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Fernüberwachung von kritischen IT-Infrastrukturen


Ohne Netz und doppelten Boden? Die Kosten von IT-Ausfallzeiten
Out-of-Band-Management für robuste Connectivity und Vermeidung von Downtime



Von Dirk Schuma, Sales Manager Europe bei Opengear

Können aufgrund eines Netzwerkausfalls Mitarbeiter nicht mehr auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen oder werden ganze Produktionsabläufe oder Auslieferungsprozesse gestört, kann es teuer werden: 4.900 Euro pro Minute kostet Downtime ein Unternehmen durchschnittlich laut Gartner. Bezieht man unterschiedliche Unternehmensbranchen mit ein, reichen die Downtime-Kosten von 120.000 Euro bis zu 475.000 Euro pro Stunde.

Grund für die hohen Ausfallzeitkosten ist die immer umfangreichere Digitalisierung verschiedenster Unternehmensprozesse. Überall laufen mehr und mehr kritische Daten über Netzwerke. So wird der Zugriff beispielsweise auf Anwendungen und Daten aus der Cloud in vielen Unternehmen mittlerweile häufig unabdingbar, um reibungslose Geschäftsabläufe zu gewährleisten. Das Absichern einer robusten Connectivity ist auch für den IoT-Bereich geschäftskritisch. Die Einsatzgebiete sind mittlerweile vielfältig: seien es Maschinen in der smarten Fabrik, vernetzte Heiz-, Lüftungs- und Kühltechnik im Facility Management, intelligente Verkehrs- und Transportsysteme oder Buchungs- oder Kassensysteme in Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie.

Mit der fortschreitenden Digitalisierung wird die Verhinderung von Ausfallzeiten zu einer Kernaufgabe für Unternehmen. Denn die betriebswirtschaftlichen Folgen eines Ausfalls infolge von Umsatzverlust, Schadensersatzforderungen durch Kunden sowie erhöhte Personalkosten können schnell existenzgefährdend sein. Ganz abgesehen von einem möglichen Imageschaden für das betroffene Unternehmen.

Herausforderungen der Fernüberwachung von kritischen IT-Infrastrukturen
Branchenübergreifend ist daher besonders für Unternehmen mit Filialnetzen, verteilten Rechenzentren, Produktions- oder Office-Standorten ein verlässlicher Fernzugriff für ihre kritische IT-Infrastrukturen entscheidend, um Downtime zu minimieren. Denn ein verteiltes Netzwerk hat von Natur aus mehr Schwachstellen und ist anfälliger für Serviceunterbrechungen.

Gängige Methoden für Fernzugriff und Wartung sind häufig herkömmliche In-Band-Tools wie Telnet (Teletype Network). Das Problem: Diese Tools sind auf die Verfügbarkeit des Netzwerks angewiesen. Bei großen technischen Problemen wie Netzwerk- oder Konnektivitätsausfällen kann das IT-Team jedoch nicht mehr aus der Ferne auf Geräte zugreifen. Stattdessen muss ein technischer Mitarbeiter im Außeneinsatz zeit- und kostenaufwändig vor Ort klären, ob zum Beispiel ein Ersatzteil oder ein neues Gerät bestellt werden muss. Dadurch steigen die Meantime to Repair (MTTR) sowie die Netzwerkausfallzeit und mit ihr die Folgekosten durch Störung der Geschäftskontinuität.

Um dieses Problem zu lösen, benötigen IT-Teams deshalb ein Framework, das auf einem zweiten, unabhängigen Weg jederzeit eine Verbindung zu kritischen Infrastrukturen herstellen kann; einschließlich der Netzwerkgeräte wie Router, Switches, WAN-Optimierungslösungen, Firewalls sowie verteilter Anwendungen und Server.

Out-of-Band-Management: Unabhängige Überwachung und Fernzugriff
Netzwerkgeräte verfügen in der Regel über serielle Schnittstellen. Diese lassen sich unabhängig vom primären Netzwerk ansprechen und geben dem Administrator damit einen vollen Überblick über den Status eines Geräts. IT-Teams können so per Out-of-Band (OOB) eine alternative Verbindung aufbauen, wenn das primäre Netzwerk ausfällt. Zudem lässt sich damit auf kritische Geräte zugreifen, um diese per Fernwartung reparieren oder den genauen Fehler feststellen zu können. Heutige Out-of-Band-Management-Lösungen bieten dabei nicht nur die serielle Schnittstelle, sondern auch USB-, Ethernet- und Fibre-Management-Anschlüsse sowie eine Ausfalllösung per Mobilfunk (4G LTE oder 3G) für eine schnelle Verbindung. Dabei überwachen OOB-Console-Server konstant den Datenverkehr und aktivieren eine Mobilfunkverbindung nur dann, wenn die übliche Ethernet-Verbindung ausfallen sollte. Dadurch bleiben übertragene Datenmengen und die Kosten überschaubar.

Automatisierung von Diagnose, Reparatur und Reporting
Mit Out-of-Band-Management lassen sich viele Probleme automatisch erkennen, bevor sie den lokalen Datenverkehr beeinträchtigen. OOB-Lösungen können mittels eines Autoresponse-Systems Netzwerkausfälle beheben, indem sie Diagnose- und Reparaturhilfen für häufig auftretende Fehler verwenden. Dies geschieht mit Wiederherstellungsskripten ohne menschliches Eingreifen.

So erkennt ein Out-of-Band-Console-Server zum Beispiel einen nicht mehr erreichbaren Router automatisch und führt in diesem Fall einen Neustart durch. Mittels Sensoren lässt sich zudem nahezu die gesamte Infrastruktur überwachen, inklusive der physischen Umgebung wie Temperatur, Feuchtigkeit, Rauch oder Vibrationen. Falls etwa die Temperatur im Rack zu hoch sein sollte, kann ein entsprechend konfigurierter OOB-Console-Server Netzwerk-Komponenten ordnungsgemäß herunterfahren, bevor ein Schaden entsteht. Für alle Vorfälle können automatisch Alarme per E-Mail, SMS und SNMP-Traps an die Administratoren versendet werden, inklusive Protokollierung für detaillierte Berichte. Auch ein automatisiertes Strom-Management ist möglich. Administratoren können die Verwaltung von hunderten PDUs und USV-Systemen verschiedener Anbieter konsolidieren.

Zudem erlaubt eine entsprechende OOB-Management-Software eine zentrale Verwaltung aller Geräte sowie die schnelle Einbindung neuer Geräte in die bestehende Netzwerkstruktur. OOB-Console-Server, die beispielsweise einmal durch den Administrator am Hauptunternehmensstandort vorkonfiguriert wurden, müssen am Remote-Standort nur noch verkabelt werden (ZTP, Zero Touch Provisioning). Auch können mehrere Geräte gleichzeitig vorkonfiguriert werden. Dies reduziert sowohl Bereitstellungkosten als auch menschliche Fehlerquellen.

Anwendungsbeispiel Cloud Hosting-Provider
Um seinen Kunden bestmögliche Verfügbarkeit zu gewährleisten, entschied sich beispielsweise ein großer, weltweit agierender Cloud Hosting-Provider für die Implementierung von Out-of-Band-Management mit integrierter Mobilfunkverbindung. Neben der Absicherung seiner Netzwerkkonnektivität wollte das Unternehmen den Zeit- und Kostenaufwand von Techniker-Außeneinsätzen an entfernten Standorten minimieren. Zudem musste während der Wartungsarbeiten eine dauerhafte serielle Konnektivität möglich sein, um den Zugriff beim Neustart von Geräten aus der Ferne zu gewährleisten. Alle Rechenzentren des Unternehmens verfügen nun über einen OOB- Console-Server in jedem Rack, der die über 40 Server im Rack über ein separates Out-of-Band-Management-Netzwerk verwaltet. Dies stellt sicher, dass das IT-Team jederzeit auf alle weltweit verteilten Geräte zugreifen und Diagnose und Wartung schnell aus der Ferne durchführen kann.

Netz und doppelter Boden für permanente Connectivity
Unternehmen sind heutzutage zunehmend rund um die Uhr auf eine Netzwerkanbindung angewiesen. Durch verteilte Standorte sowie der zunehmenden Zentralisierung von IT-Teams sind auch der Zeit- und Kostenaufwand für die Netzwerkreparatur gestiegen und damit die Kosten eines Netzwerkausfalls. Für Unternehmen stellt die Implementierung einer Out-of-Band-Management-Lösung damit eine zuverlässige Möglichkeit dar, um sowohl Downtime-Kosten als auch Reparatureinsätze vor Ort erheblich zu reduzieren und eine Hochverfügbarkeit für alle ihre Rechenzentren und Remote-Standorte zu gewährleisten. (Opengear: ra)

eingetragen: 02.04.19
Newsletterlauf: 18.04.19

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.