Gefälschte Version der KI-Software ChatGPT

Bitdefender warnt vor neuer Betrugsmasche mit Fake ChatGPT auch in Deutschland

Finanzbetrug und Identitätsdiebstahl nach Chat und persönlichem Gespräch mit vermeintlichem Berater



Die KI-Software ChatGPT von Open AI ist momentan in aller Munde. Doch nicht nur bei Nutzern erfreut sich der Chatbot großer Beliebtheit. Auch Cyberkriminelle haben nun ihre Chance erkannt, mit einer Fake-Version des Chatbots an persönliche Daten und sogar das Geld der Nutzer zu gelangen – auch in Deutschland.

Bitdefender hat eine neue Betrugskampagne beobachtet, in der Cyberkriminelle versuchen, über eine Plattform mit einer gefälschten Version der KI-Software ChatGPT an Geld und Benutzerdaten zu gelangen. Der Chatbot übernimmt den ersten Kontakt. Danach übernehmen menschliche Betrüger in einem vermeintlichen Callcenter und wollen die Opfer am Telefon überreden, Geld unter anderem in Kryptowährungen zu investieren und zu überweisen. Wenn die Anwender für die Anlage eines angeblich notwendigen WhatsApp-Accounts neben der Telefonnummer auch noch zur Verifikation die letzten sechs Ziffern ihres Personalausweises eingeben, können die Angreifer die Identität des Nutzers kapern. Bitdefender beobachtet die Kampagne weltweit und verzeichnet verstärkte Aktivitäten in Dänemark, Deutschland, Österreich, Irland und den Niederlanden.

Cyberkriminelle nutzen stets aktuelle Trends aus, um neue Betrugsstrategien zu entwickeln und dadurch ihre Opfer zu täuschen. Aktuell betrifft es den KI-gesteuerten und in den Medien diskutierten Chatbot ChatGPT von OpenAI.

Am Anfang steht das Phishing

Wie bei vielen Betrugsversuchen kontaktieren die Cyberkriminellen auch diesmal die Nutzer zunächst mit einer Phishing-Mail, die den Nutzer zum Öffnen eines Links verleitet. Die Betreffzeilen der Mail lauten unter anderem:

ChatGPT: New AI bot has everyone going crazy about it

ChatGPT: New AI bot has everyone in shock from it

New ChatGPTchatbot is make everyone crazy now – but it'll very soon be as mundane a tool as Google

Why is all people panic about ChatGPT bot?

Der eingebettete Link leitet die Opfer zur Fake-Plattform, wo sie mit der betrügerischen Bot-Version chatten können. Diese verspricht ein monatliches Einkommen von bis zu 10.000 US-Dollar und gibt vor, die Finanzmärkte zu analysieren und dem Nutzer bei der Anlagewahl zu helfen.

Eine Fake-KI lockt zur Preisgabe von Daten

Die Cyberexperten aus den Bitdefender Labs chatteten in der Folge zunächst mit der gefälschten KI. Hier stellte der Bot allgemeine Fragen zur Arbeitssituation und -zufriedenheit, die der Nutzer nur aus vorgefertigten Antwortmöglichkeiten auswählen konnte – schon das ein ungewöhnliches Zeichen. Im Verlauf des Chats verlangt der falsche Bot vom Nutzer die Eingabe einer E-Mail-Adresse, um sich zu verifizieren. Nach der Kalkulation eines vermeintlichen Monatseinkommens bittet er um persönliche Informationen, um einen eigenen WhatsApp-Account für die kommenden Investmentgeschäfte einzurichten, sowie um eine gültige Telefonnummer für ein persönliches Gespräch mit einem Berater. Die Bitdefender-Experten gaben nur ihre Telefonnummer an.

Simulierte Call-Center-Atmosphäre

Danach erfolgte innerhalb von nur zehn Minuten nach Angabe der Nummer ein Anruf einer Mitarbeiterin von Import Capital, eines angeblich in London sich befindlichen Investment-Unternehmens. Der Anruf kam tatsächlich aus Großbritannien. Die angebliche Investment-Betreuerin versuchte nun, den Nutzer zur Investition in Kryptowährungen, Öl und internationale Aktien zu überreden – mit einem Startkapital von mindestens 250 Euro. Sie insistierte dabei mehrfach, einen WhatsApp-Account für die Finanzanalyse einzurichten und dabei die letzten sechs Ziffern der Personalausweisnummer zur Verifikation einzugeben.

Die Bitdefender-Experten gaben diesen Bitten nicht nach und baten um das Zusenden eines Links für die Überweisung. Die vermeintliche Sachbearbeiterin erfragte nun bei einem Kollegen den Link, auf dem persönliche Daten (Vor- und Nachnamen, Adresse, Geburtstag, Telefonnummer) einzutragen sind. Das Opfer kann als Zahlungsmethode eine Bankkarte, eine Kreditkarte oder Klarna wählen. Diese gesammelten Daten können die Betrüger für einen Identitätsdiebstahl nutzen.

Was das Ganze real erscheinen ließ: Stimmen und ein allgemeiner Geräuschpegel deuteten darauf hin, dass der Anruf tatsächlich aus einem Callcenter mit echten Mitarbeitern stammte. Beim Eingeben einer frei erfundenen Kreditkartennummer blieben die Betrüger im Dialog mit den Bitdefender-Experten. Sie forderten die Opfer auf, die richtige Nummer einzugeben, um ein Sperren der Karte zu verhindern.

Verdachtsmomente

Die Domain importcapital.cc der vermeintlichen Investmentfirma ist bereits bekannt aus einer Warnung der Financial Conduct Authority (FCA), wonach dem Unternehmen keine Geschäftstätigkeit in Großbritannien erlaubt ist. Die Fake-Version von ChatGPT ist über einen Link erreichbar, der schon auf einer Blacklist aufgeführt ist. Generell sollten Nutzer nur über die offizielle Seite von ChatGPT mit dem KI-Tool arbeiten. Auch eine Webseite für Überweisungen, die dann in keinerlei Form ChatGPT oder die vermeintlichen Finanzberater von Import Capital erwähnt, sollte unbedingt den Verdacht erregen. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 20.03.23
Newsletterlauf: 07.06.23

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Meldungen: Hintergrund

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Festplatten speichern Daten zuverlässig und basieren auf bewährter Technologie. Dank hoher Kapazitäten bei niedrigen Kosten pro Kapazitätseinheit sind sie eine ausgezeichnete Grundlage für die Datenspeicherung in verschiedenen Branchen und Anwendungen, etwa in Rechenzentren, in der Videoüberwachung, im Gaming und im Cloud Computing.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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