Zielgruppenspezifische Malware


Wahrscheinlichkeit, auf Adware zu stoßen, ist fünfmal höher als bei Malware - Die Grenze zwischen diesen beiden Formen ist jedoch häufig nur schwer zu ziehen
Vorschriften variieren von Land zu Land: Ein kriminelles Vorgehen, das in einem Teil der Erde hochprofitabel und schwer zu belangen ist, kann in einem anderen Land explizit verboten und rechtlich einfach zu verfolgen sein

(14.03.14) - Mit dem neuen "Security Report" lässt Lookout, Expertin für mobile Sicherheit, das vergangene Jahr 2013 Revue passieren. Cyberkriminellen wurde durch die Zusammenarbeit zwischen Lookout und Google ein deutlicher Schlag versetzt und Millionen von Android-Nutzern konnten geschützt werden. Doch die mobile Bedrohung ist auch 2014 präsent Autoren von Schadsoftware haben sich den veränderten Bedingungen angepasst und greifen nun einzelne Zielgruppen direkt an.

2013: Zielgruppenspezifische Malware und der Aufstieg (und Niedergang) von Adware
Was Malware auf Smartphones angeht, war 2013 ein Jahr voller Veränderungen. Kampagnen zum Verbreiten von Schadsoftware wurden immer zielgerichteter, da die Kriminellen ihre Praktiken angepasst haben, um ihren Profit zu maximieren und möglichst unerkannt zu bleiben. In Ländern mit strengen rechtlichen Vorschriften haben sie andere Wege genutzt und häufig auch auf traditionellere Monetarisierungsstrategien wie den Betrug über Premium-SMS verzichtet, die an und für sich legal sind.

Bedrohungen: Erkennungsraten
Nach jahrelangem Anpassen und Ändern von Codes sowie der Vorgehensweise, wurden 2013 bestimmte Entwicklungsmuster in der Branche erkennbar. Um "wettbewerbsfähig" zu bleiben und den Behörden sowie Sicherheitsunternehmen eine möglichst geringe Angriffsfläche zu bieten, haben Kriminelle damit begonnen, sich zu spezialisieren.

Vorschriften variieren von Land zu Land: Ein kriminelles Vorgehen, das in einem Teil der Erde hochprofitabel und schwer zu belangen ist, kann in einem anderen Land explizit verboten und rechtlich einfach zu verfolgen sein. Diese Unterschiede sorgen dafür, dass Malware-Entwickler sich weiterentwickeln und sich an ihren Marktplatz anpassen - vergleichbar mit Tierarten, die sich an ihre Umgebung anpassen, um überlebensfähig zu sein.

Chargeware: Standort, Standort, Standort
Im Gegensatz zu Ländern wie Russland, China und anderen Teilen Asiens herrschen in westeuropäischen Ländern klare Vorschriften, mit denen Premium-SMS-Betrug bekämpft wird. Dies zwingt Kriminelle in Westeuropa, andere Methoden anzuwenden. "Chargeware", mit der seriöse Premium-SMS-Dienste erweitert werden, sind in Westeuropa beispielsweise eine vorrangige Vorgehensweise. Chargeware besteht typischerweise aus anzüglichen Abonnement-Apps, gespickt mit pornografischen Inhalten: Diese Anwendungen sind extra unverständlich ausformuliert, wenn es um anfallende Gebühren geht.

Daraus folgt, dass Nutzer eine häufig unwissentlich höhere Rechnung bekommen oder das Abonnement nur schwer kündigen können. Im vergangenen Jahr wurden viele Tausende Nutzer von der Lookout-App über diese Art von Anwendungen gewarnt (in Frankreich lag die Erkennungsrate bei 13 Prozent und in Großbritannien bei 20 Prozent). SMSCapers, eine der erfolgreichen Chargeware-Kampagnen, hat Ende 2012 erstmals den Markt überschwemmt - vorwiegend in Frankreich und Großbritannien - und Opfer mit anzüglichen Fotos und einem kaum verständlichen Endbenutzer-Lizenzvereinbarung geködert.

Aufstieg und Niedergang von Adware
Adware sind aggressive Werbenetzwerke und bestehen aus häufig bösartigen Werbe-SDKs (Software Development Kits), die in einer gewöhnlichen Anwendung integriert sind. Der Entwickler erhält für die Einbindung von Werbung eine finanzielle Entlohnung. Im Gegensatz zu harmlosen Werbeanzeigen, von denen das gesamte Ökosystem profitiert und durch die Entwickler ihre Arbeit monetarisieren können, nutzt Adware den Vorteil dieser Beziehung aus, indem persönliche Daten gestohlen werden und die Nutzung der Anwendung häufig durch störende Werbeanzeigen unterbrochen wird. Da Adware sich ohne Überwachung verbreiten kann, hat sie 2013 weltweit einen Höhepunkt erreicht. Die Wahrscheinlichkeit, auf Adware zu stoßen, ist fünfmal höher als bei Malware. Die Grenze zwischen diesen beiden Formen ist jedoch häufig nur schwer zu ziehen. Im Juni 2013 haben wir Richtlinien veröffentlicht, mit einer engeren Definition von Adware und was diese ausmacht. Wir haben damals empfohlen, entsprechende Netzwerke dem Nutzer als feindselig zu kennzeichnen. Im September hat Google die Nutzungsbedingungen des Play Store aktualisiert und 36.000 Apps aussortiert, die Ad-Netzwerke enthielten, die gegen die Vorschriften verstießen.

Adware
Im dritten Quartal 2013 begann der Niedergang von Adware. Kurz vor Jahreswechsel aktualisierten die größten betroffenen Betreiber, LeadBolt und RevMob, ihre Werbe-SDKs, um den neuen Richtlinien zu entsprechen und viel weniger aufdringlich zu sein.

Viele Werbe-SDKs werden entwickelt, ohne den Schutz der Privatsphäre als Priorität zu behandeln. Sie übertragen gesammelte Daten, ohne sie beispielsweise durch Verschlüsselung zu schützen. Dies hat zur Folge, dass diese häufig sensiblen Daten durch Dritte abgefangen werden können, die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Diese Daten können dann verwendet werden, um den ursprünglichen Eigentümer zu tracken oder durch Betrugsversuche Geld aus der Tasche zu ziehen.

Da unsere privaten Smartphones und Tablets heutzutage zunehmend am Arbeitsplatz verwendet werden und wir einen beispiellosen Zugriff auf wertvolle Daten haben, ist es wichtiger als je zuvor, Werbenetzwerke zu kontrollieren. Dafür zu sorgen, dass die Werbemethoden von Anfang an auf Privatsphäre und Sicherheit ausgerichtet sind, ist die einzige Möglichkeit, wie Kriminelle davon abgehalten werden können, sich an die neue Umgebung anzupassen.

Riskantes Verhalten bringt anderes riskantes Verhalten hervor
Lookout betont immer wieder, dass das Risiko, auf Schadsoftware zu treffen, im hohen Maße vom Verhalten der Nutzer abhängt. Sobald einmal die Tür zu einer Infektion geöffnet ist, besteht ein erhöhtes Risiko, sich einen weiteren, separaten Schädling auf das mobile Gerät zu laden. Und zwar nicht aus dem Grunde, weil Malware weitere Malware erzeugt, sondern weil Nutzer, die einmal zweifelhaftes Material herunterladen, dies auch ein zweites, drittes und viertes Mal tun könnten. Die Statistik macht es deutlich:

>> Wenn ein Nutzer einmal auf Adware gestoßen ist, ist die Wahrscheinlichkeit, ein zweites Mal eine App mit Adware herunterzuladen, zweimal so hoch.
>> Ein Trojaner auf dem Smartphone zu haben, bedeutet eine siebenmal höhere Wahrscheinlichkeit, eine weitere App mit einem Trojaner herunterzuladen.
>> Ein Smartphone mit Chargeware verdoppelt das Risiko, in einer heruntergeladenen App auf einen Trojaner zu stoßen.
>> Das Risiko, einen Trojaner herunterzuladen verdreifacht sich, wenn bereits einen Root-Enabler heruntergeladen wurde.

In dieser Welt der maßgeschneiderten Malware sollten wir nicht überrascht sein, dass kriminelle Entwickler nach Möglichkeiten suchen, bestimmte Verhaltensmuster auszunutzen und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Genau wie Werbetreibende streben sie danach, ihren Zielmarkt zu verstehen und ihre Ansätze anzupassen, um die "Zielgruppe" besser zu erreichen.

Fazit
Für 2014 rechnen wir mit Kriminellen bzw. zweifelhaften Unternehmen, die weiterhin die "Grauzone" ausnutzen und zielgruppenübergreifendes Verhalten für ihre dubiosen Zwecke nutzen. Vielleicht tauchen neue Monetarisierungsmethoden auf, aber solange Betrug durch Premium-SMS in bestimmten Regionen der Welt weiterhin ein erfolgreiches Geschäftsmodell ist, erwarten wir hier keine Veränderung.

2013 war das Jahr, in dem wir die Auswirkung der regionalen Diversifizierung von Malware gesehen haben. Wir haben dargelegt, dass durch gebündelten Einsatz innerhalb einer Branche eine massive Bedrohung gestoppt werden kann: 2013 war das Jahr des Niedergangs für Adware. Wie in anderen Bereichen des Lebens gilt auch im Smartphone-Ökosystem: Wer regelmäßig Risiken eingeht, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit von Schadsoftware betroffen sein.

Unternehmen haben bereits große Mengen an sensiblen und vertraulichen Firmendaten auf Smartphones, z.B. Zugangsdaten zu firmeninternen Netzwerken und Cloud-Diensten, Kundenlisten und Kontaktdaten. Da das Arbeiten mit privaten Smartphones und Tablets am Arbeitsplatz sich immer weiter verbreitet, werden Kriminelle abermals mobile Geräte benutzen, um einen einfachen Zugang zu den Unternehmen und ihren wertvollen Daten zu bekommen. Angriffe auf traditionelle, in hohem Maße überwachte Netzwerkdienste werden eher nicht zunehmen.

Bei den aktuellen Nachrichten über Werbe-SDKs in Apps und Anwendungen, die persönliche und Firmendaten über das Internet verbreiten, sind Unternehmen sich deutlicher bewusst denn je, dass Lösungen implementiert werden müssen, die Datenlecks und -verluste minimieren. Um die immer größer werdende Gefahr von Datenverlust zu bekämpfen, werden große und kleine Unternehmen verstärkt Produkte einsetzen, um den Austausch von Unternehmensdaten zwischen Smartphones und lokalem Unternehmensnetzwerk zu kontrollieren. (Lookout Mobile Security: ra)

Lookout Mobile Security: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

Cybercrime hat nur ein Ziel: Daten

Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei

Qualys veröffentlichte ihren Bericht über die Bedrohungslandschaft 2023: Welche Erkenntnisse können aus den Erfahrungen des Jahres 2023 gewonnen werden, um im kommenden Jahr besser mit Risiken umgehen zu können? Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei: Dabei handelt es sich um besonders kritischen Schwachstellen. Sie werden aktiv von Bedrohungsakteuren, Ransomware und Malware ausgenutzt oder es gibt bestätigte Hinweise auf eine Ausnutzung "in the wild".

Anstieg bei Backdoor-Trojanern

Kaspersky-Lösungen haben in diesem Jahr durchschnittlich 411.000 neue schädliche Dateien pro Tag entdeckt; dies entspricht einem Anstieg um knapp drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. In über der Hälfte (53 Prozent) der Angriffe waren schädliche Microsoft-Office- und andere Dokumentenarten involviert.

Desktop- und mobile Gamer im Visier

Ob am Desktop oder auf mobilen Geräten – Gamer werden laut einer aktuellen Analyse von Kaspersky von Cyberkriminellen ins Visier genommen. Hierfür nutzen die Angreifer als Games, Mods oder Cheats getarnte Dateien, die entweder selbst schädlich sind oder nach der Installation auf dem Rechner oder Smartphone der Opfer unerwünschte Programme oder Malware nachladen können. Insgesamt wurden so von Juli 2022 bis Juli 2023 weltweit fast 200.000 Gamer angegriffen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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