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Cyberrisiko durch Datenchaos im Unternehmen


Nach Unternehmensaustritt haben 33 Prozent aller ehemaligen Mitarbeiter noch immer internen Datenzugriff
Ein Viertel der Angestellten teilt Nutzernamen und Kennwörter mit Kollegen




Durch fehlende Reglementierung und Limitierung von Handlungsspielräumen aktueller und ehemaliger Mitarbeiter hinsichtlich sensibler Firmendaten, setzen sich Unternehmen einem erhöhten Datenverlust-Risiko aus. Ein Drittel (33 Prozent) der von Kaspersky Lab in Deutschland befragten Büroangestellten hat noch immer Zugang zu Dokumenten, E-Mails oder online verfügbaren Dateien eines früheren Arbeitgebers. Eine reale Gefahr für die Sicherheit sensibler Firmendaten und damit die Reputation eines Unternehmens, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Kaspersky Lab über in Büros anfallenden digitalen Datenmüll beziehungsweise das verstärkt vorherrschende Datenchaos. Ehemalige Mitarbeiter könnten diese Daten für eigene Zwecke, etwa an einem neuen Arbeitsplatz, nutzen, versehentlich löschen oder beschädigen. In diesem Fall sind zeit- und ressourcenaufwändige Aktionen zur Datenrettung nötig.

Die meisten Unternehmen sehen sich heute mit einer riesigen Menge digitaler Dateien konfrontiert - befeuert durch die Nutzung von Collaboration-Lösungen, Online-Dokumenten und File-Sharing-Services. Unklarheiten darüber, welche Daten sich wo befinden, wer wann und wo in welcher Form darauf Zugriff hat, sind vorprogrammiert – ein digitales Durcheinander ist die Folge. Dies ist jedoch nicht nur ein organisatorisches Problem. Online-Daten nicht sperren zu können, stellt im schlimmsten Falle sogar eine Bedrohung für das gesamte Unternehmen dar.

Dabei geht das höchste Risiko nicht von den eigenen Mitarbeitern, sondern von bereits ausgeschiedenen Angestellten aus, denen die Zugriffsrechte auf E-Mail-Services, Messenger-Apps oder Google-Dokumente nicht entzogen wurden. Dies ist besonders besorgniserregend, da es sich hierbei um geistiges Eigentum, Geschäftsgeheimnisse oder andere geschützte oder vertrauliche Daten handeln kann. Im Besitz von Cyberkriminellen oder Wettbewerbern könnten diese gegen die Interessen des eigenen Unternehmens und zum persönlichen Vorteil genutzt werden. So gaben 69 Prozent der von Kaspersky Lab befragten deutschen Angestellten an, mit Dokumenten zu arbeiten, die in unterschiedlichster Ausprägung vertrauliche Daten enthalten.

Datenchaos: Zeitfresser mit hohem Gefahrenpotenzial
Die Studie ergab darüber hinaus, dass fast die Hälfte der Mitarbeiter (49 Prozent) es als schwierig ansehen, aufgrund des digitalen Datenchaos ein Dokument oder eine Datei beziehungsweise deren Speicherort zu finden. Dabei haben 55 Prozent dasselbe Endgerät für die Arbeit und den privaten Gebrauch im Einsatz. Informationen können dadurch auf verschiedenen Devices dupliziert werden oder veraltet sein, was zu Verwirrung oder Fehlern am Arbeitsplatz führen kann. In den Händen von unberechtigten Dritten oder Konkurrenten kann dies zudem zu gefährlichen Datenkompromittierungen führen. Mögliche Konsequenzen: Strafverfolgung oder Klagen von Kunden wegen Verstößen gegen Geheimhaltungsklauseln oder die Datenschutzgesetzgebung.

Das Problem des ordnungsgemäßen Zugangs zu Arbeitsmitteln wird auch dadurch deutlich, dass knapp ein Viertel (26 Prozent) der Arbeitnehmer zugibt, ihre Nutzernamen und Kennwörter mit Kollegen zu teilen.

"Unorganisierte digitale Dateienbestände und unkontrollierte Zugriffsrechte können unter Umständen Datenschutzverletzungen und Cybervorfälle zur Folge haben. In den meisten Fällen werden sie jedoch primär zu Störungen der Büroabläufe, sowie zu Zeit- und Energieverlust bei der Wiederherstellung fehlender Dateien führen", sagt Maxim Frolov, Vice President of Global Sales bei Kaspersky Lab. "Insbesondere bei kleinen und im Wachstum begriffenen Unternehmen, die sich um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit bemühen, gilt es, eine solche Situation zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Cyberbedrohungen, sondern darum eine effektive und unterbrechungsfreie Arbeitsweise sicherzustellen, bei der die Zeit der Mitarbeiter zielgerichtet zur Erreichung der Unternehmensziele genutzt wird, indem diese über alle notwendigen Daten verfügen."

Tipps für einen sicheren Umgang mit sensiblen Daten

• >> Einrichtung einer Zugriffsrichtlinie für Unternehmensbestände, einschließlich E-Mail-Boxen, freigegebenen Ordnern, Online-Dokumenten: Alle Zugriffsrechte sollten aufgehoben werden, sobald ein Mitarbeiter den Arbeitgeber verlassen hat.

• >> Regelmäßige Auffrischung der Cybersicherheitsregeln des Unternehmens unter der Belegschaft, um ein grundlegendes Verständnis zu schaffen und Gelerntes zu verfestigen.

• >> Verwendung von Verschlüsselungstechnologien, um die auf Geräten gespeicherten Unternehmensdaten zu schützen und Daten abzusichern.

• >> Der Belegschaft klare und nachvollziehbare Richtlinien für die Generierung sicherer Passwörter an die Hand geben, um etwa die Verwendung personenbezogener Daten oder die Weitergabe an Dritte innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu verhindern. Die Passwort-Manager-Funktion innerhalb einer Security-Lösung kann darüber hinaus dazu beitragen, die Sicherheit von Passwörtern zu gewährleisten und vertrauliche Daten zu schützen.

• >> Unternehmen, die mit Cloud Services arbeiten, sollten eine Cybersicherheitslösung wählen, die zu Ihrer Unternehmensgröße passt.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 29.05.19
Newsletterlauf: 19.06.19

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.