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Hochentwickelte Exploits im Umlauf


Mehr als ein Viertel der Ransomware-Opfer im Jahr 2017 waren Unternehmen
Fast eine Million Angriffe: Bisher wurden im Jahr 2017 weltweit knapp 950.000 Nutzer per Ransomware angegriffen



Mehr als ein Viertel (26,2 Prozent) aller im Jahr 2017 von Kaspersky Lab verhinderten Ransomware-Angriffe haben es weltweit auf Unternehmen abgesehen. Das entspricht einem Zuwachs von 3,6 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr 2016 (22,6 Prozent). Der Grund für die Steigerung: Organisationen weltweit hatten aufgrund der drei großen Angriffswellen WannaCry, ExPetr und BadRabbit verstärkt mit Verschlüsselungsattacken zu kämpfen.

Die Experten von Kaspersky Lab haben das Ransomware-Jahr 2017 in einer aktuellen Analyse genauer unter die Lupe genommen. Die grundlegende Feststellung: Im Jahr 2017 haben Ransomware-Angriffe eine neue Stufe erreicht; in Kombination mit fortschrittlichen Bedrohungsakteuren wurden Unternehmen und Organisationen häufig unvorbereitet attackiert.

Das eigentliche Ziel der zerstörerischen Angriffe bleibt nach wie vor unklar. Die drei großen Angriffswellen waren WannaCry im Mai, ExPetr (NotPetya) im Juni und BadRabbit im Oktober. Dabei setzten die Bedrohungsakteure auf Exploits, um die Unternehmensnetzwerke zu kompromittieren. Neben WannaCry und Co. gab es im Jahr 2017 weitere Erpressungsangriffe auf Unternehmen. Insgesamt schützten die Lösungen von Kaspersky Lab im bisherigen Jahresverlauf mehr als 240.000 Unternehmenskunden vor einer Ransomware-Infektion.

"Die Angriffe aus diesem Jahr haben für großes Aufsehen gesorgt und sind ein extremes Beispiel dafür, dass Kriminelle zunehmend Unternehmen im Visier haben", so Fedor Sinitsyn, Senior Malware Analyst bei Kaspersky Lab. "Diesen Trend haben wir bereits im Jahr 2016 erkannt. In diesem Jahr sehen wir eine Verschärfung dieser Entwicklung und für die Zukunft keinen Grund für eine Entwarnung. Die Opferfirmen sind erstaunlich verwundbar; zudem kann von ihnen ein höheres Lösegeld gefordert werden als von Einzelpersonen, weil sie eher bereit für eine Zahlung sind, um das eigene Geschäft am Laufen zu halten. Daher ist es nicht überraschend, dass neue Angriffswege gegen Unternehmen, beispielsweise über Remote-Desktop-Systeme, auf dem Vormarsch sind."

Ransomware-Trends des Jahres 2017

• >> Fast eine Million Angriffe:
Bisher wurden im Jahr 2017 weltweit knapp 950.000 Nutzer per Ransomware angegriffen – im Vorjahr waren es sogar rund 1,5 Millionen. (Hierbei muss in Betracht gezogen werden, dass aufgrund verbesserter Entdeckungsmethoden die Lösungen von Kaspersky Lab Downloader-Programme, die früher als Krypto-Malware erkannt wurden, über heuristische Technologien besser erkennen und nicht mehr als Ransomware klassifizieren.)

• >> Hochentwickelte Exploits im Umlauf: WannaCry, ExPetr, BadRabbit sowie weniger bekannte Familien wie AES-NI und Uiwix nutzten hochentwickelte Exploits, die im Frühjahr 2017 durch die Shadow-Brokers-Gruppe veröffentlicht wurden.

• >> Mehr Modifikationen, weniger Familien: Die Anzahl bekannter Ransomware-Familien ging von 62 im Jahr 2016 auf 38 im Jahr 2017 zurück, zeitgleich stieg allerdings die Anzahl der Modifikationen bereits existierender Ransomware auf 96.000 (im Vorjahr waren es 54.000). Warum gab es mehr Modifikationen? Weil die Angreifer versuchen, bereits existierende Malware über die Varianten vor aktuellen Sicherheitslösungen zu verstecken.

• >> Remote-Desktop-Systeme im Visier: Der Trend einer Infektion von Remote-Desktop-Systemen nahm im Jahr 2017 weiter zu und entwickelte sich zu einem der meistgenutzten Verbreitungswege für bekannte Malware-Familien wie Crysis, Purgen/Globelmposter oder Cryakl.

• >> Mehrzahl mit Datenverlust: 65 Prozent der im Jahr 2017 von Ransomware betroffenen Unternehmen haben entweder den Zugriff auf einen Großteil oder alle ihre Daten verloren; ein Sechstel der Unternehmen, die Lösegeld bezahlt haben, waren nicht in der Lage, ihre Daten wiederherzustellen.

• >> Prominente Akteure verschwinden: Einige Angreifer veröffentlichten ab dem zweiten Quartal 2017 Entschlüsselungs-Keys und beendeten damit ihre Aktivitäten, darunter AES-NI, xdata, Petya/Mischa/GoldenEye sowie Crysis. Crysis allerdings tauchte, eventuell unter einer anderen Gruppe, erneut auf.

NoMoreRansom.org
Die im Jahr 2016 gegründete Initiative ,NoMoreRansom.org‘ ist nach wie vor aktiv und auch auf Deutsch verfügbar. Das Projekt vereint Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsanbieter im Kampf gegen Ransomware und bietet Privatnutzern und Unternehmen wichtige Informationen über Ransomware sowie Entschlüsselungstools.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 08.01.18
Home & Newsletterlauf: 12.02.18


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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.