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Kein Vertrauen in die Versicherungsbranche


Umfrage: Sind Cyber-Risiken ausreichend versichert?
Die Kosten für jeden einzelnen Datenschutzverstoß, jede einzelne erfolgreich ausgenutzte Sicherheitslücke steigen nachweislich weiter an

(05.06.14) - AppRiver hat eine Umfrage auf der InfoSecurity Europe 2014 im April dieses Jahres durchgeführt. Die Ergebnisse decken sich mit weiteren aktuellen Studien: 63 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass Versicherer die aus Cyber-Sicherheitsvorfällen entstehenden Ansprüche nicht ausgleichen würden. Bei 32 Prozent der UK-Unternehmen ist das Vertrauen sogar so gering, dass sie eine Versicherung, die bei Cyber-Risiken haftet, nicht in Erwägung ziehen.

Insbesondere für die im Vereinigten Königreich angesiedelten Unternehmen scheint es eine regelrechte Vertrauenskrise im Hinblick auf die Versicherungsbranche zu geben. In Gesprächen mit 250 IT-Sicherheitsexperten auf der diesjährigen InfoSecurity Europe hat sich herausgestellt, dass nur sehr wenige der Befragten in eine Deckung von Cyber-Risiken durch Versicherungsunternehmen vertrauen.

63 Prozent der Unternehmen gehen demnach nicht davon aus, dass eine Versicherung die Deckung für potenzielle Cyber-Risiken übernimmt und damit etwaig entstehende Haftungsansprüche ausgleicht. Tatsächlich ist das Vertrauen insbesondere der in UK ansässigen Unternehmen derart gering, dass sie eine Versicherung für diesen sensiblen Bereich nicht ein Mal erwägen.

Demgegenüber steigen die Kosten für jeden einzelnen Datenschutzverstoß, jede einzelne erfolgreich ausgenutzte Sicherheitslücke nachweislich weiter an. Laut einer Umfrage des Ponemon-Institutes liegen sie inzwischen bei durchschnittlich 145 Dollar für jeden dokumentierten Verstoß. Eine einfache Hochrechnung offenbart schnell, dass Unternehmen damit nicht nur immense finanzielle Risiken eingehen, sondern zusätzlich das Risiko ihre komplette Geschäftstätigkeit nicht mehr aufrechterhalten zu können.

Jim Tyer EMEA Channel Director bei AppRiver sagte dazu: "Die Zahl der Unternehmen, die wenig bis gar kein Vertrauen in die Versicherungsbranche haben, ist alarmierend. Wenn ich an dieser Stelle die Rolle des Advocatus Diaboli übernehmen darf: es müsste eigentlich ein Seufzer der Erleichterung durch die Branche gehen mit einer Zahl von 91 Prozent aller Unternehmen (Ergebnisse einer Studie des Sicherheitsspezialisten Kaspersky), die angeben bereits Opfer einer Datenschutzverletzung geworden zu sein und nur etwa einem Drittel der Unternehmen, die den daraus entstandenen Schaden tatsächlich gegenüber einem Versicherer geltend machen."

Die von AppRiver unterstützte Umfrage ergab, dass von den Unternehmen, die über eine Versicherung gegen Cyber-Risiken verfügten (lediglich 18 Prozent der befragten Firmenvertreter bejahten dies), 38 Prozent von der Regel abweichende Sonderkonditionen in die Police mit aufgenommen haben, 32 Prozent das für unnötig hielten, weitere 39 Prozent unsicher waren wie sie am besten verfahren sollten.

Jim Tyer weiter: "Man kann hierzu eine interessante Kalkulation anstellen. Die Wahrscheinlichkeit von speziellen, vom Regelfall abweichenden Versicherungsbedingungen kommt laut den Ergebnissen unserer Umfrage nur in einem von vier Fällen zum Tragen. Was heißt das für die Befragten, die entweder unsicher darüber sind, inwieweit sie über eine Deckung seitens ihres Versicherers verfügen oder diejenigen, die zwar über eine entsprechende Police verfügen, aber gegebenenfalls die Bedingungen ändern müssten: 28 Prozent derjenigen, die überhaupt eine Versicherung abgeschlossen haben, haben keine Ahnung ob diese im Schadensfalle tatsächlich gültig ist. Eine ziemlich hohe Zahl wie ich finde."

Keiner der Befragten mit einer gültigen Police hat denn auch bisher einen Schadensfall angezeigt. "Das könnte man als ein positives Zeichen werten, allerdings gibt es noch zwei weitere, eher bedenklich stimmende Aspekte dabei. Die eingangs erwähnten 63 Prozent der an einer Deckungsübernahme zweifelnden Unternehmen sehen sich in ihrer Annahme weder bestätigt noch widerlegt. Hinreichend wahrscheinlicher ist aber, dass ein Prozent unter den Befragten gar keine korrekten Angaben gemacht hat, dass unter dem Befragten solche sind, die zwar schon Sicherheitsvorfälle verzeichnet, aber nicht ihrem Versicherer gemeldet haben und vor allem, dass eine erhebliche Zahl überhaupt nicht weiß, wie es um die aktuelle Datenschutzsituation im Einzelnen bestellt ist. Ein, wie ich finde, beunruhigender Gedanke", so Tyer abschließend. (AppRiver: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

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