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Tempo der Software-Entwicklung und -Security


Handlungsempfehlungen zur Verbesserung von Softwaresicherheit
Wesentlich teurer, Softwarefehler nachträglich zu beheben, als sie in der Entwicklungsphase zu beseitigen

(08.05.14) - Die aktuelle Heartbleed-Schwachstelle zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheit von Software zu verbessern. Konkrete Handlungsempfehlungen dazu diskutierten IT-Experten im Eberbacher Gespräch zu Software-Security. Neben der Entwicklung bessererTestwerkzeuge fordern die Teilnehmer, die Sicherheit von Software bei öffentlichen Ausschreibungen stärker zu berücksichtigen sowie eine Diskussion der Haftungsfragen. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT hat die Ergebnisse jetzt in einem Bericht veröffentlicht, der die wichtigsten Herausforderungen und passende Lösungsansätze beschreibt.

Software ist heute so komplex, dass Menschen selbst schwerwiegende Fehler trotz intensiver Prüfung nicht erkennen können. So bemerkte auch der Prüfer im Heartbleed-Fall den Fehler nicht. Dabei handelte es sich um Open-Source-Software, deren Programmcode sogar öffentlich einsehbar und nachprüfbar ist. Wie bei vielen Open-Source-Projekten nutzten Unternehmen den kostenlosen Code und sorgten so unabsichtlich für eine Verbreitung des Fehlers. "Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, die Sicherheitsqualität von Programmcode vor dem Einsatz besser zu prüfen, und wie gefährlich die Nutzung von fremdem Code ist", sagt Prof. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer SIT und Direktor des BMBF-Komptenzzentrums European Center for Security and Privacy by Design (EC Spride). "Auch wenn noch nicht klar ist, welche Schäden durch die Schwachstelle entstanden sind, zeigt das Beispiel doch erneut, dass es wesentlich teurer ist, Softwarefehler nachträglich zu beheben, als sie in der Entwicklungsphase zu beseitigen."

Um die Entwicklung sicherer Software zu fördern, erarbeiteten die Teilnehmer des Eberbacher Gesprächs sieben konkrete Empfehlungen: Dazu zählt neben der Beantwortung der Haftungsfrage die Entwicklung von flexiblen Sicherheitsprozessen, die sich auch für kleine und mittlere Softwarehersteller eignen. Neben einer verbesserten Ausbildung von Programmierern sollten auch die Vergaberichtlinien für Behörden so geändert werden, dass Mindestanforderungen hinsichtlich der IT-Sicherheit erfüllt werden. Um Unternehmen Anreize zu geben, die Sicherheit eingesetzter Software zu erhöhen, müssen Manager die Kostenvorteile von sicherer Software berechnen können, etwa mit Hilfe von neuen quantitativen Modellen.

Darüber hinaus braucht es nach Meinung der Teilnehmer auch neue Zertifizierungsmethoden, die dem rasanten Tempo der Softwareentwicklung entsprechen sowie neue Tools zur Schwachstellen-Analyse. "Gerade im Bereich der automatisierten Testwerkzeuge ist die deutsche Forschung besonders stark", sagt Michael Waidner. "Neue Methoden erlauben es zum Beispiel, Fehler im Programmcode schneller und besser zu finden. Diese Ansätze gilt es jetzt, in Produkte zu verwandeln." Auf lange Sicht könnte sich auch eine Haftungsklärung positiv auf IT-Sicherheit und Datenschutz auswirken. (Fraunhofer-Institut SIT: ra)

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Meldungen: Unternehmen

  • Kryptografie wird jetzt zukunftssicher

    Fortschritte bei der Entwicklung leistungsfähiger Quantencomputer haben zuletzt Google in die Schlagzeilen gebracht, auch die Kryptografie hält in diesem Wettlauf das Tempo mit: genua und Partner entwickeln im Projekt QuaSiModO (Quanten-Sichere VPN-Module und Operantionsmodi) Verschlüsselungsverfahren zur Kommunikation via Internet, die der neuartigen Rechenleistung von Quantencomputern standhalten. Denn viele der heute gängigen Krypto-Verfahren werden unsicher, sobald Quantencomputer marktreif sind. Das Ziel des Forschungsprojekts: bis 2022 praxistaugliche Verschlüsselungsverfahren zur sicheren Kommunikation in der aufziehenden Ära der Quantencomputer entwickeln. Projektpartner sind der Netzwerkausrüster ADVA Optical Networking SE, das Fraunhofer-Institut AISEC, die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der IT-Sicherheitshersteller genua GmbH als Konsortialführer.

  • Dokumentenprüfung & Identitätsfeststellung

    secunet ist langjähriger Partner der Bundespolizei bei der Entwicklung einer modernen Informationsarchitektur für die digitale Polizeiarbeit. Ein Ergebnis der Zusammenarbeit ist die Entwicklung einer "Smart Police App" auf Basis der Software Plattform "secunet biomiddle". Die Applikation ermöglicht einen orts- und endgeräteunabhängigen Zugriff sowie die Verarbeitung polizeilicher Informationen. Ab sofort ist die App auch für iOS verfügbar und steht den Polizeien der Länder zur Verfügung. Bereits seit 2018 setzt die Bundespolizei bei Personenkontrollen in mobilen Einsätzen erfolgreich Apps zur Dokumentenprüfung und Identitätsfeststellung ein. Mit der App "BPOL-Dokumentenprüfung" können Bundespolizisten elektronische Identitätsdokumente (eID) unterwegs flexibel und sicher mit dem Smartphone auslesen und prüfen. Darüber hinaus ist die Verifikation biometrischer Daten, wie z.B. der Vergleich des im Chip gespeicherten Gesichtsbildes mit dem Livebild der Person, möglich.

  • Fortinet übernimmt SOAR-Anbieter CyberSponse

    Fortinet gab die Übernahme von CyberSponse, einem führenden Anbieter von Security Orchestration, Automation and Response (SOAR)-Plattformen mit Sitz in Arlington, Virginia, bekannt. CyberSponse, bereits Fortinet Security Fabric-Partner, wird die Automatisierungs- und Reaktionsfähigkeiten von "FortiAnalyzer", "FortiSIEM" und "FortiGate" weiter ausbauen und Security-Vorgänge noch stärker vereinfachen. Die heutige Cyber-Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Darüber hinaus trägt die zunehmende Anzahl von Produkten für die Absicherung von Endpunkten zu einer sinkenden Alarmbereitschaft bei. Hinzu kommt oftmals ein Mangel an Cyber-Security-Kenntnissen. Dadurch verschärft sich die ohnehin schon komplexe Security-Umgebung. Um dieser Komplexität entgegenzuwirken, versuchen Unternehmen und Service Provider, ihre Abläufe zu vereinfachen und die Effizienz der heutigen Security Operations Center (SOCs) zu maximieren. Dazu werden Warnmeldungen aus einer Vielzahl von Sicherheitsprodukten konsolidiert und getestet sowie Analysen und sich wiederholende Aufgaben automatisiert. Zudem kommen klar definierte Playbooks zum Einsatz, um eine Reaktion auf Vorfälle in Echtzeit zu ermöglichen.

  • Operationsbasis für weitere Innovationen

    EfficientIP hat von Jolt Capital eine Investitionseinlage in Höhe von 11 Millionen Dollar erhalten, um das weitere Unternehmenswachstum zu unterstützen. Die Investition dient dazu, die internationale Expansion voranzutreiben und das Serviceangebot als Reaktion auf die gestiegene globale Nachfrage nach DDI (DNS, DHCP und IP-Adressmanagement)-Anwendungen strategisch auszubauen. Die Experten von EfficientIP unterstützen Unternehmen, online zu bleiben und sich vor Datenverlust zu schützen, indem sie die Grundlage der IP-Infrastruktur zuverlässig, flexibel und sicher gestalten. Eine wachsende Anzahl angeschlossener Geräte und die Kombination von Cloud- und Inhouse-Computing macht die IT immer komplexer. Vor diesem Hintergrund hilft EfficientIP Unternehmen, Prozesse zu vereinfachen und wettbewerbsfähiger zu werden. "Die Investition macht es möglich, unsere Expansion auf globaler Ebene zu beschleunigen", kommentiert David Williamson, CEO von EfficientIP. "Die Marktchancen für DDI-Lösungen wachsen, und wir möchten diesen Schwung nutzen, indem wir unsere Vertriebsmannschaft verstärken. Das schafft eine Basis, die aktuelle Nachfrage zu befriedigen und weitere Innovationen voranzutreiben, die wirklich wichtig sind, um die Kundenbedürfnisse von morgen weiterhin zu erfüllen. Angesichts der Erfolgsbilanz bei der Skalierung von Technologieunternehmen weltweit ist Jolt Capital ein idealer Partner, um uns in dieser Wachstumsphase zu unterstützen."

  • Debatte zur SSL-Zertifikat-Laufzeit

    Die Debatte um die Laufzeit von SSL-Zertifikaten ist neu entfacht: Einst drei Jahre gültige SSL-Zertifikate müssen mittlerweile alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Eine weitere Verkürzung der SSL-Zertifikate-Laufzeit wurde erst im September im CA/B-Forum diskutiert. Die meisten Zertifizierungsstellen sprachen sich dagegen aus - nun hat sich auch Sectigo, ehemals Comodo, zum Thema positioniert. "Ein Hauptargument für die Verkürzung der Lebensdauer von SSL-Zertifikaten war die Sicherheit: Durch Herabsetzung der Gültigkeitsdauer können kompromittierte Zertifikate nicht sehr lange für missbräuchliche Zwecke genutzt werden. Die Zertifizierungsstellen hingegen argumentieren gegen eine Verkürzung der Laufzeit. Gründe sind die hohen Kosten sowie der höhere zeitliche Aufwand, der mit dem Verkürzen der Gültigkeitsdauer für die Kunden einhergeht", fasst Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group, zusammen und ergänzt: "Der CA Sectigo ist es nun gelungen, einen Kompromiss zu finden. Die Zertifizierungsstelle stellt als erste wieder 5-Jahres-Zertifikate aus, jedoch ohne die Sicherheit herabzusetzen. Kunde können beim Kauf dieses SSL-Zertifikats durch Rabatte sparen, ohne auf Sicherheit verzichten zu müssen."