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Cybercrime kostet Weltwirtschaft 445 Mrd. Dollar


Studie beziffert jährliche Schäden durch Kriminelle im Netz: 15 bis 20 Prozent der Wertschöpfung des Internets vernichtet
Deutschland verliert 1,6 Prozent des BIP

(30.06.14) - McAfee, ein Geschäftsbereich von Intel Security, schätzt die globalen jährlichen Kosten durch Cyberkriminalität auf über 400 Milliarden USD. Dies ist eines der Ergebnisse des Reports "Net Losses – Estimating the Global Cost of Cybercrime" des Center for Strategic and International Studies (CSIS), der von den Sicherheitsspezialisten von McAfee in Auftrag gegeben wurde. Eine Konsequenz aus den finanziellen Schäden: in der Europäischen Union könnten 150.000, in den USA sogar 200.000 Arbeitsplätze mehr existieren. Die G20-Länder erleiden die größten Verluste: die vier stärksten Marktwirtschaften – USA, China, Japan und Deutschland – verzeichnen alleine Schäden im Wert von 200 Milliarden USD. Deutschland verliert laut Report 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Cyberkriminalität wirkt sich negativ auf Unternehmen und generell auf den Handel, auf Innovation, Wettbewerb und Wachstum in Volkswirtschaften aus. Die globale Internetwirtschaft zum Beispiel generiert geschätzt Umsätze zwischen zwei und drei Billionen USD. Diese wachsende Wirtschaftssparte ist besonders betroffen: Laut CSIS werden 15 bis 20 Prozent der Wertschöpfung im Netz durch Cyberkriminalität vernichtet. Ein weiteres zentrales Thema des Reports ist der Diebstahl von geistigem Eigentum, der besonders in führenden Industrienationen ein Problem darstellt. Dementsprechend attraktiver sind diese Länder auch für Kriminelle: Hochlohnländer verlieren im Durchschnitt etwa 0,9 Prozent mehr vom BIP als Niedriglohnländer.

"Cyberkriminalität wirkt wie eine Abgabe auf Innovation, bremst Innovatoren und Investoren durch Umsatzverluste aus", so Jim Lewis vom CSIS. "In entwickelten Ländern hat Cybercrime zudem Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Jobs mit einer hohen Wertschöpfung gehen verloren."

Wirtschaftliche Schäden für Unternehmen und Bürger
Im McAfee-CSIS-Report werden vielfältige Schadensarten in die Berechnung der finanziellen Auswirkungen von Cybercrime einbezogen: Von Wirtschaftsspionage, Finanzstraftaten und Marktmanipulation über die Opportunitäts- und "Aufräumkosten" für Unternehmen bis hin zu den vielfältigen Vorfällen in Bezug auf persönliche Nutzerdaten. Die Aufräumkosten – im Report "Recovery Costs", also Kosten, um die digitale Infrastruktur nach einem Angriff zu säubern und beispielsweise Image-Schäden einzudämmen – machen oft ein Vielfaches dessen aus, was Hacker eigentlich an Profit aus ihren Aktivitäten ziehen. In Italien beispielsweise schätzt der Report die Schäden durch Hacker auf 875 Millionen USD, die Recovery Costs aber auf 8,5 Milliarden USD.

Mit Schäden in Höhe von etwa 1,6 Prozent des BIP trägt Deutschland im internationalen Vergleich anteilig die höchsten Kosten. Die Niederlande folgen hier mit 1,5 Prozent, gefolgt von den USA und Norwegen mit je 0,64 Prozent und China mit 0,63 Prozent. Je besser die jeweiligen Länder Daten erfassen, desto selbstbewusster sind die Länder auch, was die gemeldete Schadenshöhe betrifft. In Deutschland wird beispielsweise im Vergleich viel erfasst – in Großbritannien weniger. Auch daraus können sich Unterschiede bei den BIP-Anteilen ergeben.

"Die Qualität der Daten schwankt von Land zu Land, und wir haben, wie wir auch im Report sagen, noch kein vollständiges Bild", erklärt Hans-Peter Bauer, Vice President Central Europe bei McAfee. "Der Schaden für einzelne Länder sowie die Weltwirtschaft insgesamt könnte also in Wirklichkeit noch deutlich höher ausfallen. Ein Ziel dieses Reports ist es auch, alle Beteiligten – Unternehmen wie staatliche Institutionen – dazu anzuhalten, Cybercrime noch besser zu erfassen und noch mehr Transparenz zu schaffen."

Von Verlusten zu wirtschaftlichen Gewinnen
Regierungen unternehmen inzwischen beträchtliche Anstrengungen, um Daten über Cyberkriminalität systematisch zu sammeln und zu veröffentlichen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik beispielsweise arbeitet an Lageberichten. Mehr Transparenz soll Unternehmen und Organisationen dabei helfen, bessere Entscheidungen in Bezug auf den Umgang mit Risiken und ihre Policies treffen zu können. Eine bessere internationale Zusammenarbeit sowie Public-Private-Partnerships verbessern die Informationslage ebenfalls. Erst kürzlich gaben elf Staaten in Kooperation die Aushebung eines Rings von Kriminellen bekannt, die hinter dem GameOver Zeus-Botnet standen.

"Aus dem Bericht geht besonders deutlich hervor, welche wirtschaftlichen Vorteile ein erfolgreicher Kampf gegen Cyberkriminalität mit sich bringt", sagt Scott Montgomery, Chief Technology Officer, Public Sector bei McAfee. "Über die Jahre hat sich Cyberkriminalität zu einer professionellen Wachstumsindustrie entwickelt. Diese Entwicklung lässt sich umkehren, durch eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen Staaten und intensivere Public-Private-Partnerships. Außerdem haben wir die technischen Möglichkeiten, um geistiges Eigentum, Finanz- und andere sensible Daten zu sichern. Wenn dies nachhaltig gelingt, schaffen wir Wachstums- und Arbeitsmarkteffekte."

Über CSIS
Seit 50 Jahren entwickelt das Center for Strategic and International Studies (CSIS) praktische Lösungen für die Lösung der drängendsten globalen Herausforderungen. Das CSIS bietet Entscheidern strategische Informationen und überparteiliche Ansätze. Das CSIS ist eine Nonprofit-Organisation und sitzt in Washington, DC. Das Institut kann für seine Recherchen, Analysen und Reports auf 220 Festangestellte und ein großes Netzwerk von assoziierten Wissenschaftlern zurückgreifen. (McAfee: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.