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WhatsApp versus E-Mail


Sollten CEOs künftig besser via WhatsApp sensible Daten austauschen?
Durch die verschiedenen Stationen, die eine E-Mail beim Versand durchläuft, kann die Verschlüsselung unterbrochen werden



Malte Pollmann
Malte Pollmann Nur wenn die E-Mail-Anbieter in punkto Verschlüsselung aufrüsten, können sie ihren Vorsprung vor der Konkurrenz halten, Bild: Utimaco

Kommentar von Malte Pollmann, CEO bei Utimaco

Die kürzlich eingeführte End-to-End-Verschlüsselung des Messenger-Dienstes WhatsApp löste eine rege Debatte über die tatsächliche Sicherheit bei der Datenübertragung aus. Galt der Messenger des Facebook-Konzerns doch als neugieriger Datensammler, punktet er nun mit kryptographischer Absicherung des Übertragungssystems. Ist dadurch die Kommunikation via WhatsApp sicherer als per E-Mail?

Ein Vergleich ist hierbei nicht einfach, denn die Absicherung der beiden Kommunikationswege unterscheidet sich wesentlich. Während bei WhatsApp eine Information direkt von einem Gerät zum anderen übertragen und verschlüsselt wird, verläuft die Kommunikation via E-Mail über verschiedene Server und Zwischenspeicher. Das macht die E-Mail-Kommunikation so universell und robust. Jedoch birgt dies gleichzeitig auch Gefahrenpotenzial: Durch die verschiedenen Stationen, die eine E-Mail beim Versand durchläuft, kann die Verschlüsselung unterbrochen werden.

Zudem handelt es sich bei der Kommunikation via E-Mail um ein heterogenes System ohne zentrales Trust-Center, was die technische Absicherung der Daten immens erschwert. WhatsApp hingegen basiert auf einem homogenen System, bei dem die Authentifizierung durch die Mobilfunk-Carrier (Telefonnummer) und deren Einhaltung von einschlägigen ITU-Standards gewährleistet wird.

Die eingeführte End-to-End-Verschlüsselung bei WhatsApp mag zwar die Übertragung der Kommunikationsinhalte sicherer gestalten, dennoch macht dies allein den Messenger nicht geschäftstauglich. Genau das hat das Unternehmen erkannt und kündigte jüngst eine Business-Version seiner Lösung an, die die E-Mail ersetzen soll.

Was also her muss, damit die E-Mail nicht übertrumpft wird? Effiziente und automatische End-to-End-Verschlüsselung der Inhalte – nicht nur beim Transport der E-Mails, sondern auch an den zwischengeschalteten Speicherorten. Das schützt die Daten auch bei Angriffen auf die Server und Zwischenspeicher. Hier können Hardware-Sicherheitsmodule (HSM) den nötigen Vertrauensanker setzen. Sie erzeugen Schlüssel mit echten Zufallszahlen und verwalten diese so, dass die Authentizität der Schlüssel unter allen Umständen sicher ist. Nur wenn die E-Mail-Anbieter in punkto Verschlüsselung aufrüsten, können sie ihren Vorsprung vor der Konkurrenz halten." (Utimaco: ra)

eingetragen: 20.04.16
Home & Newsletterlauf: 10.05.16


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