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Bedrohung durch Internetkriminalität


Tipps für die Netzwerküberwachung in einer zunehmend unsicheren Welt
IT-Sicherheit nicht die alleinige Aufgabe des IT-Teams



Von Michael Hack, Senior Vice President EMEA Operations bei Ipswitch

Die Unternehmens-IT hat sich in den vergangenen zehn Jahren erheblich weiterentwickelt. Neben der Verfügbarkeit und Performance sind IT Teams heute mehr denn je für die Sicherheit ihres Netzwerks verantwortlich. Vor allem die Einführung Cloud-basierter Anwendungen und das Aufkommen des BYOD-Konzepts haben zur erhöhten Komplexität der Unternehmens-IT beigetragen. In naher Zukunft wird das Internet der Dinge die Netzwerkverwaltung für IT-Teams deutlich verändern. Cisco prognostiziert,dass der mobile IoT-Markt bis 2022 die Marke von 14,4 Billionen US-Dollar erreichen wird und 90 Prozent des weltweiten mobilen Datenverkehrs bis 2019 auf Cloud-Anwendungen entfallen werden.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Während dieser Technologiewandel Unternehmen mehr Effizienz beschert, bürdet er den IT-Teams größere Verantwortung auf, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass die IT-Umgebung stets verfügbar und sicher ist sowie eine optimale Performance für Benutzer liefert. Dazu müssen IT-Teams über jeden einzelnen Vorgang in ihren Umgebungen Bescheid wissen. Egal, ob ein betriebsinterner Mitarbeiter unberechtigt ein Gerät oder einen Dienst nutzt oder eine externe Bedrohung durch Internetkriminalität besteht: Sichtbarkeit und Nachverfolgbarkeit sämtlicher Netzwerkprozesse sind Voraussetzungen für die Beseitigung von Sicherheitsbedrohungen und die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit. Für die effektive Netzwerküberwachung in komplexen IT-Umgebungen lassen sich entsprechend vier Erfolgsfaktoren identifizieren:

1. Flow-Records und Datenverkehrsanalysen automatisieren
Funktionen zur Flow-Erfassung und Datenverkehrsanalyse machen IT-Teams auf jegliche Abweichungen vom üblichen Umfang ihres Netzwerkverkehrs aufmerksam. Mit einer ausführlichen Analyse kann zudem ermittelt werden, ob das Netzwerk für nicht geschäftsbezogene Zwecke oder Aktivitäten, die Performance-Einbußen verursachen, genutzt wird. Je nach Resultat kann es sinnvoll sein, derartige Aktivitäten zu beschränken oder zu unterbinden, um sicherzustellen, dass das Netzwerk ausschließlich für geschäftliche Zwecke genutzt wird.

2. Protokolle aller kritischen IT-Systeme im Netzwerk überwachen
Die übergreifende Verwaltung von Protokollen kann IT-Teams ebenfalls Anzeichen für Sicherheitsverletzungen wie beispielsweise Brute-Force-Kennwortangriffe oder nicht autorisierte Konfigurationsänderungen liefern. Darüber hinaus können die automatisierte Erfassung und Speicherung von Protokollen das Einhalten von Audit- und Compliance-Anforderungen erleichtern. Durch die Identifizierung potenzieller Bedrohungen anhand kontinuierlicher Überwachung kann Protokollverwaltung die Fehlerbehebung in IT-Abteilungen optimieren und das Erkennen von Sicherheitsbedrohungen vereinfachen.

3. IP-Reputation und -Lokalisierung zur Feststellung ungewöhnlicher Netzwerkaktivitäten nutzen
Die Überwachung von IP-Adressen basierend auf ihrer Herkunft und Reputation kann Hinweise auf etwaige ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk liefern. Die Lokalisierung einer IP-Adresse hilft dabei herauszufinden, ob Netzwerkverkehr aus Regionen eingeht, die nicht mit dem Geschäft in Verbindung stehen und kann den Ursprung von Sicherheitsrisiken ausfindig machen. Als Beispiel: Wenn ein IT-Administrator feststellt, dass während eines verteilten Denial-of-Service-Angriffs (Distributed Denial of Service, DDoS) der Großteil des Netzwerkverkehrs von einer bestimmten geografischen Region stammt, kann das IT-Team vorübergehend eine Netzwerk-Zugriffssteuerungsliste (Access Control List, ACL) implementieren, um sämtlichen Traffic von diesem Gebiet zu blocken. Auf ähnliche Weise kann das Blockieren des Netzwerkverkehrs von bekannten bösartigen IP-Adressen das Risiko von Sicherheitsverletzungen wie Firewall-Portscans, Botnet-Kommunikation und Malware weiter reduzieren.

4. Nutzer über die Auswirkungen ihres IT-Verhaltens auf das Unternehmen aufklären
Schlussendlich sollte IT-Sicherheit nicht die alleinige Aufgabe des IT-Teams sein. Vielmehr sollten alle Unternehmensmitarbeiter dazu angehalten werden, Verantwortung zu übernehmen. Dazu müssen sich IT-Teams die Zeit nehmen, Mitarbeiter darüber aufzuklären, wie sich deren IT-Verhalten auf den gesamten Betrieb und die IT-Infrastruktur auswirkt. Wissen Mitarbeiter zum Beispiel wie sie große Bilddateien mit hoher Auflösung so bearbeiten können, dass diese Dateien weniger Bandbreite verbrauchen? Schützen sie ihren Laptop und ihr Mobiltelefon mit einem Kennwort und ändern dieses regelmäßig?

Es empfiehlt sich, Mitarbeiter über den Verbrauch von Netzwerkbandbreite und die Bedeutung von Sicherheit aufzuklären, wann immer diese neue Hardware oder Software erhalten. So ist sichergestellt, dass das Netzwerk nicht von einem wohlmeinenden, jedoch unwissenden Mitarbeiter kompromittiert wird.

IT-Teams – auch jene mit begrenzten Ressourcen – müssen jetzt kreativer und wachsamer denn je sein, was den Schutz ihrer Unternehmensinfrastruktur anbelangt. Juniper Research prognostizierte vor kurzem, dass die Kosten von Internetkriminalität bis 2019 auf weltweit 2,1 Billionen US-Dollar steigen werden. Die Nutzung von Protokollverwaltung, Netzwerküberwachung und Datenverkehrsanalysen, wird unabdingbar, um sämtliche Infrastrukturvorgänge im Auge zu behalten. Weiterhin sollten IP-Reputation und -Lokalisierung herangezogen werden, um ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten aufzuspüren. IT-Sicherheit ist längst nicht mehr nur eine Angelegenheit, die von den IT-Teams alleine geschultert werden kann. Jedes Unternehmen sollte die Mitarbeiter deshalb darüber aufklären, welche drastischen Auswirkungen das individuelle Nutzerverhalten auf ein Unternehmen und dessen IT-Infrastruktur haben kann. (Ipswitch: ra)

eingetragen: 20.08.16
Home & Newsletterlauf: 22.09.16


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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.