computer mit Adware und anderen schädlichen Codes infiziert. Das Video wurde offenbar bereits von mehr als 4.000 Menschen geteilt, diese Zahl könnte aber auch gefälscht worden sein, um das Video glaubhafter erscheinen zu lassen.

Alles fängt mit einer erschreckenden Nachricht in der Chronik eines Freundes an. Girl killed by husband just because she kissed another men. Jedem, der ein wenig Englisch versteht, wird der Grammatikfehler "men/man" hier aufgefallen sein. Der Köder ist ein angebliches Video von einer asiatischen Frau, die gerade mit einem Schwert geköpft werden soll.

Das Betrugsvideo verbreitet sich in Facebook-Chroniken und -Gruppen und findet sich auch auf betrügerischen Blogs und anderen Websites. Manche davon liefern auch gleich eine Erklärung, wie das Video im Internet landen konnte: "Ihr Ehemann hat das Video aufgenommen und hochgeladen."

Um einen Blick auf dieses schreckliche Verbrechen aus Leidenschaft zu werfen, müssen Nutzer das Video zunächst mit "Gefällt mir" markieren. Aber auch danach wird das Video nicht abgespielt, stattdessen trifft man auf ein weiteres Hindernis. Wie bei vielen anderen Betrugsmaschen auch, ist es ganz egal, wie viele Plug-ins man bereits installiert hat, es gibt immer dieses eine ganz besondere, das man nicht hat. Diese weit verbreitete Masche erfreut sich der gleichen Beliebtheit wie das angebliche Flash-Player-Update, das sich als Malware entpuppt.

Mit dem Klick auf "Installieren" laden sich Nutzer eine ausführbare Datei auf ihre Computer herunter, die dann Adware oder im schlimmsten Fall schädlichen Code installiert.

"Die installierte Adware kann auf nicht personenbezogenen Daten wie Browser-Typ, Land und Betriebssystem zugreifen", erklärt Catalin Cosoi, Bitdefender Chief Security Strategist. "Sie kann zudem mit einem Server kommunizieren und so dynamische Regeln erhalten, mit denen man zum Beispiel überprüfen kann, ob eine bestimmte Anwendung oder Virenschutzlösung installiert ist. Anhand dieser Computer- und Nutzerinformationen können Betrüger individualisierte Links und Schadroutinen verschicken, um Nutzer ganz gezielt und in ihrer eigenen Sprache zu ködern. Dies ist eine häufig verwendete und recht mittelmäßige Methode, um illegale Einkünfte basierend auf Trends und Statistiken zu steigern."

Aggressive Adware sammelt private Daten, um die verbreitete Werbung individuell an den Nutzer anzupassen. Derartige Informationen werden von Werbetreibenden sehr geschätzt, da sie so ihre Kampagnen zielorientierter und profitabler gestalten können.

Adware verbreitet sich auch zunehmend auf Android-Geräten. Hier geht der Trend bei den mobilen Bedrohungen weg von SMS-Trojanern und hin zu Ransomware und Banking- und anderen kostenlosen Apps, die mit Adware und Spyware kombiniert werden.

Das Video von dem angeblich getöteten Mädchen hat zudem noch eine Altersbeschränkung ein weiterer Trick, um die Glaubwürdigkeit zu steigern und mehr Nutzer anzulocken. Für eine effektivere Suchmaschinenoptimierung wird das Betrugsvideo unter der Überschrift "sad video" oder "sadic crime" verbreitet.

Bereits Anfang des Jahres tauchte auf Facebook-Chroniken eine ähnliche Masche auf und köderte Nutzer mit einem angeblichen Video von einem Mädchen, das sich vorgeblich vor laufender Webcam umbrachte, weil ihr Vater sie bei etwas Unaussprechlichen erwischt hatte.

Um unter Facebook-Nutzern das Bewusstsein für derartige Bedrohungen zu schärfen, hat Bitdefender erst kürzlich wieder seine jährliche Top 10 der Betrugsmaschen veröffentlicht, die sich über das soziale Netzwerk verbreiten. Die Bitdefender-Untersuchungen haben zudem einen starken Anstieg bei Betrugsversuchen mit viralen Videos gezeigt, die sich die Facebook-Optionen "Gefällt mir" und "Teilen" zu Nutze machen.

Betrugsmaschen, die auf entsetzliche Bilder von verstümmelten Tieren, leidenden Kindern oder getöteten Frauen setzen, gibt es bereits seit geraumer Zeit. Weitere Informationen zu Betrugsversuchen auf Facebook finden Sie auch in der Bitdefender Top 10 der Betrugsmaschen und Falschmeldungen, die Sie in nur 3 Sekunden erkennen sollten.

Um sich vor diesen Fallen in sozialen Netzwerken zu schützen, können Nutzer auch Bitdefender Safego installieren, eine kostenlose Facebook-App, die Chroniken durchsucht und sie auf schädliche oder betrügerische Einträge aufmerksam macht.

Nutzern wird zudem geraten, ihr Betriebssystem, ihre Virenschutzsoftware und andere Software jederzeit aktuell zu halten, da Hacker genau diese Schwachstellen im System ausnutzen. Darüber hinaus sollten sie es vermeiden, Facebook-Umfragen auszufüllen oder Websites zu teilen oder mit "Gefällt mir" zu markieren, um ein Video abzuspielen oder Updates im Zusammenhang mit viralen Videos zu installieren.

Dieser Artikel basiert auf technischen Informationen, die mit freundlicher Genehmigung von Stefan Catalin Hanu, leitender Virenforscher bei Bitdefender, zur Verfügung gestellt wurden.
(Bitdefender: ra)

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Verlagerung von Makros zu Office-Exploits

Hewlett-Packard (HP) stellt die Ergebnisse ihres neuen, vierteljährlich erscheinenden "HP Wolf Security Threat Insights Report" vor. Dabei zeigte sich, dass Cyber-Kriminelle weiterhin innovative Wege finden, um Endgeräte zu infizieren. Das HP Wolf Security Threat Research-Team deckte eine Reihe interessanter Kampagnen auf, darunter: Die DarkGate-Kampagne nutzt Werbe-Tools, um Angriffe zu verstärken: Bösartige PDF-Anhänge, die sich als OneDrive-Fehlermeldungen ausgeben, leiten Benutzer und gesponserten Inhalten weiter. Diese Seiten werden in einem beliebten Werbenetzwerk gehostet und führen zu DarkGate-Malware. Durch die Nutzung von Anzeigendiensten können Bedrohungsakteure analysieren, welche Köder Klicks generieren, und die meisten Benutzer infizieren. Damit sind sie in der Lage, ihre Kampagnen für eine maximale Wirkung zu verfeinern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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