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Modellierung von Sicherheitsbedrohungen


Sechs Schritte für ein erfolgreiches Security Threat Modeling
Security Threat Modeling ist eines der wirkungsvollsten Werkzeuge überhaupt, das Sicherheitsverantwortlichen zur Verfügung steht

(27.06.14) - Die Sicherheits- und IT-Verantwortlichen eines Unternehmens sind die idealen Cyber-Kriminellen. Sie haben Zugang zum Firmennetzwerk, kennen seine Schwächen besser als jeder andere, und wissen deshalb ganz genau, wie sie vorgehen müssten, um sensible Daten zu stehlen. Dieses Know-how lässt sich beim Security Threat Modeling, also der Modellierung von Sicherheitsbedrohungen, hervorragend zum Vorteil des Unternehmens nutzen – was bis dato aber noch sehr selten geschieht.

Zu Unrecht, denn das Security Threat Modeling ist eines der wirkungsvollsten Werkzeuge überhaupt, das Sicherheitsverantwortlichen zur Verfügung steht. Dabei wird analysiert, welche konkreten Bedrohungen für die Systeme und Daten bestehen, und ob sie nach aktuellem Stand abgewehrt werden könnten. Auf diese Weise lassen sich bestehende Sicherheitslücken identifizieren und anschließend gezielt beheben. Websense nennt die sechs nötigen Schritte für ein erfolgreiches Security Threat Modeling.

1. "Kriminelle Masterminds" finden: Zunächst sollten Sicherheitsverantwortliche unter den Entwicklern, System-Architekten, Help-Desk- oder Support-Mitarbeitern des Unternehmens nach Personen suchen, die sich in die Rolle eines Cyber-Kriminellen versetzen können. Sie sollten in der Lage sein, über den Tellerrand zu schauen, und keine Hemmungen davor haben, ihre Meinung ehrlich zu äußern.

2. Angriffsszenarien durchspielen: Die ausgewählten Personen sollten gebeten werden darüber nachzudenken, wie sie in die Unternehmenssysteme einbrechen würden. Es empfiehlt sich, ihnen dazu etwa eine Woche Zeit zu lassen, und sich dann mit ihnen allen zu einer offenen Diskussionsrunde zu treffen. Dort sollten dann alle denkbaren Szenarien frank und frei besprochen werden.

3. Priorisieren: Die so aufgezeigten Bedrohungsszenarien müssen dann in einem nächsten Schritt nach Dringlichkeit priorisiert werden. Welche von ihnen sind am wahrscheinlichsten? Welche würden den meisten Schaden anrichten? Welche bedrohen die wichtigsten Daten? Wenn die Unternehmens-Website lahmgelegt wird, könnte dies beispielsweise lediglich unangenehm sein. Wird aber geistiges Eigentum gestohlen, könnte das eine Katastrophe bedeuten.

4. Gegenmaßnahmen ausarbeiten: Wurden auf diese Weise die entscheidenden Sicherheitslücken identifiziert, müssen entsprechende Gegenmaßnahmen entworfen werden – und zwar für jede einzelne Stufe einer Bedrohung. Soll beispielsweise Phishing-Attacken vorgebeugt werden, sind die Mitarbeiter zu sensibilisieren, Anti-Phishing-Technologien zu implementieren und die nötigen Schritte für den Fall eines erfolgreichen Angriffs zu definieren.

5. Lücken schließen und testen: Wurden die identifizierten Sicherheitslücken mit den entsprechenden Gegenmaßnahmen geschlossen, sollten diese unbedingt auf ihre Wirksamkeit hin getestet werden. Offenbaren sich Schwachstellen, kann es hilfreich sein, Unterstützung bei seinem IT-Partner einzuholen, um diese zu beheben.

6. Kontinuierlich erneuern: Mindestens einmal pro Quartal sollten die Bedrohungsmodelle neu überdacht werden. Cyber-Kriminelle suchen permanent nach neuen, kreativen Wegen, um an wertvolle Daten zu gelangen. Um ihnen einen Schritt voraus zu sein, muss das Security Threat Modeling als ständiger Prozess begriffen werden.

"Sicherheitsverantwortliche haben oft Vorbehalte gegenüber dem Security Threat Modeling, vor allem wegen der verbundenen Aufwände und Kosten", sagt Michael Rudrich, Regional Director Central Europe & Eastern Europe bei Websense in München. "Davon sollten sie sich aber nicht abschrecken lassen, denn diese Methode erweist sich immer wieder als äußerst schlagkräftig. Die Rechnung dahinter ist simpel: Werden durch Cyber-Attacken tatsächlich Daten gestohlen oder der Geschäftsablauf unterbrochen, bedeutet dies X-fache Aufwände und Kosten." (Websense: ra)

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Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.