Cryptojacking hat Ransomware den Rang abgelaufen


Crypto-Mining-Angriffe auf Rechenzentren nehmen zu
Bitdefender verzeichnet weniger Ransomware-Attacken und Anstieg von Krypto-Miner-Angriffen von 130 Prozent



Bitdefender berichtet, dass von September 2017 bis Januar 2018 die Anzahl verzeichneter Cypto-Miner-Attacken um 130 Prozent angestiegen ist. Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl an Ransomware-Attacken deutlich. Als Grund vermuten die Experten von Bitdefender den Wertgewinn von Bitcoin zum Ende des letzten Jahres hin, der Krypto-Mining für Kriminelle profitabler machte als Ransomware. Ein besonders lukratives Ziel ist die Rechenpower von Rechenzentren. Diese rasante Entwicklung der Krypto-Mining-Angriffe stellt ein großes Risiko für Unternehmen und ihre IT-Infrastrukturen dar.

Ransomware war bisher die erste Wahl von Cyberkriminellen und bedeutete eine ernste Bedrohung für Unternehmen und Endanwender gleichermaßen. Diese Technik zur Monetarisierung von Cyberangriffen, die die Wellen von Attacken wie WannaCry oder Petya hervorgebracht hat, generierte für Cyberkriminelle Milliarden-Einnahmen, die sie sich in Kryptowährung bezahlen ließen.

Als jedoch zu Ende letzten Jahres der Wert von Bitcoin auf über 20.000 US-Dollar pro Einheit anstieg, wurde Krypto-Mining, im Jargon auch Cryptojacking genannt, profitabler als Lösegeldzahlungen. Entsprechend sattelten die Angreifer um und begannen mit der Entwicklung von Angriffen auf Rechenzentren. Diese werfen bereits bei einem wenige Stunden andauernden Hacking-Erfolg ordentliche Erträge an Kryptowährung für die Eindringlinge ab. Ein Beispiel für Cryptojacking-Angriffe ist WannaMine. Auch der Exploit EternalBlue wird dafür genutzt.

Rechenzentren werden als Hacking-Ziel immer lukrativer
Die gängige Meinung war bisher, dass eher Endgeräte einer Bedrohung für Krypto-Mining ausgesetzt sind. Da Rechenzentren deutlich mehr Rechenleistung und Ressourcen haben, wenden sich Angreifer jedoch mehr und mehr diesen Zielen zu. Ein erfolgreicher Angriff auf ein Rechenzentrum und die erfolgreiche Platzierung von Mining-Software kann einen enormen Umsatz für Cyberkriminelle generieren, selbst wenn er nur ein paar Stunden andauert, bevor er entdeckt wird. Um bei Rechenzentren erfolgreich zu sein, betten Angreifer in ihre neuen Cryptojacking-Angriffe Stealth-Taktiken ein. Das bedeutet, dass es unter Umständen sehr lange dauert, bis sie erkannt werden. Unternehmen, die beispielsweise auf Infrastruktur-as-a-Service-Angebote mit automatischer Ressourcenbereitstellung setzen, bemerken den Angriff oft erst, wenn die Rechnung für die genutzte Rechenleistung bei ihnen eintrifft.

Auch das Aufkommen von browserbasierten Mining-Clients, wie etwa CoinHive hat eine neue Welle von Angriffen ausgelöst, da Cyberkriminelle damit einen neuen, effizienteren und profitableren Weg gefunden haben ihre Schadsoftware zu platzieren. Laut Bitdefender-Experten nutzen Kriminelle vornehmlich dateilose Techniken und Exploits, um Organisationen zu infiltrieren.

So schützt man sowohl Rechenzentren als auch Endpunkte vor Cryptojacking
Fortschrittliche Arten von Cryptojacking werden von traditionellen Sicherheitslösungen oft nicht erkannt. Um Rechenzentren und virtuelle Infrastrukturen vor diesen Angriffen zu schützen, bedarf es eines Sicherheitsansatzes, der mehrere Ebenen umfasst und zahlreiche Verteidigungstechnologien für physische, virtuelle und hybride Systeme sowohl On-Premises als auch in Cloud-Umgebungen kombiniert. Mehrschichtige Lösungen umfassen zum Beispiel Prozessüberwachung, Sandboxing und Angriffserkennung durch Machine Learning und können Angriffe mit Cryptojacking-Malware sowohl auf Rechenzentren als auch auf Endgeräte erkennen.

Auch wenn der Wert von Bitcoins nach dem letztjährigen Hype wieder abgeflaut ist, ist mit einem Abnehmen von Cryptojacking in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Da die erforderliche Rechenleistung für den erfolgreichen Abbau von Kryptowährung ständig zunimmt, werden sich Kriminelle umso mehr auf Rechenzentren konzentrieren, weil diese die nötige Rechenleistung zum profitablen Abbau bereitstellen. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 30.04.18
Newsletterlauf: 28.05.18

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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