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Anmeldedaten vor Weiterverkauf getestet


Streaming-Dienste gehören gemäß Akamai-Bericht zu den beliebtesten Zielen von Credential-Stuffing-Angriffen
Die schwersten Angriffe deuten auf Tests mit gestohlenen Anmeldedaten hin; laut des Berichts geben Online-Tutorials und All-in-One-Anwendungen marktspezifischen Hacking-Aktivitäten Auftrieb



Akamai hat die Forschungsergebnisse über großflächige Angriffe auf Online-Video- und Musik-Streaming-Dienste mit Hilfe von gestohlenen Anmeldedaten veröffentlicht. Laut des "State of the Internet"-Sicherheitsberichts "Credential Stuffing: Angriffe und wirtschaftliche Aspekte – Special Media Report" fanden drei der schwersten Credential-Stuffing-Angriffe auf Streaming-Dienste im vergangenen Jahr kurz nach einem Datendiebstahl statt. Diese Angriffe bewegten sich in einer Größenordnung von 133 bis 200 Millionen Zugriffsversuchen, was darauf schließen lässt, dass die Hacker die gestohlenen Anmeldedaten vor dem Weiterverkauf testen wollten.

Die Sicherheit von gestreamten Inhalten war das wichtigste Thema auf der NAB Show 2019, die Anfang April in Las Vegas stattfand. Dort hatte Patrick Sullivan, Director of Security Technology and Strategy von Akamai, im Rahmen des Cybersecurity & Content Protection Summit die neusten Forschungserkenntnisse präsentiert.

Die analysierte Angriffsmethode wird allgemein als "Credential Stuffing" bezeichnet: Böswillige Akteure verwenden automatisierte Tools und versuchen, mit gestohlenen Anmeldedaten Zugriff auf Nutzerkonten auf anderen Websites zu erhalten. Dieses Vorgehen basiert auf der Annahme, dass die Nutzer für mehrere Services die gleichen Anmeldedaten und Passwörter verwenden.

Gestohlene Anmeldedaten können für eine Vielzahl von illegalen Zwecken genutzt werden. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass über raubkopierte Streamingkonten die Inhalte dieser Dienste für Nutzer ohne Abonnement zugänglich gemacht werden. Zudem werden die Daten derart kompromittierter Konten auch verkauft, gehandelt oder in Bezug auf personenbezogene Informationen ausgewertet. Laut den Forschern von Akamai werden solche Konten oft als Massenware im Dark Web angeboten.

"Benutzer darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, einzigartige Kombinationen aus Nutzername und einem starken Passwort zu verwenden, ist eine der wirksamsten Maßnahmen überhaupt, die Unternehmen gegen den Missbrauch von Anmeldedaten ergreifen können. Die gute Nachricht ist, dass Firmen die Bedrohung ernst nehmen und sich über Sicherheitsschutzmaßnahmen informieren, wie die Gespräche während der NAB belegt haben. Mit seinen umfassenden Analysen des Internet-Traffics und der weltweiten Attacken sowie seinen Best Practices kann Akamai Unternehmen vor finanziellen Verlusten sowie einer Schädigung der Marke zu schützen", ergänzt Patrick Sullivan.

Der Bericht zeigt, wie die Experten von Akamai einfach zugängliche Online-Tutorials entdeckt haben, die schrittweise Anleitungen für die Ausführung von Credential-Stuffing-Angriffen bieten, einschließlich der Verwendung von All-in-One-Anwendungen zur Validierung gestohlener oder generierter Anmeldedaten. Laut des Berichts stammen die meisten Angriffe aus den USA, gefolgt von Russland und Kanada. Zudem befinden sich die USA an erster Stelle der Ziele solcher Angriffe – vor Indien und Kanada. Frühere Untersuchungen von Akamai hatten ergeben, dass Unternehmen der Bereiche Medien, Gaming und Unterhaltung im Zeitraum von Mai bis Dezember 2018 insgesamt 11,6 Milliarden Angriffen ausgesetzt waren. (Akamai: ra)

eingetragen: 06.05.19
Newsletterlauf: 16.05.19

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.