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Großer Umfang an Registrierungsdaten


E-Mail-Anbieter GMX und Web.de im Test: Verschlüsselung ist etwas Exklusives
Passwort-Prüfung ließ extrem zu wünschen übrig: Beispielsweise ging im Test P4sswort problemlos durch



Nach Angaben von Convios Consulting sind für den privaten E-Mail-Verkehr GMX und Web.de mit zusammen über 50 Prozent Marktanteil bei den privaten Primär-Konten am populärsten. Die PSW Group hat sich die beiden kostenlosen Freemail-Dienste der 1&1 Mail & Media GmbH genauer angesehen – und kann die hohe Beliebtheit nicht völlig nachvollziehen. "Schon von Beginn an zeigen sich Web.de und GMX aufgrund des ständigen Weiterklickens von Werbung, ehe man nach der Registrierung zum Postfach kommt, anstrengend. Auch das Durchlassen unsicherer Passwörter, die Verwendung unsicherer SHA-1-Zertifikate und ein recht großer Umfang an Registrierungsdaten stört", so Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, und sagt weiter: "Pflichtnewsletter, die nicht abbestellt werden können, sind leider genauso lästig wie die Tatsache, dass bei beiden Diensten eine umfassende Seitenverschlüsselung Glückssache ist."

Immerhin: Die Leistungen von GMX und Web.de gehen über den Standard hinaus. Das kostenfreie Angebot ist umfangreich, und während die Start- und Registrierungsseiten in Sachen Werbeeinblendungen Böses befürchten lässt, hält sich die Werbung im Postfach in Grenzen. Allerdings "tarnen" sich einige Werbeeinblendungen als E-Mail und das kann zu Verwirrung führen. Insgesamt unproblematisch ist das Senden und Empfangen von E-Mails. "Der Empfang bei Web.de allerdings kann unübersichtlich werden, denn Nachrichten von unbekannten Absendern landen grundsätzlich erst einmal im Spam. Ein unachtsames Auge kann da leicht was übersehen", kritisiert Heutger. GMX löst dies etwas besser und schickt jede eingehende E-Mail in den Posteingang.

Kritik ernten auch die Rechtstexte, denn sie weisen inhaltlich diverse Mängel auf: "Nutzerdaten werden konzernintern weitergegeben und obwohl der anonymisierten Sammlung und Nutzung widersprochen werden kann, ist eine Einwilligung für die Verwendung personenbezogener Daten für E-Mail- sowie postalische Werbung nicht vorgesehen", erklärt Christian Heutger. Sämtliche Userdaten werden ausschließlich auf Servern in Deutschland gespeichert, über die Serververschlüsselung schweigt sich 1&1 jedoch aus. "Für meinen Geschmack werden zu viele Daten gespeichert, darunter die ohnehin recht umfangreichen Registrierungsdaten, E-Mails und Dateien – und das mindestens solange der Account besteht, maximal aber solange es gesetzliche, vertragliche sowie satzungsmäßige Fristen vorsehen", ergänzt Heutger.

An Sicherheitselementen sparen GMX und Web.de fleißig: Zwar ist das Mail-Interface sicher verschlüsselt, diese Sicherheit kann jedoch nicht immer gewährleistet werden. "Häufig kommt es aufgrund von Bannerwerbung oder aufgrund anderer Grafiken dazu, dass nicht alle Inhalte zuverlässig verschlüsselt werden. User sollten deshalb auf die Darstellung im Browser achten, denn viele aktuelle Browserversionen warnen vor unsicher verschlüsselten Sites", so Heutger, der auch die Sicherheit auf den Login-Seiten beider Dienste kritisiert: Zwar stark verschlüsselt, verwenden beide Dienste eine anfällige Cipher mit dem veralteten SHA-1-Hashalgorithmus. Damit sind Eingaben der Login-Daten nicht absolut sicher.

Die E-Mail-Verschlüsselung richten User zwar kinderleicht selbst ein – bei der Vergabe des Schlüsselpassworts für die Sicherung von E-Mails mittels Verschlüsselung schüttelt der IT-Sicherheitsexperte jedoch den Kopf: "Auch hier lässt die Passwort-Prüfung extrem zu wünschen übrig. Beispielsweise ging im Test P4sswort problemlos durch. Das ist aber noch längst nicht unser einziger Kritikpunkt. Denn nur anderen Teilnehmern der Initiative "E-Mail made in Germany" werden verschlüsselte E-Mails zugestellt. Das Gros unserer Testmails, das auch Nicht-Teilnehmer der Initiative erreicht, bleibt offen wie ein Scheunentor. Im Verbund wird also Ende-zu-Ende verschlüsselt, außerhalb existiert nur eine Transportverschlüsselung. Das ist schade für jene, deren Kontakte andere Anbieter gewählt haben, denn abhörsicheres Mailen ist dann nicht möglich", so Christian Heutger.
(PSW Group: ra)

eingetragen: 10.02.17
Home & Newsletterlauf: 07.03.17


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Meldungen: Tests

  • Unbedingt auf die Gerätesicherheit achten

    Bankgeschäfte vom Smartphone oder Tablet immer und von überall aus zu tätigen ist reizvoll. Doch wie halten es die Applikationen mit Sicherheit und Komfort? Die Sicherheitsexperten der PSW Group haben drei Apps genauer unter die Lupe genommen: Die multibankfähigen Apps finanzblick und Banking4 sowie die mobile App der Consorsbank. "Unser Fokus lag auf dem Sicherheitsaspekt, aber natürlich flossen auch Funktionsvielfalt und Bedienkomfort in unsere Bewertung ein. Finanzblick konnte uns dabei am meisten überzeugen. Etwas enttäuscht sind wir von Consorsbank, denn die App greift auf relativ viele Berechtigungen zu, die nicht immer Sinn ergeben, und auch über Umfang und Ort der Datenspeicherung schweigt sich die Bank aus", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen.

  • Bitdefenders AV-Lösung im Test

    Die PSW Group testete die Lösung von "Bitdefender: Total Security Multi-Device 2017". "Insgesamt zeigt sich Bitdefender recht ähnlich wie seine beiden vergleichbaren Wettbewerber Eset und Kaspersky. Zwar erweist sich Bitdefender als teuerste Lösung, gleicht dies jedoch mit einem Feature-Plus wieder aus. Bitdefender punktet mit guten Laufzeiten der Usability und beim Support. Lobenswert ist der konsequente Einsatz von ASLR und DEP, das gültige Signieren aller Programmdateien und die Software-Verteilung via sicherem HTTPS. Einzig die Deinstallation von Bitdefenders Total Security Multi-Device 2017 ist etwas aufwendiger. Hierfür muss der User erst das Bitdefender Uninstall Tool auf seinen Rechner laden. Im Übrigen lässt auch Bitdefender leider keinen Rundum-Schutz für wirklich alle Geräte zu: iOS wird ausgeschlossen und lediglich die Plattformen Windows, macOS und Android geschützt", fasst Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, zusammen. Bitdefender unterscheidet nicht nach Zahl der User, sondern nach Zahl der Geräte. Die Auswahl ist denkbar gering: Anwender haben die Wahl, die Suite für fünf oder zehn Geräte zu ordern. "Das ist schade für jene, die lediglich drei Geräte schützen wollen. Eine Zwischenlösung für zwei oder drei Geräte wäre wünschenswert", meint Heutger. Mit der Wahl der Laufzeiten von einem, zwei oder drei Jahren punktet Bitdefender dann aber wieder. "Zusätzlich können User entscheiden, ob sie selbst die Software installieren möchten oder ob Bitdefender das übernehmen soll. Das ist eine Option, die uns bei Bitdefender erstmals begegnet und absolut positiv ist", lobt Christian Heutger.

  • Familie vor Online-Bedrohungen schützen

    "Hacker würden mit oder ohne Security-Lösungen Wege ins System finden" bemerkte Brian Dye, seines Zeichens Executive Vice President bei McAfee, schon vor einigen Jahren. Nun setzte Cybersecurity-Experte John McAfee mit seiner Aussage, jeder Router, der in den USA zum Einsatz kommt, sei kompromittiert, noch einen oben drauf. Seiner Meinung nach gelänge es Hackern, WLAN-Verbindungen der Geräte zu verwenden, um ihre Besitzer auszuspionieren. Diese Bemerkung veranlasste die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group dazu, sich das Sicherheitspaket "Total Protection 2017" des Herstellers genauer anzusehen. Ob McAfees AV-Suite es schafft, die ganze Familie vor Online-Bedrohungen zu schützen und jedes Gerät gegen Angriffe abzusichern?

  • Guter Selbstschutz der AV-Lösung

    Wenn es um Virenschutz geht, ist Kaspersky Lab einer der Marktführer in Europa. Mit ihrer Antiviren-Suite "Kaspersky Total Security 2017" verspricht der Entwickler die Privatsphäre, alle persönlichen Daten sowie Finanzen der ganzen Familie auf jeder Plattform zu schützen. Nun haben sich die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group die Antiviren-Lösung in einem Test genauer angesehen - und kommen zu gemischten Ergebnissen. "Kaspersky wartet mit guten und umfangreichen Features auf, dennoch gibt es eine wesentliche Einschränkung: Nicht jedes Feature existiert für alle Systeme; vielfach greifen Schutzfunktionen lediglich auf Mac und PC. Damit erweist sich die Lösung leider nicht als echte Multiplattform-Suite, wie es der Hersteller verspricht. Auf 64-Bit-Systemen gibt es sogar noch einige weitere Funktionseinschränkungen, auf die Kaspersky aber immerhin auf seinen Produktseiten hinweist", sagt Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group.

  • Lob auch für die Botnet-Erkennung

    "Antivirus ist keinesfalls tot, jedoch müssen die Hersteller von AV-Suiten umdenken", ist Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, überzeugt. Er bezieht sich damit auf die Meinung von Brian Dye, Executive Vice President bei McAfee, dass kommerzielle Antiviren-Lösungen tot seien. Um seine Überzeugung zu untermauern, hat Christian Heutger gemeinsam mit seinem Team einige Virenscanner, darunter das Multi-Device Security Pack vom Hersteller Eset einem Test unterzogen. Immerhin verspricht der Entwickler idealen Rundum-Schutz für alle Geräte.