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Mangelnde Datenlöschung


Studie zur Datensicherheit: Blancco Technology Group und Kroll Ontrack finden alte Daten auf vielen online verkauften Gebrauchtgeräten
Bei 57 Prozent der Smartphones und 75 Prozent der gebraucht über Amazon, eBay und Gazelle verkauften Festplatten mit Datenrückständen wurden vorher Löschversuche unternommen

(29.10.15) - Laut einer internationalen Studie zur Datensicherheit, durchgeführt von der Blancco Technology Group und Kroll Ontrack, befinden sich auf vielen gebrauchten Mobilgeräten, Festplatten und SSDs, die online zum Kauf angeboten werden, noch alte Daten unterschiedlichster Art. Bei einer Überprüfung von 122 Gebrauchtgeräten, die über Amazon, eBay und Gazelle.com gekauft wurden, fand Kroll Ontrack auf 48 Prozent der Festplatten und SSDs Restdaten. Auf 35 Prozent der Mobilgeräte konnten alte E-Mails, Anruflisten, Textnachrichten, SMS, Sofortnachrichten, Fotos oder Videos wiederhergestellt werden.

Die genauere Untersuchung ergab, dass unter den Mobilgeräten und Festplatten/SSDs, auf denen noch Daten gefunden wurden, bei 57 bzw. 75 Prozent ein Löschversuch unternommen worden war. Besonders alarmierend war schließlich, dass die gescheiterten Löschversuche auf die Verwendung gängiger, jedoch unzuverlässiger Methoden zurückgeführt werden konnten. Dabei blieben sensible Informationen zugänglich, die potenziell von Cyberkriminellen genutzt werden können.

Paul Henry, IT Security Consultant für die Blancco Technology Group, erläutert: "Egal, ob Sie eine Einzelperson, ein Unternehmen oder eine staatliche Einrichtung sind – mangelnde Datenlöschung kann schwerwiegende Folgen haben. Eine Haupterkenntnis unserer Studie ist, dass die meisten Menschen in irgendeiner Weise versucht haben, ihre Daten von den elektronischen Geräten zu löschen. Gängige Löschmethoden sind bekannt und scheinen zuverlässig, beseitigen die Daten aber oft nicht dauerhaft und entsprechen nicht regulatorischen Standards. Ein aktuelles Beispiel für diese Gefahr sind Ergebnisse einer staatlichen Prüfung, die feststellte, dass zwölf US Landesbehörden, die für Besteuerung, Fahrerlaubnisse und Programme für Menschen mit psychischen Erkrankungen verantwortlich sind, inadäquate Methoden zur Vernichtung von Informationen einsetzten. Die wichtigste Lektion für Unternehmen wie Verbraucher ist es zu verstehen, welche Löschmethoden wirksam sind und regulatorische Standards erfüllen, und vor allem nicht blind zu vertrauen, dass einfaches "Löschen" Daten für immer entfernt."

Überraschend war zudem, dass bei zwei der gebrauchten Mobilgeräte anhand der alten Daten die Identität des ursprünglichen Benutzers ermittelt werden konnte. Datenrückstände, zum Beispiel von E-Mails mit Kontaktinformationen oder Multimedia-Dateien mit dem geistigen Eigentum eines Unternehmens, können gravierende Konsequenzen haben. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Studie, wie wichtig es ist, effektive Verfahren zur Datenlöschung zu verwenden und die Sicherheitsrisiken zu verringern, die aus einer nicht sachgemäßen oder unvollständigen Löschung resultieren können.

"Durch das manuelle Löschen von Daten oder das einfache Abmelden von einer App werden die Daten nicht vom Gerät entfernt", erläutert Axel Kunz, Sales Manager Kroll Ontrack GmbH. "Durch das Löschen wird lediglich verhindert, dass das Mobilgerät die Daten noch findet. Physisch gesehen sind die Daten aber weiterhin vorhanden und können wiederhergestellt werden. Bei Festplatten und SSDs hängt es vom Betriebssystem ab, inwieweit die Daten bei einer Formatierung tatsächlich gelöscht werden. Um jedoch wirklich sicherzustellen, dass sich keine Daten mehr wiederherstellen lassen, muss man die Daten mit einer renommierten Löschsoftware vollständig überschreiben."

Weitere Ergebnisse der Studie:

>> Die standardmäßigen Optionen zum Löschen von Dateien vermitteln dem Benutzer eine trügerische Sicherheit. Auf einem von vier Laufwerken mit Restdaten und damit auf 11 Prozent aller Festplatten und SSDs wurde nur eine einfache Löschung vorgenommen, d. h. der Benutzer hat die Datei gelöscht oder in den Papierkorb verschoben. Dadurch blieben insgesamt 444.000 Dateien zugänglich.

>> Schnellformatierung und Neuformatierung sind gängige, jedoch unzuverlässige Verfahren, um alle alten Daten von einer Festplatte zu löschen. Unsere Analyse zeigte, dass auf 61 Prozent der Laufwerke mit alten Daten eine Schnellformatierung durchgeführt worden war.

>> Bei Mobilgeräten ist es schwierig, Daten zu löschen, die Wiederherstellung von alten Daten auf Gebrauchtgeräten jedoch funktioniert einfach. Bei 57 Prozent der Mobilgeräte mit Datenrückständen war zuvor ein Löschversuch unternommen worden. Übrig geblieben waren 179 Textnachrichten, 252 Sofortnachrichten, 75 große Fotos und 2 SMS-Nachrichten.

>> Verbliebene E-Mails, Textnachrichten und Sofortnachrichten können für den Benutzer bzw. seinen Arbeitgeber persönliche, finanzielle und Reputationsschäden nach sich ziehen. Insgesamt konnten von den untersuchten Mobilgeräten 2.153 E-Mails und 10.838 Textnachrichten, SMS und Sofortnachrichten wiederhergestellt werden.
(Kroll Ontrack: Blancco Technology: ra)

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