Schwachstellenmanagement: Zunehmende Priorität

Hacker-Powered Security Report 2021: Ethische Hacker meldeten in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 66.000 Sicherheitslücken an Unternehmen

Anzahl der Software-Schwachstellen wächst 2021 um 20 Prozent an



Hackerone hat ihrenneuesten Hacker-Powered Security Report veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass Hacker in diesem Jahr mehr als 66.000 verifizierte Schwachstellen gemeldet haben – über 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ist die Zahl der gemeldeten Schwachstellen durch Hacker-Pentests um 264 Prozent gestiegen. Die durch die Pandemie beschleunigte, digitale Transformation sowie die Cloud-Migration sorgen weiterhin für Schwachstellen. Nicht zuletzt, da sich hierdurch die Angriffsflächen vergrößern und Dienste vermehrt ausgelagert werden.

Der jährlich erscheinende "Hacker-Powered Security Report: Industry Insights" bietet einen Einblick in die weltweit größte Datenbank für Schwachstellen und Bug-Bounty-Programme. Wie aus dem diesjährigen Bericht hervorgeht, sind die in den vergangenen zwölf Monaten gezahlten Prämien (Bug Bounties) für schwerwiegende und kritische Schwachstellen gestiegen, da Unternehmen diesen schwerwiegenden Fehlern Priorität einräumen.

Der Bericht zeigt außerdem, dass Unternehmen Schwachstellen schneller als je zuvor beheben, da das Schwachstellenmanagement zunehmend Priorität genießt. Ferner liefert der Bericht auch neueste Daten zu den Top-10-Schwachstellen. Aus ihnen geht hervor, welche Anstrengungen zur Behebung von Schwachstellen vorrangig unternommen werden und für welche Informationen zu Sicherheitslücken die Unternehmen am meisten Geld ausgeben wollen.

"Selbst die konservativsten Unternehmen erkennen zunehmend die Wichtigkeit einer externen Beurteilung", erklärt Chris Evans, der neu ernannte CISO und Chief Hacking Officer von Hackerone. "So haben wir beispielsweise nach wie vor in der Finanzdienstleistungsbranche ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Da die Analyse und Quantifizierung von Risiken deren Geschäft sind, erkennen sie, dass sowohl das Risiko sinkt als auch, dass sich die Geschäftsergebnisse verbessern, wenn sie sich auf eine Zusammenarbeit mit Hackern einlassen. Darüber hinaus beobachten wir in allen Bereichen, dass Kunden die Daten aus Schwachstellenberichten nutzen, um ihre Softwareentwicklungszyklen zu optimieren. Unternehmen erkennen Probleme früher und beheben sie zu deutlich geringeren Kosten. Dies gelingt ihnen durch einen verstärkten Fokus auf verbesserte Schulungen der Entwickler, Source-Code-Integration und Development Frameworks."

Weitere wichtige Ergebnisse des Berichts:

>> Die Nutzung von Sicherheitsprogrammen unter Einbeziehung von Hackern nimmt in allen Branchen zu. Die Gesamtanzahl der Kundenprogramme wuchs 2021 um 34 Prozent.

>>Die traditionell konservativen Sektoren Finanzdienstleistungen und Behörden sind weiterhin führend bei der Einführung Hacker-gestützter Sicherheitsprogramme, mit einem Anstieg von 62 Prozent bei den Initiativen der Finanzdienstleister bzw. 89 Prozent im Falle von Behörden. Beispielhaft standen für diesen Trend in diesem Jahr die Programme des britischen Verteidigungsministeriums sowie der GovTech-Behörde in Singapur.

>> Im laufenden Jahr meldeten Hacker 21 Prozent mehr Schwachstellen als 2020. Während bei den traditionellen Bug-Bounty-Programmen die Zahl der validierten Schwachstellenmeldungen um 10 Prozent zunahm, verzeichneten die Vulnerability Disclosure Programs (VDPs) einen Anstieg um 47 Prozent. Die Meldungen der Hacker-gestützten Pentests wuchsen um 264 Prozent.

>> Der Durchschnittspreis für einen kritischen Bug stieg um 20 Prozent von 2500 Dollar im Jahr 2020 auf 3000 Dollar im Jahr 2021. Die durchschnittlich gezahlte Prämie für eine kritische Schwachstelle (Critical) wuchs um 13 Prozent – und um 30 Prozent für einen Fehler mit hohem Schweregrad (High).

>> Im vergangenen Jahr sank die durchschnittliche Zeit bis zur Behebung eines Fehlers branchenweit um 19 Prozent von 33 Tagen auf 26,7 Tage, wobei in einigen Branchen wie dem Einzelhandel und dem E-Commerce die Zeit bis zur Behebung um mehr als 50 Prozent abnahm.

>> Der am häufigsten entdeckte Fehler, der über die Plattform von Hackerone gemeldet wurde, bestand nach wie vor im Cross Site Scripting, aber auch in anderen Fehlerkategorien ist die Zahl der Meldungen seit 2020 deutlich gestiegen. Information Disclosure (Offenlegung von Informationen) verzeichnete einen Anstieg von 58 Prozent bei den validierten Berichten und Business Logic Errors (Geschäftslogikfehler) einen Anstieg von 67 Prozent, was dieser Schwachstelle zum ersten Mal einen Platz in den Top 10 einbrachte. (Hackerone: ra)

eingetragen: 17.01.22
Newsletterlauf: 02.03.22

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Meldungen: Sicherheitslecks

Queue Jumper - Nur ein Paket bis zur Katastrophe

Eine Sicherheitslücke im Microsoft Message Queuing Service (MSMQ) erlaubt es Angreifern, mit Hilfe nur eines einzigen Datenpakets die Kontrolle über einen Server zu übernehmen. Die Komponente ist auch Teil von MS Exchange. Ein Patch für die Lücke steht bereit und sollte umgehend installiert werden.

Ziel sind kritische Infrastrukturen

Microsoft gab eine Zero-Day-Sicherheitslücke in Outlook bekannt (CVE-2023-23397). Mandiant glaubt, dass die Zero-Day-Lücke bereits seit fast einem Jahr für Angriffe auf Organisationen und kritische Infrastrukturen genutzt wird. Diese Ziele könnten die Sammlung strategischer Informationen sowie störende und zerstörerische Angriffe innerhalb und außerhalb der Ukraine erleichtern.

Angriffe auf CVE-2023-23397 werden zunehmen

Das Security Lab, das hauseigene Sicherheitslabor von Hornetsecurity, hat eine gravierende Sicherheitslücke in Microsoft Outlook entdeckt, die derzeit von Cyberkriminellen ausgenutzt wird. Die Schwachstelle hat die Bezeichnung CVE-2023-23397 und ist nach dem Common Vulnerability Scoring System (CVSS) mit einem Wert von 9.8 klassifiziert. Sie ermöglicht es einem nicht autorisierten Angreifer, Systeme mit einer speziell gestalteten E-Mail zu kompromittieren. Durch diese bösartige E-Mail erhält er unbefugten Zugriff auf die Anmeldedaten des Empfängers.

Altlasten rächen sich bitter

Eine kritische Sicherheitslücke in der Virtualisierungsplattform von VMware wird derzeit aktiv ausgenutzt, um Serversysteme in aller Welt anzugreifen. Ein Patch für die zwei Jahre alte Lücke ist verfügbar und sollte umgehend installiert werden. Das französische CERT (CERT-FR) meldete eine Angriffswelle gegen Systeme, auf denen VMware ESXi in den Versionen 6.5.x, 6.7.x sowie 7.x läuft (Details auf der Webseite von VMware).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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