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Cybersicherheit: Kritischer Fachkräftemangel


Studie: Jugend kann Lücke im Bereich Cybersicherheit schließen, wenn die Branche es erlaubt
Junge IT-begeisterte Leute müssen allerdings dazu ermutigt werden, ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Cyberkriminalität einzusetzen




Technisch versierte Nachwuchskräfte könnten das immer größer werdende Qualifikationsdefizit im Bereich Cybersicherheit wettmachen. Allerdings zeigt die Branche potenziellen Nachwuchskräften oftmals keinen klaren Karriereweg auf, um Arbeitsplätze zu finden, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern oder der Gesellschaft nützliche Dienste zu erweisen. Eine mögliche Folge: talentierte Jugendliche könnten eher dazu verleitet werden, Cyberkriminalität zu verschärfen, anstatt sie zu verhindern. Diese Erkenntnisse gehen aus einer breit angelegten Studie von Kaspersky Lab hervor, für die mehr als 12.000 Führungskräfte sowie gut ausgebildete junge Leute unter 25 Jahren in Europa und den USA befragt wurden.

Potenzielle Nachwuchskräfte und Cybersicherheit
Für das Thema Cyberkriminalität hegen die jungen Befragten eher Neugier und zum Teil Anerkennung als Bedenken. Für 57 Prozent der jungen Leute unter 25 Jahren ist Hacking eine "beeindruckende" Fähigkeit. Auch sind viele der Befragten ziemlich versiert darin, eigene Spuren im Internet zu verwischen, beispielsweise ist fast ein Drittel der Personen unter 25 Jahre (31 Prozent) in der Lage, die eigene IP-Adresse zu verbergen.

Etwa ein Viertel (27 Prozent) der befragten möglichen Nachwuchskräfte hat eine Karriere im Bereich Cybersicherheit in Betracht gezogen, allerdings geben auch viele zu, sich lieber für eher fragwürdige Aktivitäten zu engagieren. Nur die Hälfte (50 Prozent) der Studienteilnehmer unter 25 Jahren würde sich am Kampf gegen die Cyberkriminalität beteiligen. Eine beträchtliche Anzahl würde die eigenen Fähigkeiten stattdessen eher aus Spaß (17 Prozent), für geheime Aktivitäten (16 Prozent) und zur finanziellen Bereicherung (11 Prozent) nutzen.

Auch sind Teenager-Hacker in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl hochkarätiger Cyberangriffe in Verbindung gebracht worden.

"Sowohl Industrie als auch Bildungseinrichtungen müssen mehr tun, um die jüngere Generation potenzieller Cyberexperten zu involvieren. Die Warnzeichen sind eindeutig: die Häufigkeit und das Profil von Cyberangriffen durch Teenager wachsen mit jeder neuen Generation stärker an. Dazu kommt, dass Malware-as-a-Service heutzutage leicht verfügbar sind", sagt Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von Kaspersky Lab.

Problem: Einstieg in die Cybersicherheit
Junge IT-begeisterte Leute sind möglicherweise eine Lösung, um den immer ausgeprägteren Fachkräftemangel im Bereich Cybersicherheit zu beheben. Sie müssen allerdings dazu ermutigt werden, ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Cyberkriminalität einzusetzen. Die neueste Global-Workforce-Umfrage von Frost and Sullivan prognostiziert, dass bis zum Jahr 2020 1,5 Millionen Fachkräften im IT-Sicherheitsbereich fehlen werden. Laut den Umfrageergebnissen von Kaspersky Lab erkennen 93 Prozent der befragten Führungskräfte, dass die Branche sich im Hinblick auf die Bedrohungslandschaft weiterentwickeln muss; und 87 Prozent stimmen zu, dass es wichtig ist, dass sich junge Menschen am Kampf für eine bessere Cybersicherheit beteiligen.

Aktuell sind Arbeitgeber nicht in der Lage, die Interessen und Talente junger Leute im Bereich Cybersicherheit in die richtige Richtung zu lenken. Zahlreichen Unternehmen mangelt es an Stellen für Berufsanfänger. Die Mehrheit der befragten Unternehmen nimmt Beförderungen im Cybersicherheitsbereich nur intern vor (72 Prozent), bietet interne Schulungen nur nach Bedarf und sucht bei Neueinstellungen in der Regel nach erfahrenen externen Sicherheitsexperten (53 Prozent).

"Unsere Studie verdeutlicht drei Dinge: erstens einen riesigen Fachkräftemangel im Bereich Informationssicherheit, zweitens die Fähigkeit junger Leute, diese Lücke zu schließen, und drittens die Schwierigkeiten der Branche, diesen jungen Leuten die ersten Schritte für eine Karriere im Bereich IT-Sicherheit zu ermöglichen", sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab.

Engere Kooperation mit dem Bildungssystem oder bessere Nachwuchsförderung?
62 Prozent der befragten IT-Fachkräfte fordern, dass neue Generationen von Cybersicherheitsexperten über das Bildungssystem ausgebildet werden sollten.

Kaspersky Lab ist der Ansicht, dass auch seitens der Arbeitgeber mehr zur Lösung des Problems beigetragen werden sollte. Für potenzielle Nachwuchskräfte müssen Anreize für eine Laufbahn im Bereich Cybersicherheit geschaffen werden. Selbst unter den IT-Sicherheitsexperten geben 27 Prozent zu, dass die Unternehmen mehr tun müssen, um Schulungen und Trainee-Programme anzubieten. Eugene Kaspersky ergänzt: "Uns ist bewusst, dass Kaspersky Lab und andere Unternehmen in der Cybersicherheitsbranche eine gewisse Verantwortung hierfür tragen. Wir nehmen uns daher dieser weltweiten Herausforderung an, indem wir aktiv werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser kürzlich eingeführtes Talent Lab [3]."

"Die Lösung des Problems des bestehenden Fachkräftemangels muss sowohl von der Industrie als auch vom Bildungssystem angegangen werden. Wir müssen für junge Leute die Attraktivität von Arbeitsplätzen im Bereich Cybersicherheit steigern. Man muss sich bewusst machen, dass diese Generation mehr mit Technologie vertraut ist als jede andere zuvor und der Branche bald haushoch überlegen sein wird. Wir müssen diesen Pool an potenziellen Nachwuchskräften auf unsere Seite bringen und ihnen Raum zur Entfaltung geben, ansonsten könnte sich die Bedrohung durch Cyberkriminalität noch verstärken. Das Talent der jungen Generation muss zum Nutzen der ganzen Gesellschaft gefördert werden", so Eugene Kaspersky abschließend.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 23.10.16
Home & Newsletterlauf: 08.11.16


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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.