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Gestohlene Anmeldeinformationen


Diebstahl von Zugangsdaten in Europa boomt bei gleichzeitiger Abnahme in den USA
Die Hälfte der Opfer lebt in Europa und Russland - Verbreitung von LokiPWS-Malware-Familien steigt seit Anfang 2017 um mehr als 300 Prozent



Blueliv hat ihren neuen Bericht über den verbreiteten Diebstahl von Login-Daten, "The Credential Theft Ecosystem", veröffentlicht. Laut Bluelivs Datenerhebungen ist seit Anfang 2018 die Anzahl der gestohlenen Anmeldeinformationen aus Europa und Russland im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2017 (Januar-Mai) um 39 Prozent gestiegen. Bluelivs Analysen kommen dabei zu dem Schluss, dass die Hälfte der weltweiten Opfer des Login-Datenklaus in Europa und Russland beheimatet sind (49 Prozent).

Wenn nur europäische Bürger in der Statistik berücksichtigt werden, erhöht sich die Anzahl der gestohlenen Anmeldeinformationen im Vergleich zum Vorjahr sogar um 62 Prozent. Das von Blueliv beobachtete Wachstum für Europa und Russland ist überraschenderweise erheblich höher als in Nordamerika, wo im Jahresvergleich sogar ein Rückgang um fast die Hälfte (48 Prozent) zu verzeichnen war. Diese erstaunliche Steigerung der cyberkriminellen Aktivitäten außerhalb des amerikanischen Kontinents deutet darauf hin, dass die Branche für den Diebstahl von Zugangsdaten in Europa sowohl in Bezug auf ihre Innovationskraft als auch in ihrem Umfang wächst.

Daniel Solís, CEO und Gründer von Blueliv, sagt: "Alles, was ein Angreifer benötigt, ist ein einziger Satz von Zugangsdaten, in der Regel Benutzername und Passwort, um unerkannt in ein Unternehmen einzudringen und größtmöglichen Schaden anzurichten. Als europäisches Cyber Security-Unternehmen sind wir sehr besorgt über diese große Gefahr für Bürger und Unternehmen auf unserem Kontinent. Unser aktueller Bericht ermöglicht einen tiefen Einblick in das Geschäft mit gestohlenen Zugangsdaten und bietet wertvolle Unterstützung auf allen Ebenen: für CISOs, die ihr Unternehmen schützen wollen, und für Sicherheitsanalysten, die nach Indikatoren für Cyberangriffe (IOCs) suchen, um Bedrohungen frühzeitig erkennen und abwehren zu können. Cyberkriminelle verbessern ständig ihre Angriffs-Tools und bringen diese immer schneller in Produktion. Daher ist die Zusammenarbeit innerhalb der Industrie und die gemeinsame Nutzung von Cyber-Informationen von entscheidender Bedeutung."

Neue aggressive Malware-Familien
Der Bericht zeigt auch einige interessante Trends bei der technischen Weiterentwicklung von bekannten Malware-Familien in diesem Umfeld. Pony, KeyBase und LokiPWS (auch bekannt als Loki Bot) waren seit Beginn des Jahres 2017 durchweg die aktivsten Malware-Typen, um Login-Daten zu stehlen, wobei Pony die beliebteste Malware der Datendiebe war. Seit Beginn des Jahres 2018 hat Blueliv nun einen enormen Anstieg bei LokiPWS beobachtet – um mehr als 300 Prozent – und die Fälle von Zugangsdatendiebstahl mit LokiPWS und Pony sind derzeit fast gleich hoch. In jüngster Zeit, von Januar bis Mai 2018, stieg die Anzahl der von Blueliv identifizierten Fälle, bei denen LokiPWS genutzt wurde, um 167 Prozent. Derzeit ist es möglich, LokiPWS in einer Vielzahl von Marktplätzen im Dark Web als modulares Produkt (Stealer, Wallet Stealer und Loader) mit Preisen zwischen 200 und 2000 US-Dollar, abhängig von der gewünschten Funktionalität, zu erwerben.

Daniel Solís ergänzt: "Laut unserem Analystenteam bedeutet die hohe Anzahl der gefundenen LokiPWS-Fälle, dass die Popularität dieser Malware unter Cyberkriminellen stark zunimmt. Quellcode-Lecks verschiedener Versionen haben vermutlich diesen Anstieg in den letzten Jahren beeinflusst und dazu beigetragen, dass LokiPWS zu einer der am schnellsten wachsenden Credential-Stealer-Familien wurde. Pony ist mittlerweile bereits seit 2011 aktiv und ist daher wegen besserer Erkennungsmöglichkeiten durch Antivirus-Software vielleicht immer weniger erfolgreich. "

Der Blueliv-Bericht behandelt ausführlich die folgenden Themen:
>> Verwendete Taktiken, Techniken und Verfahren, die Cyberkriminelle zum Diebstahl von Anmeldeinformationen verwenden
>> Wie gestohlene Anmeldeinformationen verwendet werden und welchen Wert sie auf illegalen Marktplätzen haben
>> Methoden zum Herausfiltern, Extrahieren und Validieren von Anmeldeinformationen
>> Wie Cyberkriminelle vom Diebstahl von Anmeldeinformationen profitieren und wie stark einzelne Branchen davon betroffen sind
(Blueliv: ra)

eingetragen: 20.07.18
Newsletterlauf: 27.07.18

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

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    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

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