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Best Practices-Checkliste für die Cyber-Hygiene


Saubere Sache: Cyber-Hygiene als Grundstein der IT-Security - Checkliste für effiziente Cyber-Hygiene
In Unternehmen gibt es viele Elemente, die ohne adäquaten Cyber-Hygiene-Plan zu Schwachstellen führen und damit die Geschäftskontinuität gefährden können



Von Christoph M. Kumpa, Director DACH & EE bei Digital Guardian

Nicht nur für die menschliche Gesundheit, sondern auch in der IT-Sicherheit gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen. Angesichts steigender Bedrohungen durch fortschrittliche Malware und Datendiebstahl in großem Stil, ist eine solide Cyber-Hygiene für die gesamte Hard- und Software eines Unternehmens essentiell. Regelmäßig durchgeführte Hygienepraktiken sorgen dafür, Systeme effizient zu halten und vor Angriffen zu schützen.

In Unternehmen gibt es viele Elemente, die ohne adäquaten Cyber-Hygiene-Plan zu Schwachstellen führen und damit die Geschäftskontinuität gefährden können. Deshalb sollten alle Geräte, Softwareprogramme und Web-Anwendungen in einen kontinuierlichen Wartungsplan aufgenommen werden. Hierdurch erfolgt eine grundlegende Prävention gegen Cyberattacken. Zudem ermöglicht die regelmäßige Wartung bestmögliche Effizienz der eingesetzten Soft- und Hardware. Schwachstellen werden frühzeitig erkannt und schwerwiegende Probleme vermieden.

Obwohl mit jedem digitalen Puzzleteil zahlreiche Bedrohungen einhergehen, ist die Einführung einer effektiven Cyber-Hygiene-Routine nicht so schwierig, wie es auf den ersten Blick scheint. Einige wenige Best Practices, die regelmäßig umgesetzt werden, können die Sicherheit eines jeden Systems enorm verbessern.

Best Practices-Checkliste für die Cyber-Hygiene

1. Schritt: Dokumentation aller Geräte und Programme
Alle Hardware-, Software- und Online-Anwendungen müssen dokumentiert werden. Die Liste sollte folgende drei Kategorien umfassen:
• >> Hardware: Computer, angeschlossene Geräte (z.B. Drucker, Faxgeräte) und mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets
• >> Software: Alle Programme, die in einem bestimmten Netzwerk verwendet und direkt auf Computern installiert werden
• >> Anwendungen: Webanwendungen (z.B. Dropbox, Google Drive), Apps auf Telefonen und Tablets sowie alle Programme, die nicht direkt auf Geräten installiert sind

2. Schritt: Schwachstellen-Bereinigung der gelisteten Hard- und Software
Nachdem eine Liste aller Komponenten erstellt wurde, können IT-Teams mit der Suche nach Schwachstellen beginnen. Nicht genutzte Geräte werden bereinigt und ordnungsgemäß entsorgt. Veraltete Software und Anwendungen sollten aktualisiert und alle Benutzerpasswörter geändert werden. Werden die Programme nicht regelmäßig verwendet, sollten sie ordnungsgemäß deinstalliert werden. Auch eine Standardisierung der genutzten Softwareprogramme ist ein wichtiger Faktor: Wird zum Beispiel sowohl Google Drive als auch Dropbox für die Dateispeicherung genutzt, sollte eine Anwendung als die primäre und die andere entweder nur als Backup verwendet oder ganz gelöscht werden.

3. Schritt: Erstellung von Cyber-Hygiene-Richtlinien
Nach der Bereinigung von Geräten und Programmen erfolgt die Erstellung der Richtlinien. Diese sollten dokumentiert und von allen, die Zugriff auf das Netzwerk haben, befolgt werden.

Zu den klassischen Punkten gehören:

• >> Software-Aktualisierungen:
Veraltete Software birgt ein enormes Sicherheitsrisiko für Cyber-Angriffe. Um Sicherheitsverstößen vorzubeugen, sollten deshalb alle Anwendungen regelmäßig aktualisiert und die neuesten Sicherheitspatches und aktuellsten Versionen im gesamten Unternehmen genutzt werden. Insbesondere Antiviren- und weitere Sicherheitssoftware muss stets auf dem neuesten Stand sein, um mit der sich ständig verändernden Bedrohungslandschaft Schritt zu halten.

• >> Hardware-Updates: Ältere Computer und Smartphones müssen möglicherweise ausgetauscht werden, um deren Leistung zu gewährleisten.

• >> Verwaltung von Neuinstallationen: Jede neue Installation von Hard- und Software sollte ordnungsgemäß durchgeführt und dokumentiert werden.

• >> Datensicherheit: Um Datenverlust durch Cyberangriffe wie beispielsweise Ransomware oder Datendiebstahl zu vermeiden, sollten Festplatten und Online-Cloud-Speicher entsprechend gesichert sowie regelmäßig gepflegt und getestet werden. Mangelnde Cyberhygiene kann auch dazu führen, dass Daten auf andere Weise verloren gehen: Das Verlegen von Dateien wird bei der schieren Datenflut in heutigen Unternehmen immer häufiger zum Problem.

• >> Benutzer einschränken: Nur diejenigen, die wirklich System-Zugriff auf Administratorebene benötigen, sollten diesen auch bekommen. Alle anderen Benutzer sollten eingeschränkt werden.

• >> Passwortänderungen: Passwörter sollten regelmäßig in bestimmten Abständen geändert werden. Wichtiger als die Häufigkeit der Änderungen ist hierbei jedoch, dass Mitarbeiter über die Best Practices aufgeklärt werden, was ein wirklich sicheres Passwort ausmacht.

• >> Cyber Security Framework: Unternehmen können zudem zusätzlich ein fortschrittliches Security Framework (z.B. das NIST-Framework) implementieren.

Sobald die Richtlinien erstellt sind, werden geeignete Zeitrahmen für die Wartungsroutine eines jeden Elements festgelegt. Die Überprüfung auf Updates kann beispielsweise auf mindestens einmal pro Woche eingerichtet werden. Auf diese Weise wird die kontinuierliche Cyberhygiene der gesamten Hard- und Software-Netzwerks gesichert.

Die Entwicklung umfassender Cyber-Hygieneverfahren trägt dazu bei, einen soliden Sicherheitsstatus zu gewährleisten. Denn nur wer seine IT-Umgebung kennt, kann sie wirksam absichern.
(Digital Guardian: ra)

eingetragen: 31.05.19
Newsletterlauf: 25.06.19

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.