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Angreifer nehmen verstärkt Unternehmen ins Visier


Neue Studie: Die Sicherheit von Unternehmen wird in erster Linie durch menschliches Verhalten gefährdet
Zweiter Human Factor-Jahresbericht offenbart den Trend bei den Social-Engineering-Taktiken von Cyberkriminellen, Unternehmen als Ziele auszuwählen

(07.05.15) - Proofpoint veröffentlichte ihre jährliche Studie dazu, wie Hacker IT-Sicherheitsmechanismen mithilfe der psychologischer Tricks überlisten. Der Human Factor Report 2015 zeigt, dass Angreifer im vergangenen Jahr verstärkt Unternehmen ins Visier nahmen und ihre Taktiken mehr auf Firmen als auf Endanwender ausgerichtet wurden. Außerdem wurde der gewaltige Informationsaustausch beim mittleren Management genutzt und anstelle von Massenangriffen vorzugsweise ausgeklügelte Attacken im geringeren Umfang durchgeführt. Aus den Forschungsergebnissen von Proofpoint geht erneut hervor, dass die Sicherheit von Unternehmen in erster Linie durch menschliches Verhalten – und nicht durch Sicherheitslücken im System oder in der Software – gefährdet wird und welche Sicherheits-Strategien nötig sind, um vor dem "allgegenwärtigen Klick" zu schützen.

Im Forrester Research Report vom 17. Dezember 2014 Reinvent Security Awareness To Engage The Human Firewall stellen Nick Hayes, Christopher McClean und Claire O'Malley fest: "Die Tatsache, dass der Mensch die größte Gefahr eines Sicherheitsprogramms darstellt, wird in der Regel ignoriert. Aber genau darin liegt das Problem. Sicherheitstechnologien, die für den Schutz ihrer Umgebung von größter Bedeutung sind, erweisen sich oft aufgrund menschlicher Faktoren als nutzlos." Trotzdem verlassen sich viele Organisationen immer noch ausschließlich auf herkömmliche Gateway-only-Technologien, statt eine mehrschichtige Abwehrstrategie mit Blockier-Verfahren, Schutz vor gezielten Angriffen und Erkennungsmechanismen sowie Technologien zur Bedrohungsbehandlung zu nutzen, die mehr auf Personen als auf Infrastrukturen ausgerichtet ist.

Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Human Factor Report 2015:

>> In jeder Organisation wird geklickt.
Im Schnitt klickt ein Benutzer auf eine von 25 gefährlichen Nachrichten im Posteingang. Keine der in der Studie beobachteten Organisationen war gegen das Klicken auf bösartige Links gefeit.

>> Ein größeres Ziel stellt das mittlere Management dar. Manager haben im Vergleich zum Jahr 2013, in dem sie seltener bösartige E-Mails erhielten, ihre Klickraten 2014 effektiv verdoppelt. Außerdem klickten Manager und deren Mitarbeiter doppelt so oft wie höhere Angestellte auf Links in bösartigen Nachrichten.

>> Die meisten Vorfälle ereigneten sich in den Abteilungen Vertrieb, Finanzen und Einkauf. In den Abteilungen Vertrieb, Finanzen und Einkauf (Supply Chain) wurde am häufigsten auf Links in gefährlichen Nachrichten geklickt, und zwar durchschnittlich um 50 bis 80 Prozent öfter als in anderen Abteilungen.

>> Ein Klick ist schnell geschehen. Organisationen haben nicht mehr Tage oder gar Wochen Zeit, um bösartige E-Mails zu erkennen und zu stoppen, da die Angreifer schon am ersten Tag zwei von drei Nutzern zum Klicken verleiten. Bis zum Ende der ersten Woche wurden 96 Prozent aller Klicks ausgeführt. 2013 wurden nur 39 Prozent aller E-Mails in den ersten 24 Stunden angeklickt. Dieser prozentuale Anteil stieg jedoch 2014 auf 66 Prozent.

>> Attacken geschehen meistens während der Geschäftszeiten. Der Großteil der bösartigen Nachrichten wird während der Bürozeiten zugestellt, mit Spitzen am Dienstag- und Donnerstagmorgen. Dienstag ist der Tag, an dem besonders aktiv geklickt wird – um 17 Prozent häufiger als an anderen Wochentagen.

>> Nutzer lernen zwar schnell, aber Hacker passen sich noch schneller an. Der Einsatz von Social Media-Einladungen als Lockmittel – 2013 der beliebteste und effektivste E-Mail-Köder – ließ 2014 um 94 Prozent nach. E-Mail-Köder, bei denen Anlagen statt URLs verwendet werden – beispielsweise E-Mail-Benachrichtigungen oder Mahnungen an Unternehmen –, haben deutlich zugenommen. Bei Stichproben im Jahr 2014 stellte Proofpoint eine 1.000-prozentige Zunahme der Nachrichten mit gefährlichen Anlagen im Vergleich zum normalen Volumen fest. Zu den beliebtesten E-Mail-Ködern gehörten 2014 E-Fax- und Voicemail-Benachrichtigungen sowie Mahnungen an Unternehmen und Einzelpersonen.

"Die Ergebnisse der Studie The Human Factor validiert den kritischen Wert der Bedrohungsdaten – und liefert Einblicke darin, wie, wann und wo die Angriffe stattfinden", sagt Kevin Epstein, Vice President of Advanced Security & Governance von Proofpoint. "Die einzige effektive Abwehr ist ein mehrschichtiger Verteidigungsansatz, bei dem die Tatsache berücksichtigt wird, dass einige Bedrohungen die Barrieren überwinden. Da immer jemand klickt, erreichen die Bedrohungen auch die Benutzer. Der Ansatz von Proofpoint ist effektiv, weil unsere Systeme in Echtzeit feststellen, wer die Benutzer sind, wo sie sich befinden und was geschieht, und so die Organisationen aktiv mit automatischen Echtzeit-Bedrohungsreaktionen schützen können."

Der Human Factor Report von Proofpoint basiert auf Daten, die Proofpoint ihrer Reihe von fortschrittlichen Threat Protection-Produkten entnommen hat, die ständig innerhalb der Kundenumgebungen im Einsatz sind.
(Proofpoint: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.