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Autonome Kampfroboter verhindern


Dual-Use-Problematik: Der Informatiker Wolfram Burgard lehnt den Missbrauch Künstlicher Intelligenz für militärische Zwecke ab
Zusammenarbeit mit einem Rüstungskonzern zur Entwicklung autonomer Waffensysteme beenden



Drohnen und Kampfroboter, die ihre Ziele selbstständig auswählen und bekämpfen, ohne dass ein Mensch darüber entscheidet – solche Entwicklungen will der Informatiker Prof. Dr. Wolfram Burgard verhindern. "Die Künstliche Intelligenz ist eine wunderbare Wissenschaft mit dem Potenzial, das Leben der Menschen erheblich zu verbessern. Sie darf nicht für kriegerische Zwecke missbraucht werden", betont der Freiburger Wissenschaftler. Gemeinsam mit 56 weiteren weltweit führenden Forscherinnen und Forschern auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz hat er in einem offenen Brief das Korea Advanced Institute of Science and Technology aufgefordert, die Zusammenarbeit mit einem Rüstungskonzern zur Entwicklung autonomer Waffensysteme zu beenden.

Am Beispiel des autonomen Fahrens lässt sich die so genannte Dual-Use-Problematik besonders gut aufzeigen: Ein Auto, das mittels Sensoren und Software die Umwelt wahrnimmt und selbstständig navigiert, könnte die Verkehrssicherheit und den Reisekomfort erhöhen – doch dieselbe Technologie könnte auch in einem Panzer zum Einsatz kommen. "Diese Problematik betrifft alle Entwicklungen künstlicher Intelligenz.

Deswegen ist umso wichtiger, dass wir als Forscher eine klare Grenze ziehen, welchen Einsatz unserer Technologien wir befürworten und welche wir rundheraus ablehnen", sagt Burgard. Die Vertragsparteien der Waffenkonvention der Vereinten Nationen (Convention on Certain Conventional Weapons/CCW) debattierten im April 2018 wieder über die Aufnahme von Verhandlungen, die zu einer möglichen Ächtung autonomer Waffensysteme führen kann – ein Schritt, den der Freiburger Informatiker ausdrücklich begrüßen würde.

Wolfram Burgard ist seit 1999 Professor für Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik der Universität Freiburg. Die IEEE Robotics and Automation Society, die als die am meisten geachtete globale Organisation auf den Gebieten Robotik und Automation gilt, hat ihn für 2018/19 zu ihrem Präsidenten gewählt. Zudem ist er Sprecher des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools der Universität Freiburg. Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Autonomen Intelligente Systeme und der Robotik erhielt er 2006 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Silja Vöneky aus den Rechtswissenschaften und der Rechtsethik, Prof. Dr. Oliver Müller aus der Philosophie und Dr. Philipp Kellmeyer aus der Neurochirurgie wird Burgard 2018/19 am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) den Forschungsschwerpunkt "Ethische, rechtliche, philosophische und soziale Aspekte der Interaktion zwischen Menschen und autonomen intelligenten Systemen" bearbeiten.
(Uni Freiburg: ra)

eingetragen: 30.04.18
Newsletterlauf: 01.06.18

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