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Mangelndes Bewusstsein für Datenschutz


Beim Weihnachtseinkauf vergessen Consumer-Elektronik-Fans das wichtigste Zubehör
Während für Abdeckungen und Taschen zum Schutz von Smartphones und Tablets viel Geld ausgegeben wird, versäumen es viele, die WLAN-Verbindung – und damit ihre Privatsphäre – ebenfalls zu schützen

(16.12.14) - Das Weihnachtsgeschäft geht wieder los und die Verbraucher werden die Einkaufsmeilen stürmen, um Geräte und Zubehör für die Beschenkten oder für sich zu kaufen. Sie werden die neuesten Smartphones und Tablets erwerben – und jede Menge Zubehör wie Etuis, Abdeckungen und Taschen, um die edle Hochglanz-Hardware vor Kratzern und Stößen zu schützen. Während sie sich um den Schutz der Geräte vor physischer Beschädigung sorgen, bleibt der Schutz der WLAN-Verbindung außen vor. Doch damit steht Datenspionen nicht nur eine kleine Hintertür, sondern ein riesiges Scheunentor offen. Dass private Daten auch privat bleiben, ist so nur noch Glückssache.

Gehäuse und Abdeckungen für mobile Geräte sind sehr beliebt. Die meisten Menschen besitzen ein Smartphone oder Tablet nicht lange, ohne es mit einer Schutzhülle oder Zubehör zu ergänzen oder zu individualisieren. In der Rubrik "Case and Covers" (Etuis und Hüllen) auf Amazon.com finden sich satte 13 Millionen Einträge. Bis Ende 2014 soll der Zubehörmarkt für Smartphones an die 51 Milliarden US-Dollar Gesamtumsatz erreichen, wovon allein schon 13 Milliarden US-Dollar auf Schutzhüllen – als meistverkauftes Zubehör – entfallen.*

Während die Käufer sich also um den Schutz ihrer Geräte vor physischen Einwirkungen sorgen, sind sie an anderer Stelle weitaus weniger konsequent. Ungesicherte, ungeprüfte öffentliche WLAN-Hotspots liefern Verbraucher den Datendieben aus. Letztere können gefälschte Hotspots einrichten, um den Datenverkehr auszuspionieren. Laut einer aktuellen Erhebung von F-Secure nutzen zwei von drei Menschen mindestens einmal im Monat öffentliche WLAN-Hotspots. Sean Sullivan, Sicherheitsberater bei F-Secure, gibt dabei zu bedenken, dass die meisten von ihnen nie darauf achten, ihre Verbindung vor sogenannten Snoops, also Schnüffelsoftware zu schützen, obwohl VPN-Anwendungen zum Schutz der Privatsphäre im WLAN bereits zur Verfügung stehen.

"Viele Menschen haben keine Bedenken, sich mit dem öffentlichen WLAN von unterwegs zu verbinden – und die meisten machen dies völlig ungeschützt", erklärte Sullivan. "Wenn Sie die Verbindung ihres Geräts während einer Sitzung in einem öffentlichen Hotspot nicht schützen, ist das so, wie wenn Sie in einem vollen Raum Privates und Vertrauliches lauthals kundtun. Während die Leute sich viele Gedanken um den physischen Schutz der Geräte machen, ist das Interesse scheinbar gleich Null für das, was wirklich wichtig ist. Ihre Daten und ihre Privatsphäre."

Das geringe Risikobewusstsein wird gestützt von der landläufigen Meinung, dass die Einrichtung eines gefälschten Hotspots viel zu aufwändig oder zu teuer wäre. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Für unter 200 Euro (weniger als ein iPad mini kostet) kann ein Betrüger die nötige Vorrichtung kaufen und zusammenschustern, um einen legitimen WLAN-Hotspot nachzuahmen. Er kann dann den Datenverkehr ausspionieren und dabei Benutzernamen, Passwörter sowie andere persönliche Daten stehlen. Während also ein schickes Lederetui das Tablet vor etwaigem Herunterfallen schützt, bleiben persönlichen Daten beim Surfen in einem vergifteten Hotspot ungeschützt.

"Ein Etui für ein iPad Tablet kostet 29 Euro. Für deutlich weniger Geld können Sie ein Jahr lang einen WLAN-Verbindungsschutz bekommen, um sicherzustellen, dass Ihre privaten Daten privat bleiben, während Sie unterwegs über Hotspots kommunizieren", so Sullivan. "Wenn Ihr Gerät zerkratzt wird oder einen Stoß abbekommt, ist der Schaden reine Kosmetik. Wenn das Display gesprungen ist, gibt es sogar Reparaturservices, die bei Ihnen vor Ort das Display austauschen. Wenn aber Ihre Passwörter oder andere private Informationen abhanden kommen, ist es viel schwieriger, Ihre Online-Konten erneut zu sichern und noch dazu den Schaden für Ihren persönlichen Ruf zu reparieren."

Die F-Secure Consumer Values Study 2014 basiert auf Online-Befragungen von 4.800 hinsichtlich Alter, Geschlecht und Einkommen repräsentativen Teilnehmern aus sechs Ländern, mit jeweils 800 Befragten pro Land: aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Brasilien und den Philippinen. Die Studie wurde zusammen mit Informed Intuitions konzipiert. Die Daten wurden durch Toluna Analytics im Juli 2014 erhoben.
(F-Secure: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.