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Angriffsfläche, für Cyber-Kriminelle


So wappnen sich Sicherheitsverantwortliche für das Internet der Dinge
Ziel muss es dabei aber sein, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Innovation zu finden

(19.01.15) - Das Internet der Dinge verbindet immer mehr Devices. In spätestens sechs Jahren, das erwartet der Marktforscher Gartner, sind weltweit über 25 Milliarden physische Objekte miteinander vernetzt. Und davon profitieren nicht nur Konsumenten, auch Unternehmen bietet das Internet der Dinge große Automatisierungspotenziale – sei es durch die Verbindung mit Maschinen in der Fertigung, mit medizinischen Geräten im Gesundheitswesen oder mit Anlagen in Energieversorgungsnetzen.

Die Kehrseite der Medaille: Jedes weitere angeschlossene Device vergrößert die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle. Die Geräte, Maschinen und Anlagen verwenden neue Protokolle, eröffnen neue Wege, um Schadcode zu transportieren und erzeugen einen zusätzlichen Datenverkehr, in dem sich Angriffe verstecken lassen. Das kann es Hackern ermöglichen, zunächst die Kontrolle über ein einfaches, mit dem Internet der Dinge verbundenes Device zu erlangen, um sich dann von dort aus durch das Unternehmensnetzwerk zu bewegen, und Daten zu stehlen oder Anlagen zu sabotieren.

Wie sollen die Sicherheitsverantwortlichen mit dieser neuen Bedrohung umgehen? Der Security-Experte Websense empfiehlt ihnen Reduktion. Sie sollten identifizieren, welche Informationen aus dem Internet der Dinge für das eigene Unternehmen wirklich geschäftskritisch sind, und sie priorisieren. So lässt sich die Zahl der angeschlossenen Devices auf ein Minimum reduzieren. Bei den verbleibenden sollten dann wiederum Datenbausteine ausgeschlossen werden, die überflüssig sind, und auch die Zugriffsrechte beziehungsweise Aktionsmöglichkeiten der Devices auf das Nötigste reduziert werden.

Die verbleibenden Geräte und Komponenten lassen sich dann gezielt absichern. Um moderne, fortgeschrittene Bedrohungen abzuwehren, sind Technologien gefragt, deren Fähigkeiten weit über diejenigen traditioneller Abwehrmaßnahmen wie Firewalls oder Antiviren-Software hinausgehen. Dazu zählen etwa Data Loss Prevention, Malware Sandboxing, Web Security Gateways, Systeme für E-Mail- und Endpunkt-Sicherheit sowie Lösungen zur Echtzeit-Analyse des Datenverkehrs.

Ziel muss es dabei aber sein, die richtige Balance zwischen Sicherheit und Innovation zu finden und ein Gleichgewicht aus freiem Informationsfluss und Security herzustellen. Das können die Sicherheitsverantwortlichen nur in der Zusammenarbeit mit den Business-Managern erreichen. Gemeinsam mit ihnen sollten sie deshalb ihre Strategie für das Internet der Dinge mit den Geschäftszielen des Unternehmens abstimmen und in Einklang bringen. Dafür ist ganz entscheidend, dass sie eine Sprache sprechen, die auch die Manager verstehen.

"Sicherheitsverantwortliche können nicht einfach 'Nein' zum Internet der Dinge sagen. Dann laufen sie im schlimmsten Fall Gefahr, dass die Endnutzer Verbote umgehen und das Unternehmen damit erst recht einem hohen Risiko aussetzen", sagt Neil Thacker, Information Security & Strategy Officer EMEA bei Websense. "Aber wenn sie das Thema frühzeitig und in Absprache mit den Führungskräften angehen, können sie den Umgang mit dem Internet der Dinge in ihrem Sinne beeinflussen." (Websense: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.