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Angst vor Datenschutzverletzungen


Studie: Jedes vierte deutsche Unternehmen verschwendet pro Jahr mehr als 100.000 Euro für die Aufbewahrung nicht mehr benötigter Hardware
Bei mehr als der Hälfte dieser Hardware-Horter wurden in den letzten 24 Monaten ein oder zwei Datenschutzverstöße festgestellt



Laut einer Studie der Blancco Technology Group entstehen deutschen Unternehmen enorme Kosten sowie rechtliche Risiken durch die Aufbewahrung veralteter und nicht mehr benötigter Hardware in ihren Rechenzentren. Eine Umfrage unter 600 Experten für Rechenzentren in Nordamerika, den APAC-Staaten und in Europa – darunter 100 Experten aus Deutschland – hat ergeben, dass mehr als ein Viertel (26 Prozent) der deutschen Unternehmen jedes Jahr mehr als 100.000 Euro für die Aufbewahrung nutzloser Hardware ausgibt. Dieses Horten von Hardware kann ein Risiko für die Datensicherheit und den Datenschutz sein. Überraschend ist, dass die Aufsichtsbehörden bei mehr als der Hälfte dieser Unternehmen (59 Prozent) mindestens einmal einen Verstoß gegen internationale Datenschutzgesetze festgestellt haben. Dies ist der höchste Wert aller Länder, die in die Studie einbezogen wurden.

Die exklusive Studie – Das Horten von Datenträgern als Kostenfaktor in Rechenzentren – die von Blancco in Zusammenarbeit mit Coleman Parkes erstellt wurde, zeigt, wie stark deutsche Unternehmen durch die Angst vor einem Imageschaden gelähmt sind. Hauptursache hierfür ist die Gefahr, dass die Sicherheit auf aussortierter Hardware enthaltener Daten verletzt wird oder dass diese in die falschen Hände gelangen. Das heißt konkret, dass Unternehmen sich häufig entgegen den geltenden Datenschutzbestimmungen entscheiden, erhebliche Summen für die Aufbewahrung dieser Geräte auszugeben, anstatt diese Experten für sichere und rechtskonforme Datenlöschung anzuvertrauen und die Hardware anschließend wiederzuverwenden.

"Deutsche Unternehmen verschwenden unnötig hohe Summen aufgrund von Mängeln bei der Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und durch Aufbewahrungskosten. Diese Kosten könnten problemlos minimiert werden", so Fredrik Forslund, Vice President, Enterprise and Cloud Erasure Solutions bei Blancco. "Dies deutet auf ein hohes Maß an Unkenntnis innerhalb der Branche hin, was mit defekter oder veralteter Hardware zu tun hat. Deutsche Unternehmen horten Hardware aus Angst vor Datenschutzverletzungen. Die Folge sind Effizienzverluste, steigende Kapitalkosten, mögliche Verstöße gegen geltende Datenschutzbestimmungen und potenzielle Sicherheitsrisiken."

In deutschen Rechenzentren fehlt es weiterhin an Zeit und Ressourcen zur Umsetzung ganzheitlicher Datenschutzkonzepte. Dies ist einer der Hauptgründe, weshalb 60 Prozent der befragten deutschen Unternehmen, die eigene Rechenzentren betreiben und alle Daten vor Ort speichern, ihre IT-Assets auch über deren Nutzungsdauer hinaus aufbewahren.

Weitere wichtige Erkenntnisse in Bezug auf deutsche Unternehmen:

• >> Die große Mehrheit (80 Prozent) der deutschen Unternehmen gibt zu, dass mindestens 26 Prozent aller RMA-Festplatten (Return Material Authorization), die im Unternehmen aufbewahrt werden, nur deshalb dort sind, weil die Unternehmen nicht bereit sind, diese an den Hersteller zurückzugeben. Darüber hinaus bestätigt mehr als ein Drittel (39 Prozent), dass 51 Prozent ihrer RMA-Festplatten aus genau dem gleichen Grund ungenutzt in ihren Rechenzentren verwaltet werden.

• >> Auf die Frage, weshalb RMA-Festplatten oder -Server nach Ablauf des Leasingzeitraums nicht an den Hersteller zurückgegeben werden, antworteten 62 Prozent der Befragten in Deutschland, dass das Rückgabeverfahren zu manuell und zeitaufwendig sei. 55 Prozent nannten interne Sicherheits- oder Datenschutzbedenken.

• >> Interessanterweise halten 76 Prozent der Befragten in Deutschland die Möglichkeit, ganze Server-Racks oder mehrere Festplatten gleichzeitig zu löschen, für die effektivste Möglichkeit, um ihr aktuelles RMA-Rückgabeverfahren zu verbessern. Darüber gibt die Mehrheit (72 Prozent) an, dass ihnen eine zertifizierte, automatisierte und auditfähige Datenlöschung bei der Verbesserung ihres Rückgabeverfahrens helfen würde. Dies ist der höchste Wert aller Länder, die in der Studie berücksichtigt wurden.

• >> Viele deutsche Unternehmen setzen derzeit verschiedene Methoden zum Löschen ihrer Daten ein. Besorgniserregend ist, dass 64 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben kostenlose Online-Tools ohne Überprüfung oder Zertifizierung einer sicheren Datenlöschung nutzen, während 58 Prozent auch auf physische Vernichtungsverfahren setzen. Dabei gewährleisten selbst physische Vernichtungsmethoden, wie z.B. das Schreddern, nicht immer, dass die Daten tatsächlich nicht wiederherstellbar sind. Das liegt daran, dass Festplattenspeicher aufgrund einer immer höheren Speicherkapazität auch eine höhere Datendichte aufweisen. Der Studie zufolge zeichnet sich bei vielen deutschen Unternehmen bedauerlicherweise auch keine Änderung der eingesetzten Datenlösch-Lösungen ab. Nach eigenen Angaben beabsichtigen 64 Prozent der befragten Unternehmen, auch in zwei Jahren noch kostenlose Online-Tools zu nutzen. Darüber hinaus geben 60 Prozent an, in die physische Vernichtung investieren zu wollen.

• >> Bei der Frage nach den Prioritäten beim Betrieb von Rechenzentren zeigt sich, dass für die befragten Unternehmen in Deutschland die Steigerung der Effizienz des Rechenzentrums an erster Stelle steht (42 Prozent), gefolgt von der Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit des Rechenzentrums (36 Prozent) und der Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) (35 Prozent).

"Es überrascht nicht, dass mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland (60 Prozent) das RMA-Rückgabeverfahren als "sehr" oder "extrem" schwierig bewertet hat. Die derzeit eingesetzten Verfahren sind veraltet und ineffizient und müssen dringend automatisiert werden. In einigen Fällen fühlen sich Unternehmen gezwungen, noch mehr Ressourcen zu verschwenden, indem sie jede Festplatte einzeln löschen", so Forslund. "Deutsche Unternehmen sitzen auf IT-Assets, die für sie sehr gefährlich werden können – auch wenn sie selbst glauben, dass sie durch deren Aufbewahrung das Risiko von Datenschutzverletzungen minimieren."

Methodik:
Die Primärerhebung wurde von der Blancco Technology Group in Auftrag gegeben und im Dezember 2018 von Coleman Parkes durchgeführt. Die Stichprobe umfasste insgesamt 600 Experten für Rechenzentren aus 600 Unternehmen (jeweils 100) in Großbritannien, den Deutschland, USA, Kanada, Japan und China aus sechs vertikalen Märkten: Gesundheitswesen, öffentlicher Sektor, Pharmaindustrie, Finanzwesen, Einzelhandel und Telekommunikation.
(Blancco Technology Group: ra)

eingetragen: 10.07.19
Newsletterlauf: 07.08.19

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

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  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.