Online-Privatsphäre von Teenagern
Studie: Lästern, Geheimnisse und Furcht vor Mobbing: Flucht in die anonyme Grauzone Soziale Medien
Zwei Drittel der Jugendlichen nutzen Social Media, damit ihre Eltern nicht sehen, was sie schreiben
(19.12.14) - Zwei Drittel der Jugendlichen (63 Prozent, Deutschland 61 Prozent) nutzen Soziale Medien unter anderem, damit ihre Eltern nicht sehen können, worüber sie sprechen. Dies zeigt die aktuelle Studie von AVG. Hinzu kommt die Angst vor Mobbing, wie über die Hälfte (58 Prozent, Deutschland 51 Prozent) der Befragten angab. Trotzdem nutzen fast genauso viele Facebook & Co. für Lästereien, Gehässigkeiten und persönliche Informationen, die sie im realen Leben so nicht teilen würden. Weltweit tun dies 53 Prozent, in Deutschland 61 Prozent.
Nur ein Fünftel der deutschen Teenager nutzen Klarnamen
Im Rahmen der internationalen Studie befragte AVG 4.000 Teenager im Alter zwischen elf und 16 Jahren zu den Themen Online-Privatsphäre und -Verhalten. Danach nutzen nur 21 Prozent der deutschen Teenager ihren Klarnamen in Social Media Kanälen, in Großbritannien dagegen knapp die Hälfte der Befragen (49 Prozent, Durchschnitt 38 Prozent). Rund ein Fünftel (19 Prozent) aller Teenager spricht online über sehr persönliche Dinge. Gleichzeitig gibt ein Viertel (28 Prozent) der Jugendlichen an, bereits ein Familienmitglied darauf angesprochen zu haben, dass diese zu viele Informationen online preisgeben. Deutschland ist hier Spitzenreiter mit 38 Prozent. Auf der anderen Seite glaubt jedoch über die Hälfte (56 Prozent, Deutschland 52 Prozent), dass es eigentlich sehr einfach ist, die Privatsphäre online zu schützen.
Panik bei Freundschaftsanfragen der Eltern? Weit gefehlt!
Wer glaubt, dass Jugendliche in Sozialen Medien nur untereinander kommunizieren, der irrt. Besonders in den USA tauschen sich viele Teenager mit ihren Eltern über Facebook aus: 52 Prozent der dort Befragten sagten, dass sie mit ihrer Mutter über Facebook sprechen, 37 Prozent mit dem Vater. Dagegen sind es in Deutschland nur knapp ein Drittel (30 Prozent), die mit ihrer Mutter und 21 Prozent, die mit ihrem Vater über den Kanal kommunizieren.
Dennoch scheint die Zurückhaltung extrem private Dinge Online mit der Familie auszutauschen hoch. Laut der Studie besprechen Jugendliche auch weiterhin sehr persönliche Dinge in der Familie lieber von Angesicht zu Angesicht. 95 Prozent (Deutschland 96 Prozent) der befragten Teenager bestätigten dies. Via Telefon tauschen noch 13 Prozent (Deutschland 10 Prozent) persönliche Details aus. Schlusslicht bilden die Sozialen Netzwerke mit 3 Prozent, in Deutschland sogar nur 2 Prozent.
Über die Studie
AVG befragte in seiner neuesten Ausgabe der bekannten Digital-Diaries-Studie 3.999 Jugendliche im Alter zwischen elf und 16 Jahren in Australien, Brasilien, Kanada, Tschechien, Frankreich, Deutschland, Neuseeland, Großbritannien und den USA. Die Online-Befragung fand im September 2014 über den Markforschungsspezialist Research Now statt.
(AVG: ra)
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